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EDV von Anfang an

von anfang an

Lochkarten für Programme, Lochstreifen für Titelaufnahmen und Disketten

Datenträger der Anfangszeit: Lochkarten für Programme, Lochstreifen für Titelaufnahmen und Disketten


Die Universitätsbibliothek Regensburg setzte von Anfang an die Elektronische Datenverarbeitung (EDV) ein, was Mitte der sechziger Jahre eine Pionieraufgabe war. Deutschlandweit hatte nur die Universitätsbibliothek Bochum ein Jahr früher begonnen, EDV-basierte Bibliotheksapplikationen zu erstellen.

Zunächst wurde die EDV in der Katalogisierung angewandt. Die Programme für den Katalog programmierten Bibliotheksmitarbeiter und Mitarbeiter der Firma Siemens in maschinennaher Assemblersprache. Die EDV-basierten Kataloge sollten qualitätsmäßig mindestens genauso gut wie die konventionellen Kataloge sein. So waren der Einsatz von Großbuchstaben und Kleinbuchstaben sowie diakritische Zeichen vorgesehen. Die in Bochum erstellten Programme konnten aus diesen und anderen Gründen, wie etwa der Verwendung einer neuen Generation von Datenverarbeitungsanlagen und anderen gewünschten Weiterentwicklungen des Erfassungsschemas, nicht übernommen werden. Es wurden vollständig neue Programme erstellt. (1)

Beispielsweise war das B401 das Einleseprogramm für die Lochstreifen mit den Titelaufnahmen und B405 das Programm für die Erstellung des alphabetischen Sortierbegriffs.  Die Programmdaten wurden auf Lochkarten gespeichert. Erst als 1993 auf die Online-Katalogisierung umgestellt wurde, sind nach mehr als 25 Jahren die von der UB selbst erarbeiteten Programme außer Dienst gestellt worden.

1994 wurde an der UB Regensburg das neue bayerische Online-Lokalsystem getestet mit  Online-Katalog (OPAC), Ausleihsystem (SIAS) sowie Online-Schnittstellte zum Verbundsystem (SIKOM). Seit dem Jahr 2000 erfolgt die Bucherwerbung über das System SIERA. Damit ist heute die gesamte Medienbearbeitung automatisiert.

 

(1)   Max Pauer: Datenerfassung und Datenverarbeitung an der Universitätsbibliothek Regensburg. Planung. In: Libri  21. 1971. S. 64-76.

 

Zusätzliche Quellen: Jahrbücher der UB Regensburg und Interviews mit ehemaligen Bibiotheksmitarbeitern


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verbundarbeit

EDV schafft die Grundlage für Verbundarbeit

Damit die Universitätsbibliothek der 1970 gegründeten Universität Augsburg die Vorarbeit der Regensburger bereits nutzen konnte, wurden ihre Bestände gemeinsam in maschinenlesbaren Katalogen nachgewiesen. Die Grundlage bildete der Katalog der UB Regensburg. Die Titelaufnahmen für Augsburg wurden ebenfalls im Katalog der UB Regensburg vermerkt, jedoch speziell gekennzeichnet, um sie von den Regensburger Titelaufnahmen unterscheiden zu können. Augsburg ließ der UB Regensburg ihre Daten per Lochstreifen zukommen, die dann in Regensburg eingelesen wurden. Im Jahr 1974 war dann bereits klar, dass die Neugründungen in Bayreuth, Bamberg und Passau ebenfalls am Katalogverbund teilnehmen werden. Der erste Verbundkatalog wurde 1976 als Mikrofichekatalog hergestellt, der auf 458 Fiches 1,1 Millionen Haupteintragungen der Universitätsbibliotheken Augsburg, Bamberg, Bayreuth und Regensburg enthielt (1).

1981 nahmen bereits neun Universitätsbibliotheken am Verbundkatalog teil. Dieser erste deutsche Bibliotheksverbund wurde bis dahin von Regensburg koordiniert. Nach der Stilllegung der Rechenanlage Siemens 4004  wurde die Katalogherstellung für die Bayerischen Bibliotheken an das Rechenzentrum des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität in München-Großhadern verlegt. 1982 trat die Bayerische Staatsbibliothek in den Katalogisierungsverbund ein und auch andere ältere Bibliotheken begannen maschinenlesbare Titelaufnahmen herzustellen und in den Bayerischen Verbundkatalog einzubringen. Schließlich wurden alle Daten 1989 in eine Datenbank zusammengeführt. Heute sind im Bibliotheksverbund Bayern (BVB) über 150 Bibliotheken zusammengeschlossen (2).

Der neue Regensburger Verbund

Für die Bibliotheken und Archive in Regensburg wurde 2009 der regionale Regensburger Bibliotheksverbund (RBV) gegründet. Ziel dieses Verbundes ist es, die Kooperation zwischen den einzelnen Regensburger Einrichtungen sowie die Abstimmung ihrer gemeinsamen Dienstleistungen zu fördern. (3)


(1)    Paul Niewalda. Die EDV im Dienste der Universitätsbibliothek Regensburg. Rückblick und Ausblick. In: Paul Niewalda (Hrsg.). Bibliothekslandschaft Bayern. Festschrift für Max Pauer zum 65. Geburtstag. Wiesbaden 1989.
(2)    www.bib-bvb.de (abgerufen am 09.04.2012).
(3)    www.regensburger-bibliotheken.de (abgerufen am 09.04.2012).



  1. Universitätsbibliothek
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Eine Virtuelle Ausstellung

der Universitätsbibliothek Regensburg