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Hallux rigidus

Hallux rigidus – die schmerzhafte Arthrose
im Großzehengrundgelenk

Druckbeschwerden im Schuh und Schmerzen beim Abrollen des Fußes sind die typischen Zeichen eines einsteifenden Großzehengelenks mit zunehmenden Verschleiß.


Hallux rigidus klinisch prä

Abb. 1: Vor der Operation mit der schmerzhaften Schwellung am Ballen

Eine Abnützung des Gelenkknopels im Großzehengrundgelenk ist eine häufige Ursache von Schmerzen im Bereich des Fußes. Eine solche Arthrose tritt bei Männern und Frauen gleichermaßen häufig auf, im Unterschied zur krummen Großzehe („Hallux valgus“), welche vor allem Frauen betrifft. Die Erkrankung kommt nicht nur bei älteren Menschen, sondern auch bei jungen Erwachsenen vor. Meist ist die Ursache unklar. In einigen Fällen ist eine Vorschädigung durch einen Unfall nachweisbar.


Hallux rigidus Rö prä

Abb. 2: Das Röntgenbild vor der Operation zeigt den fehlenden Gelenkspalt im Großzehengrundgelenk.

Folgen dieser Erkrankung sind Bewegungseinschränkungen und Schmerzen, welche anfangs nur bei Bewegung auftreten. Das Abrollen ist zunehmend schmerzhaft. Die Belastbarkeit bei längeren Gehstrecken ist deutlich vermindert. Es kommt zum Schongang und viele Patienten versuchen, durch ein Abrollen mit der Fußaußenkante dem Schmerz auszuweichen. Später kommt es auch zu Schmerzen in Ruhe. Durch die Ausbildung von Knochenwülsten des Gelenks (sog. Osteophyten) kann es zu Druckproblemen im Schuhwerk kommen. Teilweise bilden sich zusätzlich druckschmerzhafte, entzündete Schleimbeutel über den Verknöcherungen, was das Gelenk noch mehr anschwellen läßt. Teilweise kommt es im späteren Verlauf zur  Einsteifung des Gelenks.

Im Frühstadium der Erkrankung hilft ein krankengymnastisches Aufdehnen der
geschrumpften Gelenkkapsel. Auch kann eine Schuhzurichtung mit Sohlenversteifung
und Abrollsohle oder eine Einlage mit entsprechender Versteifung (sog. „Rigidusfeder“)
eine gewisse Entlastung bringen. Führt dies nicht zu ausreichender Besserung, ist eine Operation anzuraten.


Hallux rigidus Rö post

Abb. 3: Nach der Operation wird das Gelenk durch ein Titanimplantat überbrückt.

Bei beginnender Arthrose ist das Gelenk oft noch zu erhalten. Es reicht, die störenden knöchernen Anbauten zu entfernen und die geschrumpfte Gelenkkapsel zu erweitern, so dass die Beweglichkeit deutlich verbessert wird. In einzelnen Fällen kann es auch sinnvoll sein, den Druck auf das Gelenk zu entlasten, indem der 1. Mittelfußknochen verkürzt wird. Ist eine zusätzliche Schiefstellung der Zehe vorhanden, so wird diese dabei ausgeglichen. Es sind viele weitere Operationsverfahren bekannt, welche eine gewisse Linderung der Beschwerden erbringen können.


Hallux rigidus klinisch post

Abb. 4: Das postoperative Ergebnis

Durch eine Versteifungsoperation können die Schmerzen vollständig genommen werden. Wesentlich für den postoperativen Erfolg ist die sorgsame Einstellung der Großzehe im Grundgelenk. Hierfür werden in unserer Klinik spezielle Kugelfräsen verwendet, die eine sehr exakte Ausrichtung ermöglichen. Durch die Verbindung der zwei Knochen wird eine neue funktionelle Einheit geschaffen. Die Patientenzufriedenheit nach diesem Eingriff ist sehr hoch. Eine Befragung unserer Patienten ergab, dass über 90% sich erneut operieren lassen würden.


  1. Fakultät für Medizin

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Kliniksekretariat Prof. Grifka

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