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Prof. em. Dr. Peter Lory

Bedingt durch die hohe Komplexität von Aufgaben aus der Wirtschaftsinformatik sind formale Modelle zu deren Analyse unerlässlich. Hauptaufgabe der Professur war daher die Entwicklung von formalen und mathematischen Modellen in der Wirtschaftsinformatik.

FORSCHUNGSTHEMEN

Kryptographie (insbesondere formale PKI-Modelle): Moderne Informationstechnologie setzt Methoden zur Geheimhaltung, Integrität, Authentizität und Verbindlichkeit voraus. Ein wesentlicher Fortschritt zur Erreichung dieser Ziele war 1976 die Entdeckung der Public-Key-Kryptographie durch W. Diffie und M.E. Hellman. Diese setzt allerdings die Sicherung der öffentlichen Schlüssel vor Angriffen voraus. Philip Zimmermann schreibt 1994: This whole business of protecting public keys from tampering is the single most difficult problem in practical public key applications. It is the Achilles‘ heel of public key cryptography, and a lot of complexity is tied up in solving this one problem. Die Sicherung der öffentlichen Schlüssel wird durch Public-Key-Infrastrukturen (PKI) angestrebt. Formale PKI-Modelle erlauben die rigorose Überprüfung der Bindung zwischen öffentlichem Schlüssel und zugehöriger Entität im Rahmen einer PKI. Sie sind damit ein wichtiges Werkzeug zum Design einer solchen Infrastruktur.

Kryptographie (insbesondere Mehrparteienberechnungen): Sichere Mehrparteienberechnungen widmen sich dem Problem, wie mehrere Personen oder andere Entitäten eine Berechnung durchführen können, ohne sich gegenseitig zu vertrauen. Klassische Resultate besagen, dass jede Berechnung sicher durchgeführt werden kann, wenn die Anzahl der betrügerischen Spieler gewisse Grenzen nicht überschreitet. Diese Ergebnisse sind prinzipiell auch für die Praxis attraktiv, da die damit verbundene Vermeidung eines sog. `Single Point of Failure` die Sicherheit vor Angreifern deutlich erhöht. Beispiele für Anwendungsmöglichkeiten sind

  • Benchmarking ohne Preisgabe der eigenen Daten,
  • Protokolle für sichere Auktionen,
  • verteilte digitale Signaturen.

Allerdings sind die bisher bekannten Methoden in der Regel für eine praktische Anwendung noch zu ineffizient. Forschungsziel ist daher die Beschleunigung dieser Verfahren.

ZUR PERSON

Peter Lory (geb. 1947) studierte von 1967 bis 1972 Mathematik/Informatik an der Technischen Universität München. Anschließend war er dort wissenschaftlicher Mitarbeiter und Akademischer Oberrat bis 1988. In diese Zeit fallen Promotion (1978) und Habilitation (1985) auf dem Gebiet des Scientific Computing. Gastaufenthalte an der University of New York at Stony Brook (1981/82) und an der University of California at San Diego (1985), Lehrstuhlvertretung an der Universität der Bundeswehr München (1987/88). Nach einer Industrietätigkeit bei der Linde AG in Höllriegelskreuth bei München (1988 - 1992) und einer Professur an der Fachhochschule München (1992 - 1995) Berufung zum Professor für Wirtschaftsinformatik an der Universität Regensburg (1995).


  1. Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
  2. Institut für Wirtschaftsinformatik

Prof. em. Dr. Peter Lory

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