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Prof. Hegemann

Pressemitteilung Nr. 000/2018, xx. Juni 2019

Volles Programm: Festtag der Biowissenschaften mit Verleihung der Ehrendoktorwürde an Optogenetik-Entdecker und ehemaligen Biochemiker der Universität Regensburg

 

Biologie-Studenten und Neurobiologen kennen die Optogenetik als bahnbrechende Möglichkeit, Nervenzellen mittels Licht hoch selektiv zu stimulieren. Doch die wenigsten wissen, dass die grundlegenden Untersuchungen hierzu von einem ehemaligen Regensburger Biochemiker, Prof. Dr. Peter Hegemann, durchgeführt wurden. Er erhielt nun am Festtag der Biowissenschaften die Ehrendoktorwürde der Fakultät für Biologie und Vorklinische Medizin der Universität Regensburg.

 

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Der größte Hörsaal der Fakultät Biologie und Vorklinische Medizin der UR –  ja, er wurde wieder einmal voll zum Festtag der Biowissenschaften. War es letztes Jahr der medienbekannte Primatenforscher Frans de Waal, der die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie  Studierenden der Fakultät in seinen Bann riss, dieses Jahr war es die Aussicht auf die Verleihung der Ehrendoktorwürde an Prof. Peter Hegemann vom Institut für Experimentelle Biophysik an der Humboldt Universität zu Berlin. Hegemann forschte von 1993 ‐ 2004 als Professor für Biochemie an der Biologischen Fakultät der UR. In der Laudatio, vorgetragen von Prof. em. Widmar Tanner, wurde an die Zeit erinnert, in der Hegemann im Rahmen eines Sonderforschungsbereichs (SFB) Grünalgen und deren Fähigkeit auf Licht zu reagieren (Phototaxis), untersuchte.  „Lichtempfindliche Eiweiße gibt es ja in vielen Arten, auch in der Netzhaut des Auges, aber einen einfachen Organismus zu finden, damit diese Licht-sensitiven Proteine auch isoliert und untersucht werden können, war der Schlüssel zum Erfolg!“, erklärt Tanner. In seinem Festvortrag „Regensburger Photoreceptor Research - From a vague scene to a pretty clear sky” erinnert sich Prof. Hegemann an seine forschungsintensive Zeit an der Universität Regensburg von 1993 ‐ 2004, in der die Tragweite seiner Entdeckung der Kanalrhodopsine der Grünalge Chlamydomonas Reinhardttii noch gar nicht gleich erkannt wurde.
 

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Seit der Umsetzung seiner Entdeckung und Weiterentwicklung zu optogenetischen Methoden, die insbesondere für die Neurowissenschaften bahnbrechend waren, wurde er mit mehr als einem Dutzend hochrangiger Preise dekoriert, darunter der Gottfried-Wilhelm-Leibniz‐Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Brain Prize der Grete Lundbeck European Brain Research Prize Foundation sowie die Otto-Warburg-Medaille. „Die Methode der hochselektiven Aktivierung (oder Hemmung) von Nervenzellen nach genetischem Einbau der Kanal-Rhodopsine hat die neurobiologische Forschung quasi revolutioniert. Mit ihrer Hilfe können wir neuronale Schaltkreise und deren Rolle in bestimmten Verhaltensweisen, wie Aggression, Sexualverhalten, Hunger oder Angstverhalten, erstmals exakt aufklären“, betont die Neurobiologin Prof. Dr. Inga Neumann, amtierende Dekanin der Fakultät.   

 

„Die Schlüssel zu meinem wissenschaftlichen Erfolg waren Neugier und Beharrlichkeit, an dieser seltsamen Grünalge weiter zu forschen, die sich als der richtige Modellorganismus herausstellte, ein wenig Zufall und viele tolle Kooperationen, denn ohne diese wäre die Entdeckung von Kanalrhodopsinen von Grünalgen nicht in andere Forschungsbereiche umgesetzt worden“, resümierte Hegemann in seinem Festvortrag.

 

Zum Fest-Symposium „Optogenetics in Biology“ das am darauffolgenden Tag von der Dekanin und dem Biochemiker Prof. Reinhard Sterner anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde an Prof. Hegemann organisiert wurde, stellten renommierte Biochemiker, Biophysiker und Neurobiologen aus dem In- und vor allem Ausland ihre Forschung zur Entwicklung und Anwendung von optogenetischen Methoden zur Diskussion.

 

 

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Bildunterschrift: Dekanin Prof. Dr. Inga Neumann verleiht im Rahmen des Festtags der Biowissenschaften Prof. Dr. Peter Hegemann den Grad eines Doktors der Naturwissenschaften ehrenhalber

 

 

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Die Sprecher und Organisatoren des Ehren-Symposiums für Prof. Hegemann vor dem Markenzeichen der Zwiebel der Fakultät Biologie:

von links: Thomas Oertner, Valery Grinevich (Heidelberg), Philip Tovote (Würzburg), KArl Deisseroth (Stanford) , Andreas Möglich (Bayreuth), Peter Hegemann, Berlin, Anna Moroni (Milano), , Ofer Yizar (Weizmann Institut, Israel), Inga Neumann (Regensburg), , Alexander Deiters (Pittsburg), Reinhard Sterner (Regensburg)

 

Foto: Stefan Buchhauser

 Zur ausschließlichen Verwendung im Rahmen der Berichterstattung zu dieser Pressemitteilung.

 

 

 

 

Ansprechpartnerin für Medienvertreter:

Prof. Dr. Inga Neumann

Dekanin der Fakultät für Biologie und Vorklinische Medizin

Universität Regensburg

Telefon: 0941 943-3053

E-Mail: Inga.Neumann@biologie.uni-regensburg.de

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