CITAS Lecture Series | Metamorphose durch Hellenisierung: Thessaloniki und der Große Brand von 1917 (Rainer Liedtke)

Metamorphose durch Hellenisierung: Thessaloniki und der Große Brand von 1917

Rainer Liedtke (Regensburg)

Zusammenfassung

Die „Hellenisierung“ Salonikas/ Thessalonikis erfolgte, nachdem die Stadt kurz vor dem Ersten Weltkrieg Teil des griechischen Staates wurde. Der „Große Brand“ von 1917, der rund ein Drittel der Stadt zerstörte, erleichterte dieses Unterfangen erheblich. Die Stadt wurde nach den Plänen des französischen Architekten Ernest Hébrard, im Kern nach „westlichen Vorstellungen“ aufgebaut. Das reiche osmanische, byzantinische und zum Teil auch jüdische Erbe wurde dabei so gut wie gar nicht berücksichtigt, da es darum ging, die Stadt „griechisch“ zu machen. Im Rahmen der Vorlesung wird erläutert, wie versucht wurde, eine extrem kosmopolitische, multiethnische Stadt in einen Nationalstaat einzugliedern.

This lecture will be held in German - this is an English summary of the talk:

The “Hellenization” of Salonika/ Thessaloniki took place after the city had been incorporated into the Greek state shortly before the outbreak of the First World War. The “Great Fire” of 1917, which destroyed around a third of the city, simplified this task greatly. The city was rebuilt according to a design by the French architect Ernest Hébrard, who essentially drew on “Western models”. The rich Ottoman, Byzantine and, to a lesser extent, Jewish heritage was largely ignored in this plan because the primary objective was to make the city “Greek”. This lecture will outline how attempts to incorporate a highly cosmopolitan, multiethnic city into a nation-state functioned.