Film, Gespräch, Konzert. 6.11-1.12.2019 Regensburg
Goodbye Socialism, Hello Capitalism: Die Revolutionen von 1989 und was davon übrig blieb

Und plötzlich war alles anders: Vor 30 Jahren fegten die Menschen im Ostblock in kurzer Zeit jahrzehntealte Diktaturen weg. Von der DDR bis Bulgarien kämpften sie in weitgehend friedlichen Revolutionen für ihre Freiheit und schufen ein neues Europa. Zum Jubiläum zeigt die Veranstaltungsreihe „Goodbye Socialism – Hello Capitalism“ das Epochenjahr 1989 aus ganz unterschiedlichen Perspektiven: Bei Podiumsdiskussionen und Filmvorführungen geht es darum, was die Revolutionen für die Länder im Osten, aber auch für Regensburg gebracht haben. Außerdem gibt es das Konzert einer Kultband, die selbst ein Stück europäische Geschichte geschrieben hat.
Das Programm finden Sie hier.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen der Reihe ist frei.
Die Reihe wird veranstaltet vom Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung sowie den Einrichtungen der Universität Regensburg: CITAS und Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien. Ermöglicht wurde die Veranstaltungsreihe u.a. durch eine großzügige Förderung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur im Rahmen ihres Förderprogramms „30 Jahre Friedliche Revolution und ihre Folgen“.
6. Nov - Podiumdiskussion. 18 Uhr, Haidplatz 8.
Ostbayern: Vom Zonenrandgebiet zur Mitte Europas.
Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur von den 1980er Jahren bis heute
10. Nov - Zeitzeug*innengespräch, 16 Uhr. Konzert, 20 Uhr. Leerer Beutel.
Plastic People of the Universe
19. Nov - Podiumsdiskussion, 19 Uhr. Am Ölberg 2.
1989 - Eine verpasste Chance?
24. Nov - Film, Kino am Ostentor, 14 Uhr.
12:08 East of Bucharest
1. Dez - Film, Kino am Ostentor, 18 Uhr
Meciar/ The Lust for Power
29.10.2019, 18:30. Haus der Begegnung, Hinter der Grieb 8
Prof. Dr. Joy Castro (University of Nebraska-Lincoln): Lesung und Diskussion - mit Prof. Dr. Ursula Regener
Am Dienstag, den 29. Oktober 2019, lud das Regensburg European-American Forum (REAF) in Koopertion mit CITAS zu einer Lesung mit der amerikanischen Autorin Prof. Dr. Joy Castro ein. Castro, die an der University of Nebraska-Lincoln literarisches Schreiben, Literatur und Latinx Studies unterrichtet, las dort aus ihrem Krimi „Tödlicher Sumpf“ (im Original: „Hell or High Water“), der erst kürzlich veröffentlichten Kurzgeschichte „Betrayed“ und der Essaysammlung „Island of Bones“. Aus der deutschen Übersetzung des Romans las Prof. Dr. Ursula Regener (UR).
Trotz der verschiedenen Genres, in denen sich Castro bewegt, zogen sich bestimmte Themen wie ein roter Faden durch den Abend: Die Autorin setzt sich in ihren Texten häufig mit Fragen der Identität und der Gerechtigkeit auseinander. Die soziale und politische Dimension der Literatur ist für sie wichtig, sie sieht das Schreiben von Kriminalgeschichten als eine Form der „soziopolitischen Intervention“. Diesem Anspruch wird sie gerecht, indem sie Themen wie etwa Gewalt gegen Frauen und die Auswirkungen der Klimakrise in ihren Texten verarbeitet, ohne dabei mit dem Finger zu zeigen—ganz getreu dem Motto „Show, don’t tell“.
Ein weiteres Thema der Veranstaltung im Haus der Begegnung war die Bedeutung des Schreibens selbst. In der angeregten Diskussion mit dem Publikum wurden von konkreten Tipps für das Verfassen von eigenen Texten über die Unterschiede zwischen fiktionaler und nichtfiktionaler Literatur bis hin zum Abstempeln von Krimis als „genre fiction“ verschiedenste Aspekte aufgegriffen. Das Schreiben erfordert für Castro, die aktuell an zwei weiteren Romanen arbeitet, Mut und ist gleichzeitig eine Form der Entschleunigung, die es ihr erlaubt, Erlebtes zu verarbeiten und damit abzuschließen.
Am Mittwoch, dem 30. Oktober 2019, sprach sie zudem bei einem REAF Roundtable zum Thema „Writing Memoir, Writing Crime: Creative Vision as Sociopolitical Intervention“ mit Studierenden über ihre Bücher.
- Text zur Veranstaltung von Simone Schneider
Do. 19. Sept 2019, 18-20 Uhr, Altes Finanzamt, Landshuter Str. 4
Dirk Wiese, MdB. Ostpolitik? Realpolitik? Deutsch-russische Beziehungen seit der Ukraine-Krise

Am Donnerstag, den 19. September 2019, sprach der Koordinator der Bundesregierung für Russland, Zentralasien und die Östliche Partnerschaft, Dirk Wiese, MdB, in Regensburg über die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland seit der Krise in der Ukraine. Seit deren Beginn im Jahr 2014 hat sich das Verhältnis zwischen Russland und Deutschland beziehungsweise der Europäischen Union stark verschlechtert. Die Veranstaltung wurde gemeinsam vom CITAS, dem Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS) und der Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien (GSOSES) veranstaltet.
Dirk Wiese MdB hat in seinem Vortrag verschiedene Aspekte des Themas beleuchtet und ist auf mögliche Lösungswege eingegangen. Er ist Jurist, SPD-Mitglied und seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestags. Im April 2018 wurde er zum Koordinator der Bundesregierung für die zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit mit Russland, Zentralasien und den Ländern der Östlichen Partnerschaft ernannt.
Kooperation: Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS) und Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien (GSOSES)
Wo: Regensburg - WiOS Regensburg, Landshuter Str. 4, 93047 Regensburg, Raum 017
Wann: Donnerstag, 19.09.2019, 18-20 Uhr