Förderung von Projekten zum Thema „Förderbezogene Diagnostik in der inklusiven Bildung“
Deadline: 4. März 2020
Inklusive Bildung – das heißt gemeinsame Lehr-Lernprozesse von Menschen mit unterschiedlichen Lern- und Leistungsvoraussetzungen – ist eines der zentralen Anliegen der aktuellen Bildungspolitik. Sie bildet die Grundlage für persönliche Entwicklung, soziale Teilhabe und einen gleichberechtigten Zugang zum Arbeitsleben.
Die geförderten Forschungsprojekte sollen Grundlagen für eine stärkere wissenschaftliche Fundierung professionellen Diagnostizierens im Kontext inklusiver Bildung in unterschiedlichen Bildungsbereichen schaffen. Gleichzeitig sollen Gelingensbedingungen einer alltagsintegrierten förderbezogenen Diagnostik identifiziert werden – dies auf der Mikroebene der Situation der einzelnen Lernenden und Lerngruppen, der Mesoebene der beteiligten Institutionen und Personen sowie der Makroebene des Bildungssystems. Zur Verbesserung der diesbezüglichen Aus- und Fortbildung sollen erforderliche Kompetenzen identifiziert und konzeptualisiert werden. Diese Kompetenzen sollen an den Lernenden orientiert sein und daher die Ziele und Standards für Aus- und Fortbildung und Studium berücksichtigen und weiterentwickeln. Dabei sollen – sofern sinnvoll und möglich – jüngste Reformmaßnahmen des Bildungssystems berücksichtigt werden. Wo sinnvoll und möglich kann eine – gegebenenfalls international – vergleichende Perspektive eingenommen werden. Gefördert werden Forschungsprojekte, die zur Unterstützung folgender Zielsetzungen beitragen, die hier beispielhaft aufgeführt werden:
• Identifizierung bzw. Konzeptualisierung der erforderlichen pädagogisch-diagnostischen Qualifikationen der pädagogischen Fachkräfte, und Erarbeitung von entsprechenden Konzepten für die Qualifizierung zur Unterstützung einer inklusionsfördernden lernbegleitenden sowie alltagsintegrierten förderungsbezogenen Diagnostik in den unterschiedlichen Bildungsbereichen;
• Fortentwicklung von theoretischen und praxisbezogenen Inhalten der Qualifizierungsphase zur Förderung professionellen Diagnostizierens in inklusiven Lehr-Lernprozessen;
• Analyse der Verwendung förderrelevanter diagnostischer Verfahren und Instrumente innerhalb unterschiedlicher Bildungsetappen und in ihrem Übergang, ihrer spezifischen Zielstellungen vor dem Hintergrund spezifischer Professionsbezüge und ihrer Konsequenzen;
• (Weiter-)Entwicklung förderrelevanter diagnostischer Verfahren und Instrumente – gegebenenfalls unter Einbezug digitaler Anwendungen – und ihrer Umsetzungsprozesse in verschiedenen professionellen Umgebungen und unter eventuellem Einbezug der Eltern;
• Untersuchung der Vergleichbarkeit von Daten auf der Grundlage diagnostischer Verfahren in den einzelnen Bildungsetappen und in ihrem Übergang sowie gegebenenfalls unter vergleichender internationaler Perspektive;
• (Weiter-)Entwicklung der Verfahren, Konzepte und Modelle multiprofessioneller bzw. institutionsübergreifender Kooperation kommunaler bzw. regionaler Akteure im Feld Diagnostik im Kontext inklusiver Bildung.
Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt.