Referentinnen und Organisatorinnen des Weltfrauentages am UKR
© Tim Schröder
Anlässlich des Weltfrauentages luden die Frauenbeauftragten der Fakultät für Medizin, vertreten durch Frau Professor Andrea Bäßler (Innere Medizin II), Frau Professor Susanne Grässel (Experimentelle Orthopädie) und Frau Professor Marianne Federlin (Zahnerhaltung und Parodontologie) gemeinsam mit Frau Professor Karin Pfister (Abteilung für Gefäßchirurgie), einer schönen Tradition folgend und um die Relevanz der Gleichstellung der Frau in allen Bereichen in den Mittelpunkt zu stellen, am vergangenen Mittwoch zu einem spannenden, interdisziplinären und gendersensiblen Vortragsabend ein. In diesem Jahr stand die Thematik „Glück und Hormone“ im Fokus.
Neben über 200 Zuhörerinnen und Zuhörern vor Ort und Online konnten als Ehrengäste Frau Landrätin Tanja Schweiger, der Ärztliche Direktor, Herr Professor Oliver Kölbl, der Dekan der Fakultät für Medizin, Herr Professor Dirk Hellwig, die Frauenbeauftragte der Universität Regensburg, Professorin Isabella von Treskow und ihre Stellvertreterin, Professorin Miriam Banas, so wie viele weitere Gäste aus der Stadt und dem Landkreis, aus Politik und Wirtschaft begrüßt werden. Fünf hochkarätige Referentinnen und ein Referent aus ganz Deutschland waren angereist, um in ihren vielseitigen Vorträgen dem breiten Publikum die Thematik unter unterschiedlichen, Gender-betonenden Gesichtspunkten nahe zu bringen.
Privatdozentin Ute Seeland von der Charité Berlin zeigte anhand des „Broken-Heart-Syndrome“, dass negative Ereignisse durch die Ausschüttung von Stresshormonen vor allem bei Frauen das Herz aus dem Takt bringen, gegebenenfalls auch mit Langzeitfolgen für Herz und Nervensystem. Auch positiver Stress kann das Herz überfordern, dann im Sinne eines „Happy-Heart-Syndroms“, was wiederum häufiger bei Männern auftritt!
Professor Michael Becker, Chefarzt am Rhein-Maas Klinikum und Leiter des Zentrums für Frauenherzen in Würselen, zeigte auf, dass Frauenherzen tatsächlich anders schlagen. Er konnte eindrucksvoll darstellen, welche dramatischen Auswirkungen genderbedingte Schieflagen in Datensätzen auf die Gesundheit von Frauen haben können und dass Frauen eine vielfältigere Symptomatik beim Herzinfarkt und auch andere zugrundeliegende Krankheitsmechanismen aufweisen können. Frauen-Herz-Zentren sollten Schule machen!
Professorin Emilia Solano, Leiterin des Labors für Translationale Perinatologie - Schwerpunkt Immunologie – aus Regensburg, machte den Zuhörenden bewusst, welch faszinierende Rolle die Immunologie in der Schwangerschaft spielt: trotz vorliegender Inkompatibilitäten - ähnlich wie im Rahmen der Transplantationsmedizin - kommt es im Rahmen einer Schwangerschaft nicht zu einer Abstoßungsreaktion! Außerdem führte Frau Professor Solano aus, dass Stress in der Schwangerschaft - so ihre Hypothese - lebenslang einen Einfluss auf das Wohlbefinden des Kindes haben könnte.
Professorin Bettina Pfleiderer, Ärztin und Naturwissenschaftlerin aus Münster und ehemalige Präsidentin des Weltärztinnenbundes sowie Vizepräsidentin der Europäischen Frauenlobby (EWL) in Brüssel, war der Veranstaltung online zugeschaltet und begeisterte das Publikum mit ihrem Vortrag zum Thema Glück und wie unser Gehirn damit umgeht. Die „Glückshormone“ Dopamin, Serotonin und Oxytocin sorgen in unterschiedlicher Ausprägung dafür, dass unsere Glücksgefühle kurzfristig oder langfristig anhalten. Dabei sind Frauengehirne deutlich empfindlicher gegenüber unterschiedlichen Hormon-Leveln - und: schon ein einstündiger Waldspaziergang kann dazu beitragen, sich wieder zu erden!
In ihrer Präsentation der „Schnitt zum Glück“ stellte Frau Dr. Vanessa Brébant, Oberärztin am Hochschulzentrum Regensburg für Plastische und Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie eindrucksvoll die ethische Konfliktsituation zwischen Wunscheingriff und medizinisch notwendiger Intervention aus unterschiedlichen Sichtweisen dar und relativierte damit Nutzen und Risiken ästhetisch-kosmetischer Eingriffe. Höchst interessant waren ihre Ausführungen zur Attraktivitätsforschung und der Rolle der Medien in Hinblick auf die Wahrnehmung des eigenen Körperbildes.
Fast hätte man eine Stecknadel fallen hören können - beim letzten Vortrag des Abends: Frau Dr. Johanna Kirchberg aus dem Ärzteteam der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie – medbo Regensburg, stellte die Anliegen und Probleme transidenter Menschen in den Fokus ihrer Ausführungen. Ihr Credo, sich transidenten Menschen zu widmen, sie in jedweder Art anzunehmen, vermittelte eine eindeutige Botschaft und brachte dem Publikum eindrucksvoll eine wichtige Thematik nahe, mit der wir uns zukünftig im Rahmen der Gendermedizin viel besser vertraut machen müssen. Gerade dazu leistete auch dieser Vortrag einen hervorragenden Beitrag.
„Glück und Hormone“ - dieses Medizin-assoziierte Thema stand im Mittelpunkt von sechs spannenden Vorträgen an diesem Abend, an dem auch deutlich wurde, dass es nur gemeinsam - mit den Männern - gelingen kann, das Ziel der Gleichstellung der Frau in Medizin und Gesellschaft zu erreichen. Die Referentinnen und der Referent zogen das Publikum mit ihren Darstellungen sofort mit in ihren Bann und nahmen es - wie Professorin Pfister resümierte - erfolgreich mit auf eine höchst interessante Reise über die Aspekte des Glücks in der Medizin.
Aktuelle Termine und Neuigkeiten rund um Chancengleichheit an der UR sowie Hinweise auf Vorträge und Seminare aus dem CoMent.UR Programm
www.ur.de/chancengleichheit/aktuelles/
Stipendien 2023 sind ausgeschrieben!
Wichtig! Aktuelle Informationen Informationen auf der Webseite „Chancengleichheit an der Universität Regensburg“/Frauenförderung
www.ur.de/chancengleichheit/nachwuchswissenschaftlerinnen/
Zur Realisierung der Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre stellt das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst Finanzmittel für das „Programm zur Realisierung der Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre“ zur Verfügung. Die Gelder dienen der Förderung von hochqualifizierten Nachwuchswissenschaftlerinnen auf dem Weg zur Professur und sind für den Lebensunterhalt der Wissenschaftlerin zu verwenden. Die Universität Regensburg (UR) erweitert dieses Programm im Rahmen der zusätzlichen gleichstellungsfördernden Maßnahmen des Professorinnenprogramms III des Bundes und der Länder um zusätzliche und ergänzende Förderungen.
Stipendienarten: Promotionsanschub-, Promotionsabschluss-, Postdoc-Brücken-,Postdoc-, Habilitations- sowie Post-Habilitationsstipendien mit einer Laufzeit von bis zu 3 Monaten
Zur gezielten Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen schreibt die Universität Regensburg (UR) für den Zeitraum bis 30.09.2024 Stipendien zur Finanzierung von Forschungsaufenthalten im Ausland und der Förderung der Mobilität und Internationalisierung aus.
Das fakultätsübergreifende Programm dient der Finanzierung von längerfristigen, vertiefenden Forschungsreisen ins Ausland oder Auslandsaufenthalten zur Weiterqualifizierung und internationalen Vernetzung von Wissenschaftlerinnen in der Qualifikationsphase. Diese Maßnahme soll hochqualifizierte Wissenschaftlerinnen auf ihrer Laufbahn zur Hochschullehrerin durch die Einbindung in das internationale Wissenschaftsnetz unterstützen. Das Mobilitätsstipendium ist eine universitätsweite Strukturmaßnahme zur Förderung der Gleichstellung von Frauen in der Wissenschaft im Rahmen des Professorinnenprogramms III des Bundes und der Länder an der UR.
Bitte aktuelle Bewerbungsfrist für Auslandsaufenthalte beachten!
Auslandsaufenthalte nach dem Wintersemester 2023 Bewerbungsfrist: 01.05.2023
Auslandsaufenthalte nach dem Sommersemester 2024 Bewerbungsfrist: 01.11.2023
Nähere Informationen auf der Webseite „Chancengleichheit an der Universität Regensburg“/Frauenförderung unter „Mobilitätsstipendien“
www.ur.de/chancengleichheit/nachwuchswissenschaftlerinnen/
Anträge können jederzeit mit dem Antragsformular gestellt werden, die Zuweisungszeiträume sind jeweils 31. März, 30. Juni und 30. September.
Mit den FAS Mitteln können von Nachwuchswissenschaftlerinnen aus den klinisch-praktischen Fächern und den klinisch–theoretischen Fächern u.a. Reiskostenzuschüsse, temporäre Unterstützung durch studentische oder wissenschaftliche Hilfskräfte sowie Zuschüsse zu Informationsveranstaltungen und Seminaren beantragt werden.
Informationen bei den Frauenbeauftragten oder unter folgendem Link
„… Eine Institution wie die Universität, die sich zur Gleichstellung bekennt, sollte dies auch sprachlich zum Ausdruck bringen. Gendergerechte Sprache ist mithin ein Instrument zur Verwirklichung von Chancengleichheit und Gleichstellung. Die deutsche Sprache lässt eine sprachliche Gleichbehandlung von Personen jeglicher Geschlechtsidentität auf vielfältige Weise und oft ohne großen Aufwand zu. Der vorliegende Leitfaden fordert dazu auf, gendergerechte Sprache auch an der Universität Regensburg verstärkt zu verwenden …“
Zitat aus dem Flyer Gendergerechte Sprache der Fakultät für Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften, auf den wir an dieser Stelle gerne hinweisen möchten.
Die Bukof-Klinika (Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen) informiert auf ihrer Pinnwand zu aktuellen Stellenausschreibungen, Veranstaltungen und Neuigkeiten rund um das Thema Gleichstellung an Hochschulen.
| Prof. Dr. med. Andrea BäßlerOberärztin Kardiologie E-Mail: andrea.baessler[at]ukr.de |
| Prof. Dr. rer. nat. Susanne GrässelKlinik und Poliklinik für Orthopädie Email: susanne.graessel[at]ukr.de |
| Prof. Dr. med. dent. Marianne FederlinOberärztin E-Mail: marianne.federlin[at]ukr.de Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie/Klinikteam |
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Fakultät für Medizin
am Universitätsklinikum
Franz-Josef-Strauß-Allee 11
93053 Regensburg