Deutsch-Israelisches Minerva-Symposium zur Neurobiologie an der Universität Regensburg
24. Juni 2019
Nach zwei Jahren ihrer Doktorandenzeit haben vom 18. bis 20. Juni 2019 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der Graduiertenschule „Neurobiologie emotionaler Dysfunktionen“, die durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird, die Möglichkeit erhalten ihre wissenschaftlichen Ergebnisse einem kritischen internationalen Publikum vorzustellen.
Deutsche und Israelische Nachwuchswissenschaftler trafen sich mit etablierten Neurobiologen aus Israel, Frankreich und Deutschland zum Minerva-Symposium
Unter der Leitung von Prof. Dr. Inga Neumann, Lehrstuhl für Neurobiologie und Tierphysiologie, organisierte die Graduiertenschule ein Deutsch-Israelisches Symposium zum Thema „Vom Gen zum Verhalten: Neuropeptide regulieren soziales und emotionales Verhalten“, das von der Minerva-Stiftung der DFG, der Graduiertenschule und der Vielberth-Stiftung der Universität Regensburg unterstützt wurde. Prominente Gäste und Doktoranden vom Weizmann-Institut in Rehovut, der Haifa University und der Hebrew University of Jerusalem sind der Einladung gefolgt. „Wir wollten den fachlichen Austausch zwischen den Nachwuchswissenschaftlern auf Augenhöhe fördern“, erklärt Prof. Dr. Neumann. Auch die Bachelor- und Masterstudierenden, die derzeit am Lehrstuhl für Neurobiologie und Tierphysiologie ihre Abschlussarbeiten anfertigen, konnten drei Tage lang Neurowissenschaft auf Spitzenniveau erleben.
Das Minerva-Symposium wurde gemeinsam mit Prof. Alon Chen, Direktor des Max-Planck-Instituts (MPI) für Psychiatrie in München und designiertert Präsident des Weizmann-Instituts, konzipiert. Das Münchner MPI beherbergt ebenfalls eine Graduiertenschule auf dem Gebiet der psychiatrischen Grundlagenforschung. Daher sind die inhaltlichen Verknüpfungen mit den Regensburger Neurowissenschaftlern sehr eng, wovon die Doktoranden an beiden Standorten profitieren.
Die Wissenschaftler aus Israel, München und Regensburg verbindet ihr gemeinsames Interesse an der neuronalen Regulation verschiedener Aspekte des sozialen und emotionalen Verhaltens. Es geht um soziale Annäherung, Angst, Furcht und Stress – alles biologisch wichtige Verhaltensweisen, die das Überleben aller Tierarten und auch des Menschen sichern. Es geht aber vor allem auch um pathologische Veränderungen, wie man sie bei Patienten mit Autismus, Angsterkrankungen, sozialer Phobien oder Depressionen findet. Trotz intensiver Forschungsbemühungen sind die Ursachen dieser psychiatrischen Erkrankungen noch immer maßgeblich unbekannt und die Behandlungsmöglichkeiten derzeit stark limitiert. Daher war ein weiteres Ziel des Symposiums, Deutsch-Israelische Kooperationsprojekte zu initiieren, die die zugrundeliegenden molekularen, genetischen, epigenetischen und hormonellen Aspekte dieser Psychopathologien aufdecken sollen.
Von links: Prof. Alon Chen (MPI für Psychiatrie, München), Prof. Gil Levkowitz (Weizmann-Institut, Rehovut), Prof. Inga Neumann (Universität Regensburg) und Prof. Shlomo Wagner (University of Haifa, Israel)
- Lehrstuhl für Neurobiologie und Tierphysiologie
- Minerva-Stiftung
- Graduiertenkolleg „Neurobiologie emotionaler Dysfunktionen“