Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass wir unser Verhalten dynamisch der erwarteten Aufgabenschwierigkeit anpassen. So passt sich bspw. unser Fahrverhalten im Straßenverkehr je nach gegebenen Sicht- und Straßenverhältnissen mehr oder weniger automatisch an. Experimentell lassen sich die Prozesse mit einfachen Konfliktparadigmen untersuchen. Ein Grundbefund besteht darin, dass ein Konfliktreiz die Mobilisation kognitiver Kontrolle bewirkt, was zu einer reduzierten Interferenz im Nachfolgedurchgang führt. Aktuell untersuchen wir am Lehrstuhl, welche Rolle Affekt bei dieser sequentiellen Konfliktanpassung spielen.
Ansprechpartnerinnen: Prof. Dr. Gesine Dreisbach
Belohnung geht typischerweise mit positivem Affekt einher. Dieser Zusammenhang führte in er Vergangenheit dazu, dass experimentell kaum zwischen den Auswirkungen von positivem Affekt einerseits und verhaltenskontingenter Belohnung andererseits unterschieden wurde. Nun mehren sich aber die Hinweise, dass positiver Affekt und Belohnung tatsächlich gegenteilige Effekte haben können. So konnten wir zeigen, dass positiver Affekt eher zu einer Reduktion proaktiver (vorbereitender) Kontrolle führt, wohingegen verhaltensabhängige Belohnung die proaktive Kontrolle erhöht. Zur weiteren Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Belohnung und positivem Affekt werden im Rahmen eines DFG Projekts weitere Studien durchgeführt.
Ansprechpartnerinnen: Prof. Dr. Gesine Dreisbach, Dipl. Psych.Carmen Hefer
Flexbilität beschreibt die Fähigkeit, sich schnell auf neue Aufgabenanforderungen einstellen zu können. Stabilität beschreibt die Fähigkeit, aktuelle Aufgabenanforderungen aufrechtzuerhalten und gegenüber Störeinflüssen abzuschirmen. In unserer aktuellen Forschung haben wir erste Hinweise darauf gefunden, dass Belohnungen diese Balance zwischen Flexibilität und Stabilität beeinflussen. Diese belohnungabhängige Modulation soll in weiteren Experimenten untersucht werden.
Ansprechpartnerinnen: Prof. Dr. Gesine Dreisbach, Dr. Kerstin Fröber,
M.Sc. Vanessa Jurczyk
Exekutive Funktionen (EFs) ermöglichen es uns flexibel, schnell und zieloptimiert auf sich ständig verändernde Herausforderungen im Alltag zu regieren. Diese Fertigkeiten werden mit Hirnregionen assoziiert, die maßgeblich mit dem Lösen komplexer Aufgaben, der kognitiver Entwicklung als auch der altersbedingten Minderung geistiger Leistungsfähigkeit verbunden sind. Obwohl zunehmendes Forschungsinteresse mithilfe computergestützter Trainings moderate Lerneffekte dokumentieren konnte, blieben überzeugende Erkenntnisse hinsichtlich der Übertragbarkeit des Gelernten bisher aus. Aufbauend auf den Theorien zur Neurophysiologie des Präfrontalen Kortexes untersuchen wir aktuell, welche Rolle iterative Aufgaben- und Trainingsprotokolle für die verminderte Übertragbarkeit von EF-Trainings spielen.
AnsprechpartnerInnen: Prof. Dr. Gesine Dreisbach, M. Sc. Katrina Sabah