Zu Hauptinhalt springen

Newsticker

DFG-Schwerpunktprogramm: Transatlantische Wissenstransfer und kulturelle Übersetzungsdynamik

Transatlantischer Wissenstransfer und kulturelle Übersetzungsdynamik. Textfiliationen, kulturelle Transformationen, (post-)koloniale Asymmetrien (im DFG- SPP 2130)

Die jüngere Forschung rückt die kulturelle Vermittlungs- und Transferleistung der Übersetzung in den Fokus und stellt unter dem Einfluss postkolonialer Theoriebildung auf Aspekte der De/zentralisierung, De/hierarchisierung und Er/Bemächtigung ab. Das Projekt verschränkt beide Perspektiven miteinander und fragt ausgehend von Enzyklopädien mit historisch-geographischem Schwerpunkt und ihren Wissensbeständen über Amerika nach dem Wechselverhältnis von Übersetzung als Transfer- und Macht-Prozess. Ziel ist es, einerseits den gemeinsamen, transatlantischen enzyklopädischen Wissensraum zu erschließen, der sich im Kontext vielfältiger, wechselseitiger Übersetzungsprozesse zwischen Europa und Amerika etablierte. Andererseits sollen die Dimensionen eines zunehmend ei­genständigen amerikanischen Wissensdiskurses über Amerika und ihre Rezeption in der (ehemaligen) kolonialen ‚Metropole‘ nachgezeichnet werden.

Das Projekt geht diesen Aspekten entlang dreier Achsen nach:

  1. der systematischen Erschließung der ersten amerikanischen Enzyklopädien sowie französischer enzyklopädischer Wörterbücher, die europäische, indigene und autochthone empirische Wissensbestände über Amerika sprachlich, generisch und kulturell übersetzten und kommentierten;
  2. der Analyse der Rezeptions- und Aneignungsformen des neuen Wissensdiskurses in der europäischen ‚Metropole‘ anhand der Übersetzungen des Diccionario geográfico-histórico de América des in Ecuador geborenen Antonio de Alcedo sowie der Rezeption amerikanischer Enzyklopädien in Europa;
  3. der Analyse der transatlantischen sozialen Netzwerke und kulturellen Vermittlungsprozesse in der Konstitution der ersten amerikanischen Enzyklopädien.

Projektleitende sind Prof. Dr. Susanne Greilich an der Universität Regensburg und Prof. Dr. Hans-Jürgen Lüsebrink an der Universität des Saarlands, beide Fachgebiet Romanische Philologie.

Informationen unter: www.spp2130.de

  1. Fakultäten