Neu an der UR: Prof. Dr. Jonas Grünke - Professur für Mehrsprachigkeit
Prof. Dr. Jonas Grünke wurde zum 1. April 2025 auf die neu eingerichtete Professur für Mehrsprachigkeit an der Fakultät für Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften berufen.
Er studierte die Fächer Spanisch, Französisch und Romanistische Linguistik an der Universität Hamburg und beschäftigte sich bereits während seines Studiums im Rahmen seiner Abschlussarbeiten empirisch mit Herkunftssprechenden und dem Fremdsprachenerwerb. Seitdem zieht sich die Mehrsprachigkeit wie ein roter Faden durch seine wissenschaftliche Tätigkeit. Ab 2015 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich Romanische Sprachwissenschaft an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz (Prof. Dr. Christoph Gabriel), wo er 2022 mit einer Arbeit zur Intonation im Sprachkontakt promoviert wurde. Anschließend war er Mitarbeiter im DFG-geförderten Forschungsprojekt »Judenspanisch in Bulgarien – eine Kontaktsprache zwischen Archaismus und Innovation«, im Rahmen dessen er aktiv an der Erstellung umfangreicher Sprachaufnahmen mit den letzten verbleibenden Sprechenden dieser kurz vor dem Aussterben stehenden Sprache mitwirkte. Darüber hinaus hat er in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Christoph Gabriel (Mainz) und Claudia Schlaak (Kassel) in zahlreichen Arbeiten den Erwerb der Schulfremdsprachen Französisch und Spanisch vor dem Hintergrund migrationsbedingter Mehrsprachigkeit untersucht und didaktische Materialien zur Förderung der sprachlichen Progression lebensweltlich mehrsprachiger Lernender entwickelt. Er ist Herausgeber zweier Bände an der Schnittstelle von Linguistik und Sprachdidaktik. Zuletzt vertrat er im Wintersemester 2024–2025 die Professur »Romanistik mit Schwerpunkt Linguistik« an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität (RPTU) in Landau.
Seine Forschung nimmt Mehrsprachigkeit in ihrer gesamten Bandbreite in den Blick und konzentriert sich insbesondere auf phonetisch-phonologische sowie morphosyntaktische Fragestellungen im Bereich des Fremdsprachenerwerbs durch mehrsprachige Lernende (z. B. durch Herkunftssprachen oder Dialekte) sowie auf regional bedingten Sprachkontakt in vielfältigen Szenarien. So hat er neben den größeren romanischen Sprachen u. a. auch zu den Minderheitensprachen Katalanisch, Judenspanisch und Bündnerromanisch, aber auch zu slawischen und germanischen Sprachen wie dem Bulgarischen und Englischen publiziert.
Im Rahmen der Professur für Mehrsprachigkeit wird er als Juniorprofessor den Mehrsprachigkeitsschwerpunkt der Universität Regensburg in Lehre und Forschung vertreten und weiter ausbauen. Darüber hinaus gehört zu den Aufgaben der Professur auch die weitere Vernetzung der Regensburger Linguistiken sowie die Leitung des Forums Mehrsprachigkeit und Regionalität, das mit dem Masterstudiengang »Mehrsprachigkeit und Regionalität« (MaMuR) und der Zusatzqualifikation »Mehrsprachigkeitsberatung« den Studierenden der Universität Regensburg bereits jetzt ein attraktives und in dieser Form einzigartiges Angebot im zukunftsträchtigen Feld der Mehrsprachigkeit bietet.
Herrn Grünkes persönliche Homepage finden Sie hier: go.ur.de/gruenke