[Die Lehrveranstaltungen sind nach Wochentagen geordnet.]
Exegese und Hermeneutik des Neuen Testaments
PD Dr. Katja Hess
Jesus Christus und die Gottesherrschaft (Nr. 11150)
Mo. 08:30 - 10:00 c.t., H6
Inhalt der Lehrveranstaltung ist die Botschaft Jesu von der Gottesherrschaft nach dem Zeugnis der synoptischen Evangelien anhand ausgewählter Perikopen mit Hilfe der historisch-kritischen Methode. Die Perikopen wurden so ausgewählt, dass unterschiedliche Gattungen und Themenfelder abgedeckt werden können (u. a. Seligpreisungen, Antithesen, Wunder, Gleichnisse, Teile der markinischen Passionserzählung). Die Perikopen-Auswahl richtet sich zudem nach dem für das Staatsexamen relevanten Kerncurriculum.
Die mit der Vorlesung verbundene Übung zur Vorlesung (Mo., 13:00 - 14:00) bietet eine methodische und thematische Hinführung und Vertiefung zur Anwendung der historisch-kritischen Methode, zu religions- und kulturgeschichtlichen Hintergründen der Wundererzählungen und zur Gleichnistheorie. Zudem werden weitere Gleichnisse gemeinsam analysiert und ausgelegt.
Exegese und Hermeneutik des Neuen Testaments
PD Dr. Katja Hess
Gemeinde-Sein im frühen Christentum (Nr. 11151)
Mo. 10:00 - 12:00 c.t., H9
Die Lehrveranstaltung bietet einen Einblick in neutestamentliche Ansätze von Gemeinschaftsbildung und Kirchenverständnis. Ausgehend von einem Blick in das Selbstverständnis Israels als Gottesvolk und die Sendung Jesu zu ganz Israel in seiner Verkündigung der Gottesherrschaft sollen frühe nachösterliche Ansätze des Kirchenverständnisses erörtert werden. Anhand zentraler paulinischer Texte soll ein Einblick in das paulinische Kirchenverständnis gegeben werden. Abschließend wird das in den Pastoralbriefen vorgestellte Bild von Gottes geordnetem Hauswesen und die sich daraus entwickelnde allmähliche Hierarchie und Ordnung in der Ekklesia behandelt.
Alte Kirchengeschichte und Patrologie
Dr. Annemarie Pilarski
Gott und Kirche - Einführung in die frühe Theologie- und Kirchengeschichte (Nr. 11180)
Mo, 10:00 - 12:00 c.t., H4
Die Zeit der frühen bzw. der alten Kirche ist eine formative Periode, in der im Austausch mit der antiken Welt und Umwelt die Grundlagen für Vieles gesetzt wurden, was bis heute die Identität der Kirche prägt. Die Vorlesung möchte einen Überblick über die Entwicklung zweier bedeutender Fragen während der ersten sechs Jahrhunderte geben: Die erste Frage ist die nach dem christlichen Gottesbild, das sich ausgehend von der Erfahrung der Begegnung mit Jesus von Nazareth im Dialog mit antiken Gottesbildern entwickelt und diese schließlich revolutioniert. Die zweite Frage betrifft Gestalt und Organisationsformen der Kirche, die von einer unbedeutenden Jüngergruppe zur vorherrschenden religiösen Institution des Mittelmeerraums wird – und sich dadurch notwendigerweise verändert.
Das an die Vorlesung anschließende Proseminar findet in Verbindung mit der Basismodulvorlesung statt und vertieft diese inhaltlich durch die Einführung in die wichtigsten Methoden und Hilfsmittel des Faches. Eine Literaturliste wird am Beginn der Vorlesung ausgegeben und an entsprechender Stelle kommentiert.
Moraltheologie
Dr. Dirk Gärtner
Sind die Guten immer die Dummen? Christliche Identität und christliches Handeln in der späten Moderne (Nr. 11331)
Mo. 16:00 - 18:00 c.t., H9
Moral muss sich nicht unbedingt lohnen, sie muss erst einmal nur moralisch sein. Aber es hilft der Moral auch nicht, wenn sie nur unter schwersten Bedingungen zum Zuge kommt. Ist unsere späte Moderne so gesehen ein gutes oder eher schlechtes Pflaster für die Moral? Die Antwort kann nicht kurz und nicht eindeutig ausfallen. Das "Projekt der Moderne" (Jürgen Habermas) ist einerseits ein Vehikel aufklärerischer Vernunft, mit der sich bekanntlich die Moral aufs trefflichste begründen läst, andererseits schafft diese Vernunft eigenlogische Strukturen (Wirtschaft, Politik, Medien usf.), die es der Moral doch wieder schwer machen.
Im Rahmen von Modul 9, das sich mit dem Christsein in der heutigen Gesellschaft befasst, wollen wir erkunden, wie Christen unter diesen strukturellen Bedingungen moralisch handeln können. Hierzu bedarf es nicht nur einer kompakten Handlungstheorie, es muss auch geklärt werden, welche moralische Identität Christen eigentlich haben. Konkret wird die Vorlesung, wenn wir einige moralische Handlungskontexte in den Blick nehmen.
Mittlere und Neue Kirchengeschichte
Prof. Dr. Sebastian Holzbrecher
Geschichte der christlichen Caritas (Nr. 11211)
Di, 12:00 - 14:00 c.t., H6
Dogmatik und Dogmengeschichte
apl. Prof. Dr. Wolfgang Baum
Lektüre: Klaus Müller: Gott jenseits von Gott (Nr. 11297)
Di, 14:00 - 16:00 c.t., PT 4.2.47
"In diesem Band legt der bis zuletzt in Münster lehrende Philosoph und katholische Theologe Klaus Müller einen Gesamtentwurf seines Denkens und Schaffens vor. In seinem Plädoyer für einen kritischen Panentheismus präsentiert er nicht nur die große Bandbreite seiner Forschungsthemen, wie Subjektphilosophie und Selbstbewusstseinstheorie, das Verhältnis von Glauben und Vernunft, Medientheorie und Cyberphilosophie, sondern er spitzt sie hier auf die Gottesfrage zu, die immer schon sein Lebensthema war. Wie kann heute eine intellektuell redliche Rede von Gott gelingen, ohne sich solcher Begriffe wie Schöpfer, Personalität Gottes oder Freiheit des Menschen zu entledigen? Ausgehend von einer Zeitdiagnose, die diese und andere Herausforderungen der christlichen Gottesrede aufdeckt, zeigt sich, dass der hier entfaltete Lösungsvorschlag unter dem Label „Panentheismus“ bereits aus zahlreichen verschütteten oder vernachlässigten Quellen unterschiedlicher Epochen schöpfen kann. Ausführlich lotet der Band das theologische Wagnis dieser Denkform aus, insofern er die Konsequenzen eines kritischen Panentheismus und die einhergehenden Transformationsprozesse im Blick auf Trinität, Christologie, Pneumatologie, Schöpfungslehre, Theodizee, Ekklesiologie, Eschatologie entfaltet. Auf beeindruckende Weise legt Klaus Müller in diesem Werk das Potential eines kritischen Panentheismus für Philosophie und Theologie, aber auch für den persönlichen Glauben eines Einzelnen frei.“ (Klappentext, © Aschendorff Verlag) Die Übung dient nicht nur dem generellen Verständnis der Theologie und ihrer Hermeneutik insgesamt, sondern ist auch eine ideale Prüfungsvorbereitung für Fächer in der Systematischen Theologie. Lehramtsstudierende können, mit entsprechend abschließender Prüfungsleistung, 3 Credits erwerben.
Mittlere und Neue Kirchengeschichte
Prof. Dr. Sebastian Holzbrecher
Kunst und Geschichte: Historisch-theologische Annäherungen an die Werke von Michael Triegel (Nr. 11230)
Di, 15:00 - 16:00 c.t., VG 1.30
Dogmatik und Dogmengeschichte
Prof. Dr. Erwin Dirscherl / apl. Prof. Dr. Wolfgang Baum
Einführung in die Dogmatik (Nr. 11270)
18.04.2023 - 18.07.2023: Di, 16:00 - 18:00 c.t., VG 0.15
19.04.2023 - 19.07.2023: Mi, 10:00 - 12:00 c.t., VG 2.39
Die Veranstaltung richtet sich an die Studierenden des Basismoduls Systematische Theologie im Magister Theologiae. Es erfolgt eine Einführung in das Fach Dogmatik sowie eine Einübung in den Umgang mit und die Deutung von dogmatischen / lehramtlichen Texten anhand ausgewählter Beispiele. Neben der Vermittlung eines dogmatischen Grundlagenwissens und der Klärung des Dogmenbegriffes kommt es darauf an, die Geschichtlichkeit der Lehrentwicklung zu erfassen und die Entfaltung des eigenständigen kritischen Denkens zu fördern.
Mittlere und Neue Kirchengeschichte
Prof. Dr. Sebastian Holzbrecher
Einleitung in die Kirchengeschichte des Mittelalters (Nr. 11210)
Mi, 08:00 - 10:00 c.t., H18
Pastoraltheologie und Homiletik
Prof. Dr. Ute Leimgruber
Pastorales Handeln als Reich-Gottes-Praxis: Seelsorge heute (Nr. 11463)
Mi, 10:00 - 12:00 c.t., H7
Die Pastoraltheologie steht als "pastorale Theologie" unter dem Anspruch, die Lebenswelten der Menschen mit dem Evangelium und seiner Reich-Gottes-Botschaft sinn- und bedeutungsvoll miteinander zu konfrontieren. Die Praxis Jesu ist dabei orientierender Maßstab für pastorale Praxis in der Gegenwart. Die VO fokussiert auf dieser Basis aktuelle Herausforderungen der Seelsorge und diskutiert mögliche Formen einer Nachfolgepraxis, z. B. im Feld der Sakramentenpastoral.
Mittlere und Neue Kirchengeschichte
Prof. Dr. Sebastian Holzbrecher
Der Tod in historischer Betrachtung. Mittelalter, Neuzeit und Moderne (Nr. 11212)
Mi, 12:00 - 14:00 c.t., H5
Philosophische Grundfragen der Theologie
Prof. Dr. Manfred Negele
Religionsphilosophie (Nr. 11241)
Mi, 14:00 - 15:30 s.t., H12
Betrachtet man den Ausdruck Religionsphilosophie, könnte man sich fragen: Was hat Religion mit Philosophie zu tun? Ist Religionsphilosophie nicht ein hölzernes Eisen? Zunächst ist festzuhalten, dass es sich um eine philosophische Disziplin handelt, um einen Teil der systematischen Philosophie. Religionsphilosophie ist abzugrenzen von der Religionswissenschaft auf der einen Seite und von der Theologie auf der anderen. Sie betrachtet das Phänomen Religion von der Vernunft aus, fragt nach dem Wesen von Religion ebenso wie nach ihren Funktionen, ferner nach ihrem Verhältnis zur Ratio. Sie versucht Religion in ihrer Bedeutung für das Menschsein zu verstehen. Zudem bezieht sie die Kritik an der Religion mit ein, die – sowohl religionsintern wie religionsextern – zu keiner Zeit ausblieb.
Exegese und Hermeneutik des Alten Testaments
Prof. Dr. Christoph Dohmen
Die zehn Gebote - Weisung für Juden und Christen (Nr. 11121)
Mi, 14:00 - 16:00 c.t., H3
Philosophische Grundfragen der Theologie
Prof. Dr. Manfred Negele
Sprachphilosophie und Hermeneutik (Nr. 11242)
Mi, 16:00 – 18:00 c.t., H12
„Die Sprache ist das Haus des Seins. In ihrer Behausung wohnt der Mensch.“ (Martin Heidegger: „Humanismusbrief“). Wir bewegen uns ständig in diesem Haus, gehen durch dieses Haus, ohne darüber nachzudenken, welche Architektur uns dabei umgibt und trägt. Die Sprachphilosophie untersucht, wie dieses Haus beschaffen ist, wo es herkommt, auf welchen Fundamenten es ruht, wie es strukturiert ist.
Der Weg eines historischen Durchgangs, der über die neuzeitliche Sprachphilosophie (mit der erst Sprachphilosophie im engeren Sinne beginnt) hinaus das Sprachdenken in Antike und Mittelalter einbezieht, dient dazu, systematische Überlegungen zum Thema Sprache anzustellen.
Indem wir über die Sprache nachdenken, denken wir auch über uns selbst nach. Sprache ist eine wesentliche Komponente des Menschseins, vielleicht sogar das, was den Menschen erst zum Menschen macht.
Die „Hermeneutik“ hat seit dem 15. Jahrhundert ihre Bedeutung öfter gewechselt. Zuerst hatte sie die Aufgabe, Methoden zur Verfügung zu stellen, mit denen Texte, denen ein besonderer Wahrheitswert beigemessen wurde (wie die Bibel und klassische antike Texte), korrekt auszulegen. Dieser Ansatz wurde zunächst im 19. Jahrhundert durch Schleiermacher erweitert, dann durch Dilthey. Dem folgen im 20. Jahrhundert Heidegger und Gadamer, die davon ausgehen, dass all unser Wissen auf einer „Auslegung“ unseres Wissens beruht. Diese Auslegung wird als historischer Prozess verstanden. Wir befinden uns immer schon in einer Auslegungstradition bzw. einem Verstehensprozess.
Philosophische Grundfragen der Theologie
Prof. Dr. Manfred Negele
Geschichte der Philosophie II - Neuzeit und Gegenwart (Nr. 11240)
Do, 08:00 - 10:00 c.t, R 009
Die Vorlesung widmet sich im ersten Teil den Grundgedanken neuzeitlichen Philosophierens. Der Zeitraum, um den es geht, beginnt im 16. Jahrhundert und endet im frühen 19. Jahrhundert. Anhand ausgewählter Denker (von Bacon über Descartes und Kant bis zu Hegel) werden die Entwicklungslinien, die wichtigsten Denkansätze und grundlegenden Weisen, Mensch, Welt und Gott zu verstehen, vorgestellt. Da keine Epoche der Philosophie isoliert dargestellt werden kann, wird auf antike und mittelalterliche Positionen zumindest verwiesen, ebenso wie auf die Folgen des neuzeitlichen Denkens bis heute.
Den Versuchen, die Tradition fortzusetzen oder aus ihr auszubrechen, folgt der zweite Teil der Vorlesung Sie stellt Denker des 19. und 20. Jh. dar. Diese bauen auf der abendländischen philosophischen Tradition auf und versuchen neue Ansätze zu finden – zum Teil mit dem Ziel, ein neues Zeitalter zu initiieren. Es zeigt sich, wie sehr sie trotz aller Bemühungen um eine „neue Zeit“ auf den Schultern einer langen Reihe von Vordenkern stehen.
Kirchenrecht
Prof. Dr. Yves Kingata
Einführung in das Kirchenrecht (Nr. 11400)
Do, 10:00 - 12:00 c.t., H25
Die Frage einer Begründung des Kirchenrechts ist seit vielen Jahrzehnten ein Thema für Kanonisten und wird immer wieder von neuem erörtert. Ein breiter Konsens unter den Fachleuten ist diesbezüglich jedoch nicht erreicht worden. Nach wie vor werden unterschiedliche Ansätze und Modelle vertreten und Konzeptionen von „Schulen“ gepflegt. Nicht zu bestreiten ist allerdings, dass durch das Zweite Vatikanische Konzil und nachkonziliar durch Papst Paul VI. neue Bezugs- und Anhaltspunkte für den Diskurs geschaffen worden sind und eine Begründung des Kirchenrechts ohne ein theologisches bzw. ekklesiologisches Moment seitdem nicht mehr haltbar ist.
Die vorliegende Einführung bietet eine erste fachliche Begegnung mit dem Kirchenrecht und berührt grundlegende Fragen des Rechts in der Kirche sowie ausgewählte Materien aus verschiedenen Sachbereichen des CIC und des deutschen kirchlichen Partikularrechts.
Alte Kirchengeschichte und Patrologie
Dr. Annemarie Pilarski
Mönchtum als alternatives Kirchenmodell (Nr. 11181)
Do, 10:00 - 12:00 c.t., H23
Die Vorlesung beschäftigt sich mit der Entwicklung des Mönchtums in der alten Kirche. Die Anfänge des Mönchtums fallen in eine Zeit, in der die Kirche aufgrund äußerer Bedrängnis, aber auch des enormen Zuwachses an Gläubigen in eine Identitätskrise gerät, die durch die Konstantinische Wende und der aus ihr folgenden neuen Position der Kirche noch verschärft wird. Die Frage danach, wie Kirche zu sein hat und wie christliches Leben aussehen kann und soll, stellt sich damit noch einmal auf eine ganz andere Weise. In dieser Zeit ziehen immer mehr Männer und Frauen aus den Gemeinden aus. Sie gründen Lebensgemeinschaften, die sich als alternative Kirchenmodelle verstehen lassen. Gerade indem sie zu Exzentrikern werden, wirken sie jedoch wieder ins Zentrum der Kirche zurück. Ab dem ausgehenden 4. Jahrhundert bildet das Mönchtum eine alternative Lebensweise, die aus der Wirklichkeit der Kirche nicht mehr wegzudenken ist.
Dogmatik und Dogmengeschichte
Prof. Dr. Erwin Dirscherl
Im Tod ist das Leben? Deutungen des Todes und des Sterbens aus philosophischer und theologischer Perspektive (Nr. 11278)
Do, 10:00 - 12:00 c.t., H11
Die Vorlesung will einen Überblick über ausgewählte Deutungen des Sterbens und Todes in Theologie und Philosophie vermitteln. Dabei werden neben der christlichen auch andere religiöse Traditionen in den Blick genommen. Die ars moriendi, die Kunst des Sterbens ist der Ausgangspunkt der Überlegungen, denn Tod und Leben gehören untrennbar zusammen und die Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit zeichnet das Denken des Menschen aus. Der Tod lässt das Leben fraglich und fragil werden, das spüren wir auch in unseren heutigen Zeiten. Nicht nur die christliche Tradition hofft auf ein Leben im Tod. Im Tod ist das Leben? Das klingt für viele befremdlich. Dieser für den Menschen größtmögliche Gegensatz ist nicht mit den Mitteln des „entweder – oder“ zu lösen, er kann nur im Leben ausgehalten und möglicherweise versöhnt werden, indem eine radikale vertrauensvolle Gelassenheit eingeübt wird, die auch im Sterben Zuversicht, Hoffnung und Trost schenkt.
Moraltheologie
Prof. Dr. Rupert M. Scheule
Einführung in die Moraltheologie und in die christliche Sozialethik (Nr. 11330)
Do, 12:00 - 14:00 c.t., H13c
Warum eigentlich soll man „sollen"? Muss man das Sollen begründen oder versteht es sich von selbst? Kann man es denn begründen? Oder ist ein solches Unterfangen ohnehin hoffnungslos? Sollten wir an der Begründbarkeit des Sollens festhalten, bleibt immer noch die Frage: Welche konkrete Begründung überzeugt uns? Und was hat schließlich der christliche Glaube mit alledem zu schaffen? In dieser Vorlesung geht es um so grundlegende Fragen wie diese. Durch Diskussionen zu aktuellen Themen und gelegentliche Rollenspiele werden wir unsere ethische Argumentationsfähigkeit verbessern. Für Magister-Studierende ist die Vorlesung der erste Teil des Basismodul 5-Lehrangebots „Moraltheologie" (Nr. 11213), in der zweiten Semesterhälfte werden wichtige Grundbegriffe des Fachs vorgestellt und diskutiert.
Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts
Prof. Dr. Burkard Porzelt
Ethisches Lernen in religiösen Kontexten (Nr. 11502)
Do, 14:00 - 15:00 c.t., H21
Obwohl sich Religion nicht in Ethik erschöpft und gottesgläubige Menschen kein Monopol auf rechtes Urteilen und gerechtes Handeln besitzen, kann sich die Auseinandersetzung mit religiösen Überlieferungen förderlich auswirken auf die Entwicklung ethischer Urteils‑ und Handlungsfähigkeit. Um Chancen und Möglichkeiten ethischen Lernens in religiösen Kontexten zu ergründen, verknüpft die Vorlesung empirische, psychologische, pädagogische und theologische Perspektiven und Wissensbestände. Ziel ist es, aktuelle Herausforderungen, tragfähige Konzepte und konkrete Wege ethischen Lernens im Horizont der christlichen Tradition reflektierend zu erkunden.
Alte Kirchengeschichte und Patrologie
Dr. Annemarie Pilarski
Tote begraben, Trauernde trösten: Der Umgang mit dem Tod in der Antike (Nr. 11182)
Do, 14:00 - 16:00 c.t., H13
Der Umgang mit dem Sterbenmüssen, den Toten und auch den Hinterbliebenen, die um sie trauern, ist eines der zentralen und auch ältesten Elemente menschlicher Kultur. Die vorliegende Übung will sich mit unterschiedlichen Formen menschlicher Trauergestaltung in historischer Perspektive auseinandersetzen. Ein zeitlicher Schwerpunkt liegt dabei in der paganen, jüdischen und christlichen Antike und Spätantike. Die Übung will dabei nicht nur über geschichtliche Hintergründe informieren, sondern v.a. ausgewählte schriftliche und archäologische Zeugnisse (Grabinschriften und Zeugnisse zu Bestattungsriten, aber auch Texte der philosophischen und theologischen Trostliteratur) vorstellen, die gemeinsam betrachtet, gelesen und diskutiert werden sollen.
Dogmatik und Dogmengeschichte
apl. Prof. Dr. Wolfgang Baum
Grundlagen des christlichen Glaubens (Nr. 11271)
Do, 14:00 - 16:00 c.t., H19
„Ich glaube an Gott, den Vater, den allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde …“ Mit diesen Worten beginnt das Apostolische Glaubensbekenntnis, das aus einem Taufbekenntnis der römischen Gemeinde hervorgegangen ist und uns bis heute aus den sonntäglichen Gottesdiensten vertraut sein dürfte. Ausgehend von diesem christlichen Basistext versucht die hier angekündigte Lehrveranstaltung, in Kooperation der theologischen Disziplinen Fundamentaltheologie und Dogmatik den christlichen Glauben als Grundlage systematisch-theologischer Reflexion wissenschaftlich zu erschließen.
Dabei besteht speziell die fundamentaltheologische Zugangsweise darin, den spezifischen Charakter des Glaubensaktes zu bestimmen, sein Verhältnis zur menschlichen Vernunft herauszuarbeiten und in die religiöse wie philosophische Frage nach Gott einzuordnen.
Die Dogmatik wird, ausgehend vom trinitarischen Gesamtaufbau des Glaubensbekenntnisses, den Glauben an den dreieinen Gott anfanghaft erschließen und erste Schritte in die Reflexion des Glaubensinhalts gehen. Dabei wird auch die Frage aufgeworfen, was man unter einem Dogma näherhin zu verstehen hat und wie kirchliche Lehre überhaupt entsteht.
Fundamentaltheologie
apl. Prof. Dr. Wolfgang Baum
Begründet an Gott „glauben“ (Nr. 11300)
Do, 16:00 - 17:00 c.t., VG 0.04
Die Vorlesung beschäftigt sich mit Verständnis und Begründung von ‚Religion‘ und beschreibt den Menschen als „Homo religiosus“. In Verbindung mit Religionswissenschaft und Religionsphilosophie versuchen wir, der im christlichen Glauben enthaltenen Frage nach Herkunft und Ziel des Menschen sowie einem religiösen Verständnis von Sinn näher auf die Spur zu kommen.
Dogmatik und Dogmengeschichte
apl. Prof. Dr. Wolfgang Baum
Die Auferstehung Jesu - Glaubensgrund oder Glaubensgegenstand? (Nr. 11281)
Digitale Vorbesprechung in der 19. KW
Fr, 16.06.2023, 14:00 - 20:00 c.t., LMU München
Sa, 17.06.2023, 09:30 - 18:30 s.t., LMU München
Fr, 30.06.2023, 14:00 - 20:00 c.t., LMU München
Sa, 01.07.2023, 09:30 - 18:30 s.t., LMU München
Interdisziplinäres Seminar mit Prof. Dr. Thomas Schärtl-Trendel, Lehrstuhl für Fundamentaltheologie an der LMU München.
Für die Systematische Theologie bis nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil war das Wunder der Auferstehung Jesu die zentrale Botschaft des christlichen Glaubens. Doch verschiedene Oster- und Auferstehungsdebatten haben die Frage entstehen lassen, ob der Osterglaube nicht doch eher eine Konsequenz des Glaubens an Christus und eine Konsequenz der Deutung seines Lebens und Wirkens darstellt. Gibt es eine Möglichkeit, ausgehend vom biblischen Befund darzulegen, was sich in den sogenannten Ostererscheinungen verbirgt? Und setzt der Glaube an die Auferstehung Jesu ein leeres Grab voraus? Oder müssen wir eingestehen, dass die Ostererzählungen Sujets benutzen, die aus den mythologischen Traditionen der Umwelt des frühen Christentums bekannt sind?
Das Seminar setzt sich ausgehend von einschlägigen theologischen Positionen mit diesen Fragen auseinander und versucht eine theologische Reflexion auf das Spektrum legitimer Ansätze.
Theol. Sozialethik u. Gesellschaftswissensch.
Prof. Dr. Sebastian Kistler
Zivilgesellschaftliche Akteure und Institutionen im perimortalen Raum (Nr. 11382)
Do, 20.04.2023, 16:00 - 18:00 c.t., H26
Do, 27.07.2023, 10:00 - 20:00 s.t., W 115
Fr, 28.07.2023, 09:00 - 20:00 s.t., W 115
Das Sterben ist heute in vielfache organisationale Zusammenhänge eingebunden. Dies gilt umso mehr für alle Themen im Vorfeld und im Nachgang des Sterbens. In diesem Seminar stehen zivilgesellschaftliche Akteure und Institutionen im perimortalen Raum sowie vielfältige ethische Fragen, mit denen sie sich beschäftigen müssen, im Fokus. Diesen nähern wir uns mit einer methodischen Vielfalt:
Pastoraltheologie und Homiletik
PD Dr. Christoph Heizler
Wie erlange und gestalte ich eine (christliche) Identität in der postmodernen Gesellschaft? Pastoraltheologische Spurensuche (Nr. 11464)
Fr, 21.04.2023, 08:00 - 10:00 c.t. (Zoom),
Fr, 05.05.2023, 09:00 - 16:00 s.t., VG 1.30,
Fr, 02.06.2023, 09:00 - 16:00 s.t., VG 1.30,
Sa, 03.06.2023, 09:00 - 16:00 s.t., VG 1.30,
Die Vorlesung beleuchtet in komprimierter Form Facetten am aktuellen Diskurs über christliche Identität im deutschsprachigen Raum. Es kommen zunächst prägnante Positionen in den Blick, die entweder forciert die Übernahme traditioneller Glaubensformen vorschlagen, oder aber (in Opposition dazu) den Wert der stetigen Selbstkonstruktion religiöser Einstellungen betonen. Unter Einbezug religionssoziologischer und -psychologischer Erkenntnisse werden die vorgestellten Modelle christlicher Identität einer ersten kritischen Würdigung zugeführt. Die bisher verwendeten Begriffe werden auf ihre Angemessenheit befragt und Bruchstellen in den Konzepten freigelegt. Mit praktischem Interesse beginnt sodann eine weiterführende Spurensuche: Welche Komponenten sind momentan bei Menschen besonders wirksam, wenn Phänomene ‚christlichem Glaubens‘ in Biographien und sozialen Formationen erscheinen? Was bewirkt, dass diese Erscheinungen alltagsprägende Kraft entfalten? Gibt es so etwas wie Gütekriterien für christliche Identität? Kann eine individuelle Formation religiöser Existenz überhaupt normativ beurteilt werden? Falls ja, von wem? Pastoraltheologie wird im Zuge dieser Erkundungen als interdisziplinäre interessierte Wahrnehmungswissenschaft und als kreative Handlungswissenschaft mit pastoralem Interesse virulent.
Pastoraltheologie und Homiletik
Dr. Michael Lohausen
Deutekompetenz in pastoralen Handlungsfeldern: Sterben und Tod im Spiegel christlicher Religionspraxis (Nr. 11462)
Fr, 28.04.2023, 12:00 - 18:00 c.t., W115,
Fr, 02.06.2023, 10:00 - 16:00 c.t. (Zoom),
Sa, 03.06.2023, 10:00 - 16:00 c.t. (Zoom),
Fr, 07.07.2023, 10:00 - 16:00 s.t., H52
Die Sichtweise, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, sondern gegen das Leben nicht ankommt, steht im Zentrum des Christentums (vgl. Paulus, Erster Korintherbrief 15,54) und durchdringt auch die praktische Religionsausübung von Christinnen und Christen. Die Wirklichkeit auf dieser Grundlage verstehen und darin handeln heißt von daher in einem ganz fundamentalen Sinn eine Hoffnungsexistenz führen im Bewusstsein von Sterben und Tod. Eine solche Hoffnung grenzt sich ab von hohlen Vertröstungen, die nur oberflächlich behaupten, dass „am Ende alles gut wird“. Wer in der Weise des Christentums hofft, hat Einsichten gesammelt, dass die Welt, in der „ich“ lebe, und „ich“ selbst in Vergänglichkeits-, Not- und Schuldzusammenhänge verstrickt sind, und hat gleichzeitig erfahren, dass etwas von diesen Verstrickungen – und in letzter Konsequenz hoffentlich(!) alles, was am Leben hindert – lösbar ist.
Die Veranstaltung erörtert Grundformen des christlichen Handelns von ihren Bezügen auf Sterben und Tod her und stellt sie im Kontext der Vielfalt von Deute- und Umgangsangeboten in unserer Gesellschaft den Teilnehmenden zur Diskussion.
Stand: 03.04.2023
Für die Teilnahme gelten die Regelungen der Universität Regensburg für Gasthörerinnen und Gasthörer [Link].
Für die Teilnahme gelten die Regelungen der Universität Regensburg für Gasthörerinnen und Gasthörer [Link].