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Dies academicus


Der Dies academicus ist ein besonderer Tag im akademischen Jahr, an dem an die Aufnahme des Studienbetriebs an der Universität zum Wintersemester 1967/68 erinnert wird. In einem Festakt hält Prof. Dr. Udo Hebel, Präsident der Universität Regensburg, zusammen mit Universitätsmitgliedern, Alumni, Freund*innen, Partner*innen und Gästen Rückschau auf Vergangenes, betrachtet Gegenwärtiges und blickt in die Zukunft.

Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Personen, die sich in besonderem Maße um die Universität Regensburg verdient gemacht haben, werden mit Preisen und Ehrungen ausgezeichnet.

Die musikalische Gestaltung durch Universitätsensembles gibt dem Festvortrag und den Preisverleihungen einen feierlichen Rahmen.


Der Dies academicus 2023 fand am Donnerstag, 30. November, im Audimax der UR statt.


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Hier geht es zum Nachbericht.


Zur Rede des Präsidenten am Dies academicus 2023



Programm

Uni Jazz Combo
Begrüßung      

Prof.in Dr. Isabella von Treskow
Beauftragte der Universität für die Gleichstellung von Frauen in Wissenschaft und Kunst

Videobotschaft

Markus Blume, MdL
Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst

Grußwort Caspar Heusinger, Franziska Grotz
Sprecher*innenrat der Universität Regensburg
Ansprache Prof. Dr. Udo Hebel
Präsident der Universität Regensburg
Uni Jazz Combo
Festvortrag Prof.in Dr. Dina Grohmann
Mikrobiologie & Archaeen-Zentrum
& Single-Molecule Biochemistry Group der UR
Uni Jazz Combo
Preise &
Ehrungen

Prof. Dr. Ernst Tamm
Vizepräsident für Forschung und Nachwuchsförderung

  • DAAD-Preis
  • BioPark-Innovationspreis
  • ESdUR-Studienabschlusspreis

Prof.in Dr. Isabella von Treskow
Beauftragte der Universität für die Gleichstellung von Frauen in Wissenschaft und Kunst

  • Gleichstellungspreis

Prof. Dr. Udo Hebel
Präsident der Universität Regensburg

  • Ehrennadel der UR
  • Universitätsmedaille "Bene merenti"
Uni Jazz Combo
Empfang im Audimax-Foyer



Festrednerin: Prof.in Dr. Dina Grohmann

Für den Festvortrag mit dem Titel "Expedition unbekanntes Leben" konnten wir Prof.in Dr. Dina Grohmann, Mikrobiologie & Archaeen-Zentrum & Single-Molecule Biochemistry Group der UR, gewinnen.

Über Prof.in Dr. Dina Grohmann

Dina Grohmann leitet den Lehrstuhl für Mikrobiologie und das Deutsche Archaeenzentrum an der Universität Regensburg. Sie studierte Biologie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Ihre Promotion begann sie am Max-Planck-Institut für Molekulare Physiologie in Dortmund und folgte während ihrer Promotionszeit ihrem Doktorvater an die Universität zu Lübeck. Für ihre Forschungsarbeiten als PostDoc wechselte sie an das renommierte University College London in Großbritannien und wurde unter anderem mit dem Value in People Award des Wellcome Trust ausgezeichnet. Während dieser Zeit absolvierte sie auch einen Forschungsaufenthalt an der Rutgers University in den USA. An der Technischen Universität Braunschweig startete sie ihre unabhängige Nachwuchsgruppe und nahm 2015 den Ruf auf eine W2-Professur an der Universität Regensburg an. Seit 2019 wurde sie auf die W3-Professur für Mikrobiologie an der Universität Regensburg berufen.

Dina Grohmann ist seit jeher begeistert von den umfassenden Möglichkeiten, die interdisziplinäres Arbeiten in der Forschung eröffnet. So kombiniert sie in ihrer Forschung mikrobiologische Arbeiten mit biophysikalischen und biochemischen Mikroskopie- und Analysetechniken wie beispielsweise der Einzelmolekül-FRET-Mikroskopie, die es ihrem Team ermöglicht, molekularen Maschinerien wie den Transkriptionsapparat oder CRISPR-Cas-Systeme (dem Immunsystem der Bakterien) auf molekularer Ebene zu untersuchen und in Echtzeit bei ihrer Arbeit zu beobachten. Ihr besonderes Interesse gilt der faszinierenden dritte Domäne des Lebens, den Archaeen, die unsere Vorstellungen von den Grenzen des Lebens immer wieder verschieben. Ihre Arbeiten wurden mit mehreren Publikationspreisen ausgezeichnet. Dina Grohmann hat zudem im Jahr 2021 das erfolgreiche Start-Up Unternehmen Microbify GmbH am Lehrstuhl für Mikrobiologie gegründet, das die Energiewende mit mikrobiologischer Expertise unterstützt.




Verliehene Ehrungen und Preise


DAAD-Preis

Mit dem Preis gibt der Deutsche Akademische Austauschdienst den deutschen Hochschulen die Möglichkeit, ihre herausragenden internationalen Studierenden zu ehren.

Ivana Dinić

Finanziert durch ein BAYHOST-Stipendium, hat Ivana Dinić hat zum Wintersemester 2021/22 mit dem Studium des englischsprachigen "Master European Studies" in Regensburg begonnen und sich in zahlreichen Lehrveranstaltungen als akademisch-fachlich herausragende Studentin präsentiert, die sich jeder Veranstaltung mit höchstem Engagement einbrachte. Dies setzte sie während ihre Auslandssemesters an unserer Partneruniversität Trento fort, deren Kurse sie ebenfalls mit Bestnoten abschloss und die Zeit ebenfalls nutzte, Italienisch auf hohem Konversationsniveau zu erreichen. Englisch und Deutsch beherrscht Frau Dinić ohnehin nahezu perfekt.

Frau Dinić ist jedoch nicht nur eine außerordentlich gute Studierende, sie engagiert sich darüber hinaus aktiv ehrenamtlich in der studentischen Organisation "International Student Network Regensburg" und dem "Buddy-Programm" des International Office, um die Integration internationaler Studierender an unserer Universität zu verbessern. Im September 2022 war sie als Freiwillige an dem Projekt "TalentMagnet: Improved Institutional Capacities and New Multilevel Governance for Talent Attraction and Retention in the Danube Region" des Instituts für sozialwissenschaftliche Beratung und des Instituts für Ost-und Südosteuropaforschung in Regensburg beteiligt. Hier ging es um Gründe dafür, warum junge Akademiker:innen aus dem gesamten Donauraum migrieren und wie die Kommunikation zwischen Regensburg und den Herkunftsländern dieser Migrant*innen verbessert werden kann.

Neben ihrem Studium war Frau Dinić im Sommersemester 2022 war Frau Dinić wissenschaftliche Hilfskraft / Redaktionsassistentin in der wissenschaftlichen Zeitschrift "Comparative Southeast European Studies" am Institut für Ost- und Südosteuropaforschung Regensburg tätig, was ihr ermöglichte, aktuelle Forschungsdebatten in der Region zu verfolgen, aus der sie stammt und für die sie sich wissenschaftlich vor allem interessiert. Von März bis Juli 2023 partizipierte Frau Dinić am hochkompetitiven "International Parliamentary Scholarship Program (IPS)" des Deutschen Bundestags in Berlin und arbeitete im Büro eines Abgeordneten. Aktuell steht sie kurz vor der Vollendung ihrer Master-Thesis "The Contribution of the Women CSOs from Serbia and Kosovo to the Process of Post-Conflict Reconstruction in Kosovo", welche abgesehen von der akademischen Leistung auch einen kleinen Beitrag zur deutsch-serbischen Kooperation und vor allem zum Integrationsprozess Serbiens in die EU zu leisten in der Lage sein wird.



zur DAAD-Preisträgerin 2022

zum DAAD-Preisträger 2021

zum DAAD-Preisträger 2020



BioPark-Innovationspreis

Die BioPark Regensburg GmbH, ein Unternehmen der Stadt Regensburg, und die dort ansässige Patentanwaltskanzlei Dehmel & Bettenhausen vergeben auch 2023 einen Innovationspreis an eine herausragende Arbeit aus der Forschung. Ausschlaggebend für die Prämierung waren die Kriterien Innovationskraft, Anwendungs- und Gründungspotential der Arbeit.

Maria Watzlowik

Den BioPark-Innovationspreis 2023 erhält Maria Watzlowik für ihre Forschungsarbeit zur Hemmung von ATPase-Enzymen als Waffe gegen Pathogene am Institut für Biochemie, Genetik und Mikrobiologie des Lehrstuhls für Biochemie der Universität Regenburg und dem Lehrstuhl für Experimentelle Parasitologie der LMU München. Viele durch Parasiten ausgelöste Krankheiten wie Malaria, Toxoplasmose, Schlafkrankheit oder Giardiasis stellen eine globale Bedrohung dar. Mit einem enormen Forschungsaufwand versucht man, die pathogenen Parasiten zu bekämpfen.

Frau Watzlowik hat in ihrer Doktorarbeit sog. ATPasen im Malaria-Erreger Plasmodium falciparum charakterisiert. Die Enzymfamilie der ATPasen sind die universelle Energiewährung in den Zellen. Da sich der Stammbaum der Erreger evolutionär sehr früh von den Wirbeltieren getrennt hat, unterscheiden sich die zellulären Prozesse und damit die ATPasen von Wirt und Parasit. Dies ermöglicht eine systematische Suche nach spezifischen Hemmstoffen für die Parasiten ATPase, die die ATPase der Wirtszellen unberührt lassen. Frau Watzlowik durchsuchte im Rahmen ihrer Arbeit mit einem von ihr entwickelten sog. ADP-Biosensor Assay zwei Wirkstoff-Bibliotheken und konnte potenzielle Inhibitoren entdecken, die in der Zellkultur tatsächlich toxisch für die Malaria-Parasiten waren. Ein Inhibitor wies sogar eine so große Potenz auf, dass er zu 100% das Überleben der Parasiten sowie ihre Fortpflanzung und Verbreitung verhinderte. Für diesen Hemmstoff konnte basierend auf diesen Ergebnissen ein Patent als Antimalaria-Medikament angemeldet werden.

Das Ergebnis der Promotionsarbeit dient als proof-of-concept und kann für die Suche nach weiteren spezifischen Inhibitoren anderer Erreger weiter genutzt werden. Dabei beschränkt sich der Anwendungsbereich nicht nur auf Parasiten, sondern erweitert sich auch auf Bakterien und Viren.

Den Preis hat am 30. November 2023 Prof. Dr. Gernot Längst stellvertretend entgegengenommen. Er hat Frau Watzlowiks Promotionsarbeit betreut.



ESdUR Studienabschlusspreis

Der Preis des Vereins der Ehemaligen Studierenden der Universität Regensburg (ESdUR e.V.) ist mit jeweils 1500 Euro dotiert und dient der Anerkennung hervorragender Studienleistungen. Die wissenschaftliche Verantwortung für die Auswahl der Preisträger liegt bei den Fakultäten.


Zubeir El Ahmad

Biologie & Vorklinische Medizin

Masterarbeit „Die Transkriptionstermination als letzter Schritt des Transkriptionszyklus zur Bestimmung des 3‘ Endes einer RNA“

Das Übertragen der Erbinformation von der DNA auf die RNA wird als Transkription bezeichnet und ist ein fundamentaler Abschnitt in der Biosynthese von Proteinen. Primär wird die Transkription in drei Schritte eingeteilt, wobei die sog. Termination den letzten Schritt dieses Prozesses darstellt. Eine hohe Effizienz ist hierbei besonders wichtig, da eine Fehlregulation der Termination fatale Auswirkungen auf die gesamte Zelle haben kann.

Bei Archaeen handelt es sich um einzellige Mikroorganismen, die eine der drei Domänen des Lebens bilden und - wie die Bakterien - keinen Zellkern besitzen. In diesen Organismen ist der Mechanismus der Termination noch nicht vollständig geklärt, weshalb es das Hauptziel der Arbeit war, diesen Prozess weiter zu entschlüsseln. Um dies zu erreichen, wurde die Termination in Pyrococcus furiosus, einem Vertreter der Archaeen, mittels einer neuartigen Sequenzierungsmethode in Kombination mit biochemischen Verfahren untersucht. Um weiterhin den Einfluss wechselnder Umweltbedingungen zu identifizieren, wurde die Termination auch im Hinblick auf unterschiedliche Wachstumstemperaturen analysiert.



Alexander Freundl

Betriebswirtschaftslehre

Materarbeit „Empirische Analyse mit sinnvollen Robustheitstests der Vermögensverwaltung Warren Buffett“

Vermögensverwaltungen in den USA mit mehr als 100 Mio. USD Vermögen müssen quartalsweise neue Positionen im Rahmen des F13-Berichts publizieren. Die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway von Warren Buffett legt damit häufig unerwartet neue Investitionen offen, was teils deutliche Kursreaktionen zur Folge hat.
Die empirisch ausgerichtete Masterarbeit soll anhand einer Event-Studie die kurzfristige Kurswirkung dieser Unternehmen evaluieren, in die Warren Buffett investiert.

Herr Freundl hat sehr selbständig diese empirische Analyse mit sinnvollen Robustheitstests durchgeführt. Die Ausführungen von Herrn Freundl zeugen von einer sehr intensiven Auseinandersetzung mit der Thematik. Die umfangreiche empirische Studie ist sehr gut durchdacht und sehr sorgfältig bearbeitet. Da die Arbeit methodisch äußerst präzise aufbereitet wurde, ist sie zur Publikation in Corporate Finance eingereicht worden. Im anonymisierten Doppelblind- Begutachtungsverfahrung wurde dem Aufsatz eine überdurchschnittlich hohe Qualität bescheinigt und zur Publikation angenommen.



Maria Piller

Katholische Theologie

Magisterarbeit „Vom Selbstbewusstsein zur Selbstentäußerung – zur Frage nach der Identität in Jean Pauls ‚Titan‘“

Vom Selbstbewusstsein zur Selbstentäußerung.

In ihrer Magisterarbeit beschäftigt sich Frau Piller mit Jean Pauls „Titan“ und dessen Beitrag zur zeitgenössischen Debatte um die Identität. Dieses Thema bleibt in der Theorie eher abstrakt, in der Literatur gewinnt es jedoch „Farbe“ und kann bei der Leserschaft zur eigenen Identitätsfindung beitragen. Jean Paul stellt im „Titan“ zwei Charaktere vor, die zwei Dispositionen des Menschen verkörpern: Albano steht für einen poetisch-schöngeistigen Wesenszug und Roquairol für einen abgründig chaotischen. Beide Figuren ergänzen sich, kommen aber auf lange Sicht nicht friedlich miteinander aus.

Albano werden zu seiner geistigen Reifung mehrere Mentoren zur Seite gestellt, doch es sind die verschiedenen Frauen, die nacheinander in Albanos Leben treten.
Schließlich erkennt er, dass wahre Liebe bedeutet, nicht das eigene, sondern das fremde Glück zu suchen. Ein Gedanke, der zutiefst christlich ist und auch vor dem Hintergrund plausibel wird, dass der Autor selbst aus einer protestantischen Pfarrersfamilie stammt.

Eine Besonderheit von Jean Pauls „Titan“ ist eine Textsammlung, mit der der Autor zum Beispiel zu Fichtes Lehre von der Identität Stellung bezieht. Frau Piller konnte nachweisen, dass Jean Paul mit den Philosophen seiner Zeit in engem Austausch stand. Die Schwierigkeit dabei ist oft, dass sich Jean Paul in seinem Denken auf einer anderen Ebene bewegte als die von ihm kritisierten Zeitgenossen. Schon Jean Pauls Zeitgenossen taten sich mit seinen spitzfindigen Gedankengängen, stichelnden Bemerkungen und doppeldeutigen Formulierungen schwer. Zum anderen boten seine Texte auch ein gutes Korrektiv einseitiger Sichtweisen und fordern bis heute zum eigenständigen Nachdenken heraus.



Paul-Lennart Völkl

Medienwissenschaft

Bachelorarbeit „Dispositive der Pandemie: Die Corona-Warn-App"

Die Corona-Warn-App wurde im Juni 2020 als Bluetooth-basiertes Warnsystem zur Eindämmung der Corona-Pandemie veröffentlicht. Die App wurde während ihres Einsatzes um weitere Funktionen, wie ein digitales Kontakt-Tagebuch oder die Hinterlegung von Impf- und Testzertifikaten, ergänzt. Die App wird aus einer medienwissenschaftlichen Perspektive als Teil eines pandemischen Dispositivs betrachtet, das ein netzartiges Ensemble aus institutionellen, diskursiven und medialen Elementen um die Pandemie darstellt. Im Fokus der Untersuchung stehen die Eingebundenheiten der App in das Dispositiv sowie die Subjektivierungsprozesse der Nutzer*innen durch den Gebrauch der App.

Die Arbeit gliedert sich dabei entlang der verschiedenen Funktionskomplexe der App: der Risiko-Ermittlung, dem Kontakt-Tagebuch sowie den Testergebnissen und Zertifikaten. Diese werden jeweils zu weiteren Elementen des pandemischen Dispositivs, beispielsweise dem Testapparat oder den zeitweise geltenden G-Regelungen in Bezug gesetzt, um die Subjektivierungsprozesse herauszuarbeiten.


Verleihung der ESdUR-Studienabschlusspreise 2023 (v.l.n.r.): Prof. Dr. Ernst Tamm (Vizepräsident für Forschung und Nachwuchsförderung), Zubeir El Ahmad, Alexander Freundl, Maria Piller, Paul-Lennart Völkl, Christian Roehrig (1. Vorsitzender des Vereins ESdUR – Ehemalige Studierende der Universität Regensburg e.V.)


Gleichsstellungspreis

Die Gleichstellung von Frauen und Männern zählt zu den Leitprinzipien der Universität Regensburg. Der Gleichstellungspreis dient dazu, Leistungen und Fortschritte in Forschung und Lehre sichtbar zu machen, die der Umsetzung der Chancengleichheit von Frauen und Männern und allgemeiner der Geschlechtergerechtigkeit dienen.
Prämiert werden können 2023 innovative Projekte, strukturelle Maßnahmen, besondere Aktivitäten oder herausragende Leistungen in Forschung und Lehre, auch hohes Engagement einer Fakultät oder besondere Vorhaben im Bereich des Wissenstransfers. Der Preis ist mit 5.000,00 € dotiert.


MINT-Projekt Girls Go Science

In diesem Jahr geht der Preis an Herrn Dr. Stephan Giglberger, Fakultät für Physik, für das Projekt Girls Go Science. Das Projekt richtet sich an Schülerinnen ab 15 Jahren und wird gemeinsam mit Sandra Hannweg (MINT-Labs), Doktorandinnen und Masterandinnen der Universität Regensburg durchgeführt. Es verbindet universitäre Forschung des MINT-Bereichs mit Wissenstransfer, mobilisiert und motiviert junge Talente, stärkt die Eigenaktivität von Studentinnen und Doktorandinnen beteiligter Disziplinen und Fächer, indem sie als Dozentinnen mit den Schülerinnen in direkten Austausch treten. Die Jury unterstreicht die Nähe des Projekts zu aktuellen Forschungsthemen der Universität und stellt die Preisvergabe darüber hinaus in den Kontext des Engagements der Fakultät für Physik und kooperierender Fakultäten im Sinne des genannten Leitprinzips. Allen beteiligten Personen rund um die Girls Go Science-Projektschiene, die sich für Geschlechtergerechtigkeit im MINT-Bereich einsetzen, die in Schülerinnen künftige Studentinnen sehen und in Studentinnen künftige Wissenschaftlerinnen, wird mit dem Preis gedankt, in erster Linie Herrn Dr. Giglberger.

Als Vertreterin für die Doktorandinnen wird Nadine Mundigl, Physik, als Vertreterin der Master-Studentinnen wird Hanifah Mumtaz, Mathematik, geehrt. Sandra Hannweg, Mikrosystemtechnikerin und Elektronikerin für Betriebstechnik, gilt der Dank als aktiver Partnerin in den MINT-Labs der Stadt Regensburg.

Verleihung des Gleichstellungspreises 2023 (v.l.n.r.): Prof. Dr. Ernst Tamm (Vizepräsident für Forschung und Nachwuchsförderung), Nadine Mundigl, Dr. Stephan Giglberger, Hanifah Mumtaz, Sandra Hannweg, Prof.in Dr. Isabella von Treskow (Beauftragte der Universität für die Gleichstellung von Frauen in Wissenschaft und Kunst)



Ehrennadel der Universität

Die Universität Regensburg verleiht ihre Ehrennadel an Personen in Anerkennung ihrer besonderen Verdienste um die UR.


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Prof.in Dr. Sabine Demel

Professorin Dr. Sabine Demel hat am 1. Oktober 1997 die Professur für Systematische Theologie (Kirchenrecht) an der Universität Regensburg angetreten und neben ihrer Forschungs- und Lehrtätigkeit ein außerordentliches Engagement in der akademischen Selbstverwaltung und der Zukunftsgestaltung unserer Universität gezeigt. So war sie unter anderem von 1998 bis 2000 als Frauenbeauftragte der Fakultät für Katholische Theologie tätig, von 2001 bis 2003 hat sie das Amt der Dekanin ausgeübt, von 2007 bis 2013 war sie gewähltes Senatsmitglied und von 2014 bis 2020 Studiendekanin in ihrer Fakultät. Als Mitglied des Regensburger Universitätszentrums für Lehrerbildung von 2012 bis 2019 hat sie sich über viele Jahre hinweg für die Lehrkräftebildung und das Lehramtsstudium engagiert. Aus ihrer Rolle und ihrem Selbstverständnis als Wissenschaftlerin heraus hat sie sich im inneruniversitären und im gesellschaftlichen Dialog auch bei schwierigen Fragen und Konfliktthemen aktiv beteiligt und stets für Verbesserungen eingesetzt.

Professorin Sabine Demel ist nicht nur eine für ihre Kollegialität und ihren wertvollen Input über den gesamten Campus bekannte Kollegin. Zu einer Zeit, in der Professorinnen insgesamt und vor allem in der Katholischen Theologie noch deutlich unterrepräsentiert waren, hat sie als wichtiges Vorbild für junge Frauen und andere Wissenschaftlerinnen gehandelt. Sie war 1995 die erste Wissenschaftlerin, die an der katholisch-theologischen Fakultät in Eichstätt habilitiert wurde und sie war fast 20 Jahre lang die erste und einzige Professorin der Katholischen Theologie der Universität Regensburg. Im Jahr 2001 hatte sie als erste Dekanin in der Geschichte ihrer Fakultät die Leitung inne. Professorin Sabine Demel hat das Selbstbild von Fakultät und Universität in entscheidender Weise mitgeprägt und verkörpert eine moderne und zukunftsgerichtete Fakultät für Katholische Theologie.


Roland Kötterl

Roland Andreas Kötterl stand vom 1. September 1974 bis zu seinem Ruhestandseintritt am 30. September 2023 im Dienst der Universität Regensburg und war somit fast ein ganzes halbes Jahrhundert an unserer Universität tätig. Ab 1991 war er im Dekanat der medizinischen Fakultät beschäftigt und hatte hier viele Jahre lang die Position als Geschäftsführer inne. Die Fakultät für Medizin der Universität Regensburg wurde 1984 mit der Eröffnung des ersten Bauabschnitts des Universitätsklinikums gegründet und seitdem sukzessive ausgebaut, womit Roland Kötterl die Fakultät einen Großteil ihrer Geschichte über begleitet und an ihrem Aufbau mitgewirkt hat. So hat Roland Kötterl zum Beispiel die medizinische Vollausbildung der Studierenden an der Universität Regensburg seit 1996 von Anfang an unterstützt.

Der heutige Erfolg und die internationale Anerkennung des universitären Medizinstandorts Regensburg beruhen unter anderem auf dem wesentlichen Beitrag, den Herr Kötterl durch seine Arbeit als Geschäftsführer der Fakultät für Medizin geleistet hat. Zuletzt hat Roland Kötterl federführend an der Ausarbeitung des MedizinCampus Niederbayern mitgearbeitet und den erst gestern Abend durch die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarungen besiegelten Erfolg für zusätzliche Medizinstudienplätze an der Universität Regensburg mitermöglicht.

Roland Kötterl war mit seinem enormen Wissen und seinem hohen Erfahrungsschatz nicht nur ein fester Bestandteil der Fakultät für Medizin, sondern auch eine verlässliche Konstante und ein vor allem menschlich und persönlich hochgeschätztes Mitglied unserer Universitätsgemeinschaft insgesamt.


Prof. Dr. Christoph Meinel

Prof. Dr. Christoph Meinel wurde im September 1990 zum Professor für Wissenschaftsgeschichte an der Universität Regensburg ernannt und hat sich neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit in zahlreichen Ämtern der wissenschaftlichen Selbstverwaltung in außerordentlichem Maße für die Universität Regensburg eingesetzt. So war er unter anderem von 2004 bis 2009 Mitglied des Senats, langjähriges Mitglied im Fakultätsrat der PKGG und von 2009 bis 2011 Dekan der Fakultät für PSK (heute: PKGG). Er hat über viele Jahre im Redaktionsbeirat des Forschungsmagazins Blick in die Wissenschaft der Universität Regensburg mitgewirkt und war 2007 aktiv am Entstehungsprozess des Leitbildes der Universität beteiligt. Besonderes Engagement hat er nicht zuletzt insbesondere in seiner mehr als 20 Jahre lang andauernden Tätigkeit als Ombudsperson bei Vorwürfen wissenschaftlichen Fehlverhaltens an unserer Universität geleistet.

Prof. Meinel hat als Ombudsperson dazu beigetragen, das Vertrauen in die wissenschaftliche Arbeit und Integrität an der Universität Regensburg zu garantieren.  Mit der Amtsübernahme im Jahr 1999 als Stellvertretung bzw. seit 2008 im Hauptamt verkörperte Prof. Dr. Meinel eine zuverlässige Konstante und eine über den gesamten Campus hochgeschätzte Ansprechperson. Es ist vor allem dem Verdienst von Prof. Meinel, insbesondere seiner Objektivität und seinem Feingefühl, zu verdanken, dass die Universität Regensburg von schweren Konflikten in Bezug auf wissenschaftliches Fehlverhalten bisher kaum betroffen war. Mit einem abgeschlossenem Chemie-Studium und somit mit hoher Kompetenz in einem naturwissenschaftlichen Fach sowie gleichzeitig als Professor in der geisteswissenschaftlich verankerten Wissenschaftsgeschichte war er mit seinem Verständnis für die verschiedenen Fächerkulturen für dieses Amt ein wahrer Glücksfall. Auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand hat er das Amt weitergeführt und eine reibungslose und gelungene Übergabe des Amtes gewährleistet.


Sigrid Merl

Frau Sigrid Merl hat ihre Ausbildung als Anwärterin für den nichttechnischen Verwaltungsdienst des Freistaats Bayern im Bereich des heutigen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst am 1. September 1974 an der Universität Regensburg begonnen. Nach bestandener Anstellungsprüfung im Jahr 1976 war sie zunächst je zur Hälfte in der Personalabteilung der Universitätsverwaltung und im damaligen Akademischen Auslandsamt (jetzt International Office) eingesetzt. Ab 1977 hat sie das Sportzentrum der Universität zunächst halbtags und nachfolgend ganztags unterstützt und die Verwaltungsleitung dieser Zentralen Einrichtung der Universität Regensburg übernommen. In den 1990er Jahren wechselte sie in die Fakultätsverwaltung für Medizin, wo sie rund 25 Jahre erfolgreich tätig war. Sie konnte in diesen langen Jahren einen großen Teil des kontinuierlichen und oftmals sehr komplexen Ausbaus der Fakultät für Medizin tatkräftig begleiten und sich dabei auf ihre bestehenden vielfältigen Kontakte und Erfahrungen in der Zentralverwaltung stützen.

Frau Merl hat vom Einstieg in das Berufsleben an bis zu ihrer Ruhestandsversetzung ihre gesamte berufliche Laufbahn an der Universität Regensburg verbracht. Mit viel Tatkraft, Einsatzfreude und Gestaltungswillen hat sie in verschiedenen Bereichen stets ausgezeichnete Leistungen erbracht. Während all ihrer Tätigkeiten war sie dabei nicht nur eine kompetente Verwaltungsbeamtin, sondern mit viel Freude und Engagement ein aktives Mitglied unserer universitären Gemeinschaft.


Dr. Harald Schnell

Dr. Harald Schnell hat von 1980 bis 1986 Physik an der Universität Regensburg studiert und im Anschluss an sein Studium sein Arbeitsverhältnis an der Universität begonnen. Bereits im Jahr 1987 wurde er zum Forschungstransferbeauftragten der Universität Regensburg ernannt und noch im selben Jahr mit der Leitung der neugegründeten, fächerübergreifenden Einrichtung FUTUR, dem Forschungs- und Technologietransfer Universität Regensburg, beauftragt. Dieser Aufgabe hat
er sich auch nach seiner Promotion an der Universität Regensburg im Jahr 1991 weiterhin gewidmet.

Das 1986 entstandene Konzept für die Transferstelle FUTUR stammt nicht nur direkt aus der Feder von Dr. Harald Schnell, sondern wurde unter seiner Leitung auch umgesetzt und beständig weiterentwickelt. Die Universität Regensburg war in den 1980er Jahren eine der ersten Hochschulen in Bayern, die eine Transferstelle eingerichtet und dank Herrn Dr. Schnell hier sehr früh eine führende Rolle eingenommen hat. Bereits 1989 konnte ein erster Firmensprechtag zur Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft stattfinden. 1995 konnte FUTUR und somit der Wissenstransfer für die Universität Regensburg aufgrund der frühen Erfolge institutionalisiert werden.

Dr. Harald Schnell hat sich seine gesamte berufliche Laufbahn für den Wissenstransfer und die Gründungsberatung an der Universität Regensburg eingesetzt. Er hat die Transferstelle FUTUR in mehr als 30 Jahren als Leiter entscheidend geprägt sowie zuletzt eine gelungene und reibungslose Übergabe der Leitungsposition sichergestellt. Es ist der Arbeit von Dr. Harald Schnell zu verdanken, dass es an der Universität Regensburg bereits eine langjährige und erfolgreiche Geschichte der Gründungs- und Transferberatung gibt.


Universitätspräsident Prof. Dr. Udo Hebel mit den Empfänger*innen der Ehrennadel 2023 (v.l.n.r.): Roland Kötterl, Prof.in Dr. Sabine Demel, Sigrid Merl, Prof. Dr. Christoph Meinel, Dr. Harald Schnell


Universitätsmedaille "Bene merenti"

Die Universität Regensburg verleiht die Universitätsmedaille „Bene merenti“ an Personen in Anerkennung ihrer besonderen Verdienste um die UR.


Freunde der Universität Regensburg e.V.

Der Verein der Freunde der Universität Regensburg e. V. hat sich am 22. Januar 1948 aus der Regensburger Stadtgesellschaft heraus gegründet. Die 18 Gründungsmitglieder aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft haben wenige Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und fünf Monate vor der Währungsreform ein besonderes und bemerkenswertes Zeichen für den Stellenwert akademischer Bildung für die Region gesetzt. Das ursprüngliche Ziel des Vereins einer eigenen Universität für den Standort Regensburg wurde im Jahr 1962 mit der Gründung der Universität Regensburg als 4. Bayerischen Landesuniversität und mit der Aufnahme des Lehrbetriebs im Jahr 1967 verwirklicht. Universität und Verein sind seitdem stetig gewachsen und haben sich gemeinsam weiterentwickelt. So setzt sich der Verein kontinuierlich für die universitäre Öffentlichkeits- und Kulturarbeit sowie Vernetzung der Universität ein. Mit einem Fördervolumen von jährlich rund 20.000 € bietet der Verein finanzielle Unterstützung für zahlreiche universitäre Einzelprojekte. Seit 1992 stiftet der Verein einen Habilitationspreis für junge und vielversprechende
Wissenschaftler:innen.

Der Verein der Freunde der Universität Regensburg e. V. stellt mit seinen zahlreichen Initiativen und Förderungen seit 75 Jahren eine besondere Verbindung zwischen der Universität und den Menschen in der Region dar und ist der älteste und unmittelbarste Förderer der Universität Regensburg. Er hat sich nicht nur in besonderer Weise um die Universität Regensburg verdient gemacht, sondern ist fester Bestandteil der Entstehungsgeschichte und Entwicklung unserer Universität.

Der Verein der Freunde der Universität Regensburg e. V. wird anlässlich seines 75-jährigen Jubiläums im Jahr 2023 mit der Verdienstmedaille „Bene merenti“ ausgezeichnet. Als besondere Anerkennung wird diese Auszeichnung der Universität Regensburg mit dem Verein der Freunde der Universität Regensburg e. V. erstmals an eine Organisation verliehen.


Christine Schimpfermann

Christine Schimpfermann war von Oktober 2005 bis September 2023 als Planungs- und Baureferentin und berufsmäßige Stadträtin bei der Stadt Regensburg tätig. Im Rahmen dieser Tätigkeit hat sie mit viel Engagement und Gesprächsbereitschaft zahlreiche zentrale Bauinitiativen der Universität Regensburg begleitet. So hat sie unter anderem am Planungsprozess für das Vielberth-Gebäude mit Sitz der Immobilienwirtschaft mitgewirkt. Das Gebäude konnte im Mai 2011 in Betrieb genommen werden und wurde 2012 mit dem erstmals verliehenem Deutschen Hochschulbaupreis ausgezeichnet. Auch die Planungen zur Generalsanierung der Naturwissenschaftlichen Fakultäten Biologie und Vorklinikum, Physik und Mathematik und die Bewältigung zahlreiche Unwägbarkeiten haben von Christine Schimpfermanns persönlichen Erfahrungen profitiert. So konnte der Neubau für den Fachbereich Biologie und vorklinische Medizin im Sommersemester 2014 bezogen werden. Mit dem Sanierungsprojekt des körperschaftseigenen Grafenreuther-Hauses der Universität Regensburg im Herzen der Regensburger Altstadt hat Frau Schimpfermann die Gestaltung eines Hauses der Begegnung unterstützt. Das Gebäude Hinter der Grieb in mitten des UNESCO-Welterbes bietet nach Abschluss der Sanierungsmaßnahmen moderne Tagungsräumen und steht in besonderer Weise für die Verbindung der modernen Campusuniversität mit der Geschichte der Stadt Regensburg.

Frau Schimpfermann hatte während dieser komplexen Bauvorhaben stets ein offenes Ohr für die Belange der Universität Regensburg und die Zusammenarbeit zeichnete sich durch einen engen und konstruktiven Austausch aus. Sie hat sich mit viel Engagement für die positiven Rahmenbedingungen der Universität Regensburg eingesetzt und am Erfolg von zahlreichen Zukunftsprojekten der Universität mitgewirkt.

Christine Schimpfermann hat sich um die Universität Regensburg besonders verdient gemacht, weshalb sie mit der Verdienstmedaille „Bene merenti“ der Universität Regensburg ausgezeichnet wird.



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  1. Universität Regensburg

Dies academicus

 30. November 2023


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