25. Oktober 2022
Nacht schafft Wissen! 2022 sind es 16 Veranstaltungsorte, bei denen sich Innovation und Forschung in einer langen Nacht der Wissenschaft in der Stadt Regensburg erleben lassen. Einer dieser Orte ist die Universität Regensburg. Im Foyer des Sammelgebäudes tummeln sich bereits vor 17 Uhr gespannte Gäste. Bei der Orientierung hilft der Infostand des Bereichs Kommunikation & Marketing, in dem die Fäden im Vorfeld zusammenliefen. Schon am Eingang gibt es erste Wissensangebote: Professor Dr. Ernst Rohmer präsentiert den Besucher:innen im Foyer des Sammelgebäudes einen Audioguide zu literarischen Orten in Regensburg, den er gemeinsam mit Studierenden entwickelt hat. Einfach eine kostenlose App herunterladen - und beim nächsten Stadtbesuch eintauchen und den Spuren der Literaten in Regensburg folgen… Die Kids träufeln derweil bei Dr. Viktoria Telser (Didaktik der Chemie) Spülmittel, Essig und Blaukrautsaft auf Löschpapier und lernen so über den pH-Wert. Viele Veranstaltungen der langen Nacht der Wissenschaft sind spätestens am Vortag ausgebucht.
„Laser“ zeigt die rote Warnlampe über der Tür im Keller der Physik-Fakultät. Kittel, Überschuhe, Schutzbrille, um empfindlichste Spiegelchen und hochkomplexe Technologie nicht einzustauben… Und plötzlich lässt sich sehen, „wie Licht brennt“. Simon Maier, Josef Riepl, Felix Schiegl und Martin Zizlsperger, Doktoranden am Lehrstuhl des Leibniz-Preisträgers Professor Dr. Rupert Huber, erzählen Interessierten aller Altersgruppen anschaulich und begeistert von Lichtblitzen in Femtosekunden. Die Besucher:innen lernen unter anderem, dass jeder Computerchip aus Halbleitern besteht, die ihre besonderen Eigenschaften kundtun, wenn man Licht auf sie schickt: „Wir untersuchen die Wechselwirkung von Licht mit diesen Halbleitern.“ Die Perspektive dabei: „Computer zu bauen, die um den Faktor 1000 schneller sind.“
Aus dem Physikkeller geht es in den nicht weit entfernten H35, wo die Didaktikgruppe Naturwissenschaft-Technik unter Leitung von Dr. Inken Rebentrost Mitmach-Experimente für Kinder aus Natur und Technik anbietet: Marc Spörl hat das Programm entwickelt, im Rahmen seiner Zulassungsarbeit als Lehrer für die Mittelschule. Er untersucht, was Kinder wissen und was sie aus Experimenten dazulernen. Der Pädagoge und seine Kolleg:innen haben verschiedene Stationen mit Schulversuchen für Physik, Chemie, Biologie und Technik aufgebaut. Im Mittelpunkt stehen Farben: Es wird gemalt, gemischt, gewerkelt, Kreisel drehen sich. Das Motto: Die Welt ist bunt! Die Eltern der Experimentierenden dürfen hier entspannen und vertreiben sich die Zeit mit netten Gesprächen. Einige der Wartenden sind Alumni der UR und freuen sich, dass die Kinder nun ihre Universität kennenlernen.
Gleich mehrere Vorträge gibt es aus den Fakultäten Wirtschaftswissenschaften und Chemie. Bei Professor Dr. Andreas Roider stehen ebenfalls Experimente an – ökonomische! „Stinken nicht, qualmen nicht, sind trotzdem interessant!“ Stört niemanden, schon gar nicht, wenn der Gewinnerin im Zahlenratespiel eine Tafel Schokolade winkt. Dicht sind die Hörsäle gefüllt, wenn es um cleveres Investieren geht, so wie bei den Professoren Dr. Klaus Röder und Dr. Steffen Sebastian, oder um Bitcoins und Kryptowährungen bei Professor Dr. Jürgen Jerger und Dr. Marina Markheim. Professorin Dr. Antje Bäumner informiert, wie Schnelltests, die wir seit COVID-19 alle kennen, die Medizin, die Lebensmittelsicherheit und die Umwelt verändern. Professor Dr. Christoph Engel zeigt Molekülkomplexe in 3D. Professor Dr. Werner Kunz spricht über nachhaltige Chemie. Professor Dr. Andreas Hüttel lädt ins Tieftemperaturlabor ein und wird beim Treffpunkt zu den Führungen regelrecht eingekreist. „Kann ich noch mit?“ gehört zu den meistgestellten Fragen des Abends.
So ergeht es auch Dr. Daniela Listl und Judith Lang, mit denen sich die Saatgutgenbanken des UR-Lehrstuhls für Ökologie und Naturschutzbiologie besuchen lassen. Die beiden Biologinnen beschäftigen sich unter anderem intensiv mit Wildpflanzen für Ernährung und Landwirtschaft und deren Schutz. Die Regensburger Genbank spielt dabei eine besondere Rolle: Jede Menge Kühlschränke, in denen Saatgut aufbewahrt werden kann, zeugen davon. Die Besucher:innen sind begeistert: Wann kann man schon einmal den größten Pflanzensamen der Welt, eine Seychellen-Kokosnuss in Händen halten? Wie sehen die Inhalte von Pflanzensamen aus? Dafür braucht es ein Kleintierröntgengerät, erklären die Wissenschaftlerinnen. Die mit seiner Hilfe aufgenommenen Bilder helfen bei der Analyse und im Labor.
Fotos: Julia Dragan/UR
twa.
Das Stadtmarketing Regensburg GmbH plant als nächsten Termin für die lange Nacht der Wissenschaft das Frühjahr 2024.
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