Ein Blick in die Lehre: Planspiel zum Thema 'Inklusion und Bildungsgerechtigkeit'

Im Rahmen des Seminars 'Ethische Fragestellungen und moralische Dilemmata' hat Katja Zimmermann für "ihre" Studierenden Theorie praktisch erfahrbar gemacht und zur Thematik 'Inklusion und Bildungsgerechtigkeit' ein Planspiel durchgeführt. 

Das Planspiel, das sich in eine Vorbereitungs-, Durchführungs- und Nachbereitungsphase aufteilte, simulierte die Sitzung eines „Förderausschusses“, ein Gremium, in dem über den Beschulungsort eines Kindes mit Förderbedarf im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung entschieden wird.

Thematisiert wurde innerhalb der Sitzung die Frage, ob ein Kind an der Sprengel-Grundschule inklusiv beschult werden wird. Diesbezüglich sollte eine (möglichst einstimmige) Empfehlung erarbeitet werden.

Im Raum standen damit Fragen der Gleichbehandlung, der Finanzierung, der individuellen Förderung, Probleme der Bedingungen vor Ort und der konkreten Umsetzung seitens der Betroffenen, außerdem zu juristischen Aspekten – von schulrechtlichen Vorgaben bis hin zum Menschenrecht auf inklusive Beschulung.

Die Spielleitung hatten vier Studentinnen inne. Gespielt wurde parallel in zwei Gruppen. Die Studierenden, die keine Rolle übernahmen, erhielten differenzierte Beobachtungsaufträge. Es entstand eine lebendige und kontroverse Diskussion.

Beim Planspiel zum Thema 'Inklusion und Bildungsgerechtigkeit' entstand zwischen den Studierenden eine anregende Diskussion, die die Komplexität der Thematik deutlich machte.

Interessant war, dass die beiden Gruppen in Bezug auf die Empfehlung des Beschulungsortes zu unterschiedlichen Ergebnissen kamen. Die Studierenden zogen aus dieser Erfahrung die Erkenntnis, dass viele Faktoren auf die Entscheidung einwirken, und ein klares 'Dafür oder 'Dagegen' nicht einfach zu fällen ist - und dass es, "obwohl man grundsätzlich für Inklusion ist", möglich ist, dass man sich im Einzelfall gegen eine inklusive Beschulung entscheidet.