Die Wissenschaft von Tod und Sterben (Thanatologie) erlebt in den letzten Jahrzehnten multidisziplinären und praxisorientierten Aufschwung, zu dem die Theologie als Gesprächspartnerin beiträgt. Die Autor:innen dieses Buches aus Wissenschaft und Seelsorge diskutieren theologische Zugänge zur Verbindung zwischen Tod und Leben und stellen das Gebet für die Verstorbenen in den Mittelpunkt. Warum, mit welcher Hoffnung und Zielrichtung beten Christ:innen, wenn sie für ihre Verstorbenen beten? In ökumenischer Zusammenschau geht es um Jenseitsvorstellungen der Christentumsgeschichte, um Liturgie und Ritual im Angesicht des Todes, um Herausforderungen in kirchlicher Verkündigung und Begleitung, um kulturelle und gesellschaftliche Wandlungsprozesse im Dialog mit Theologie und Religion.
Hier gelangen Sie zum Flyer mit allen Informationen zur Print-Ausgabe (erscheint am 10. November 2024). Zum kostenfreien Download des Buches via Open Access Zugang gelangen Sie über die Website des Verlags hier.
Link zur Buchpräsentationsveranstaltung am 22. November 2024 um 16:30 Uhr
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Der von Papst Franziskus im Jahr 2021 angestoßene "Synodale Prozess" war für die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Graz der Anlass zu einer Vortragsreihe über aktuelle Fragen kirchlicher Synodalität, die in diesem Band dokumentiert ist. Aus unterschiedlichen Disziplinen der Theologie, von der Bibelwissenschaft über die Kirchengeschichte, die Ökumenische und Systematische Theologie bis hin zur Christlichen Soziallehre und zur Praktischen Theologie, bieten die Beiträge dieses Bandes wissenschaftlich fundierte Impulse zur Stärkung und Vertiefung von Mitverantwortung und Partizipation in der Kirche.
Besonders sei hingewiesen auf den Beitrag von Andrea Riedl und Bert Groen mit dem Titel: Das Verhältnis von Synodalität und Primat. Perspektiven des katholisch-orthodoxen theologischen Dialogs: Die Studie des Arbeitskreises St. Irenäus.
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Der erstmals in deutscher Übersetzung publizierte Tractatus contra Graecos (1252) spiegelt die Beziehungen zwischen West- und Ostkirche im 13. Jahrhundert. Verfasst von einem gelehrten anonymen Dominikaner bringt der Traktat zudem Licht in die Frühgeschichte der Ordensprovinz Graecia und ihres wichtigsten Konvents in Konstantinopel. Wegen seines Charakters als Quellensammlung und Argumentationshilfe für die lateinischen Akteure wurde das Werk vor allem im 15. Jahrhundert häufig kopiert und zur Vorbereitung auf die theologischen Debatten mit den Griechen verwendet.
Mit heutigen Maßstäben gemessen ist das Werk ein wertvolles Zeugnis für den Status quo und die Zielvorstellungen des orthodox-katholischen Dialogs in einer Epoche, in der der Beginn des bis heute andauernden Schismas zwischen diesen beiden Kirchen verortet wird. Der Band (FC 5/102) ist ab 8. April 2024 im Handel und in den Bibliotheken erhältlich.
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Das auf einem Dachboden gefundene Fotoplattenarchiv des in Niederbayern tätigen Fotografen Ferdinand Pöschl (1877 – 1914) ist eine kleine Sensation. Erstmals werden nun seine in den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg entstandenen Aufnahmen veröffentlicht.
Mit handwerklichem Geschick und technischem Können dokumentierte Ferdinand Pöschl das Dorfl eben seiner Zeit. Großbauern und Kleinhäusler, der Pfarrer und der Lehrer, die Badersgattin und die Försterstöchter bevölkern seine Bilder aus den Ortschaften Hofkirchen und Haimelkofen.
Sie zeigen den Dorffasching ebenso wie den Bierstreik des Jahres 1910, aufgebahrte Leichname wie auch Hochzeitspaare. Die Fotografien bilden eine von der Arbeit, der übermächtigen Bedeutung des Eigentums und den Wechselfällen des Lebens bestimmte Dorfgesellschaft in der ausgehenden Prinzregentenzeit ab. Ergänzt mit vertiefenden Texten erlauben die sorgfältig bearbeiteten historischen Aufnahmen einen Einblick in eine längst vergangene Welt.
Kardinal Bea war während des II. Vatikanischen Konzils einer der einflussreichsten Protagonisten der fortschrittlichen Konzilsmehrheit; als Vorsitzender des Einheitssekretariats galt er vielen als Garant des Erbes Papst Johannes’ XXIII. Der Jesuit hat dabei eine beachtliche Entwicklung durchlaufen, was eine mit Nuntius Eugenio Pacelli abgestimmte Denkschrift über den deutschen Katholizismus aus dem Jahr 1926 beweist. Nach der Öffnung der vatikanischen Archive für diesen Zeitraum kann diese erstmals hier zugänglich gemacht werden. In ihr sind offenbar die grundsätzlichen Annahmen niedergelegt, die die vatikanische Deutschlandpolitik vor 1933 bestimmt haben.
Die Texte dieses Kirchenführers wurden im Rahmen eines Seminars im Wintersemester 2010/2011 am Lehrstuhl für Mittlere und Neue Kirchengeschichte an der Fakultät für Katholische Theologie der Universität Regensburg verfasst.
Orts- und Pfarrgeschichte – „Segenspfarrer“ Franz Sales Handwercher – Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Oberschneiding – Filialkirche St. Emmeram und Kassian Großenpinning – Wegkapelle und Schlosskapelle zur Schmerzhaften Muttergottes in Hienhart – Filialkirche St. Sebastian in Münchshöfen – Filialkirche St. Petrus in Niederschneiding – Kapelle St. Josef in Taiding – Filialkirche St. Ägidius in Wolferkofen
Konflikte zwischen Theologie und Lehramt scheinen zum kirchlichen Leben der Gegenwart zu gehören. Ein Blick auf die Geschichte kann helfen, Entstehung und Entwicklung der gegenseitigen Ansprüche zu verstehen. Im 19. Jahrhundert kam es zu einer grundlegenden Neuausrichtung des päpstlichen Selbstverständnisses. Auf dieser Grundlage sah man es in Rom als fundamentale kirchenpolitische Aufgabe, die universitäre Theologie in diese Konzeption zu integrieren, was umfassend im Pontifikat Papst Pius’ XI. mit der Apostolischen Konstitution Deus scientiarum Dominus (1931) geschah. Erstmals kann hier auf der Grundlage der neu zugänglichen vatikanischen Quellen die Entstehung eines grundlegenden päpstlichen Dokuments differenziert nachgezeichnet werden. Zielsetzung war es, Theologie, Philosophie und Kirchenrecht an kirchlich-universitären Fakultäten weltweit zu vereinheitlichen, das Niveau nach dem Vorbild der deutschsprachigen Länder zu heben, vor allem aber die römisch-neuscholastische Ausrichtung durchzusetzen. Noch im bis heute gültigen Nachfolgedokument Sapientia christiana (1979) wirken diese Zielsetzungen in modifizierter Weise fort. Die Diskussionsbeiträge der Kommissionsmitglieder werfen auch ein Licht auf die theologische Entwicklung zentraler Gestalten der Kirchen- und Theologiegeschichte des 20. Jahrhunderts, etwa auf die Protagonisten des II. Vatikanischen Konzils, Ernesto Ruffini und Augustin Bea.
Er war radikal und kompromisslos. Mit Charisma und Demagogie schwang sich der reiche Großbauer Franz Wieland (1850–1901) aus dem Gäubodendorf Hierlbach am Ende des 19. Jahrhunderts an die Spitze der jungen Bauernbundsbewegung, um die Landwirtschaft aus der politischen Bevormundung durch die traditionellen Autoritäten zu befreien. Darum fürchteten ihn die Beamten, predigten die Geistlichen gegen ihn und verachteten ihn die Adeligen. Die Bauern aber verehrten ihn. Der überraschende Fund seines schriftlichen Nachlasses erlaubt erstmals tiefe Einblicke in die Motive und die Denkweise dieses umstrittenen Politikers. Den Leser erwartet das Panorama einer politischen Agrargeschichte, bevölkert von rebellischen Bauern, geifernden Pfarrern und rechtbeugenden Bürokraten – eine spannende Zeitreise in diejenigen Winkel der Prinzregentenzeit, in der sie nicht kunstsinnig und glänzend war, sondern voll grober und derber Kraft.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts stand die einst mächtige Reichskirche nach dem Sturm der Säkularisation auf ihre Kirchen und Klöster vor einem Trümmerhaufen – und mit ihr große Teile der Bevölkerung.
Der Verlust alter Besitz- und Herrschaftsrechte verlangte eine grundlegende Neuordnung des Kirchenwesens. Diese geschah in zum Teil heftigen Auseinandersetzungen mit den einzelnen neu entstandenen deutschen Staaten – ausgewählte Beispiele aus Bayern, Preußen, dem Königreich Hannover und den südwestdeutschen Staaten zeigen dies auf.
Letztlich erfasste eine heilsame Neuorientierung die Kirche, eine allgemein-religiöse Erneuerung, die dem Papsttum vor allem in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts steigenden Einfluss verschaffte.
Dr. Georg Ratzinger (1844-1899) war eine der eigenwilligsten und schillerndsten Persönlichkeiten, die Bayern in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hervorbrachte. Der ultramontane Priester befasste sich sowohl in der frühen katholischen Publizistik als auch in Land- und Reichstag ausführlich mit den kirchenpolitischen Konflikten des Kulturkampfes und den Herausforderungen der Sozialen Frage. Mit seinem vielbeachteten Hauptwerk "Die Volkswirtschaft in ihren sittlichen Grundlagen" gilt er als einer der wichtigsten deutschsprachigen Autoren der sich entfaltenden katholischen Sozialethik. Als Schüler Ignaz von Döllingers legte er zahlreiche kirchenhistorische Studien vor. Ob er politisch, wissenschaftlich oder journalistisch tätig war - stets verstand sich Georg Ratzinger als Priester und Seelsorger. Mit den in diesem Band versammelten zwölf Beiträgen aus der Geschichtswissenschaft, der katholischen Theologie und der Volkswirtschaft wird Ratzingers Lebenswerk erstmals umfassend und kritisch gewürdigt.
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