Poetiken der Industrielandschaft: Donbas und Oberschlesien im Vergleich
Widerstandsfähigkeit von Unternehmen in der Krise: Überlebensstrategien ukrainischer ICT-Unternehmen
Das Projekt analysiert ukrainische IKT (Informations- und Kommunikationstechnologie)-Firmen, die während des andauernden Krieges eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit bewiesen haben, indem sie eine Reihe von Strategien zur Anpassung, zum Überleben und sogar zum Gedeihen in dem herausfordernden Umfeld im Zeitraum von 2021 bis 2025 einsetzten. Insbesondere die fluchtbedingte Internationalisierung, einschließlich der Verlagerung von Betrieben und der Umstellung auf eine fußlahme Branche, hat sich als erfolgreich erwiesen. Viele Unternehmen verlagerten ihr Personal und ihre Infrastruktur in sicherere Regionen innerhalb der Ukraine oder in Nachbarländer. Aufgrund ihrer technologischen Kernkompetenzen sind ukrainische Unternehmen auch Vorreiter bei der Anpassung an die Telearbeit. Unter Ausnutzung der bestehenden Kultur der Fernarbeit in der IKT-Branche gingen die Unternehmen nahtlos zu vollständig ferngesteuerten oder hybriden Modellen über und stellten so die Kontinuität trotz Störungen der Infrastruktur sicher.
Forschungsstelle Kultur und Erinnerung. Vertriebene und Aussiedler in Bayern
Konflikt und Kooperation im östlichen Europa: Die Folgen der Neukonfiguration für politische, ökonomische und soziale Räume
„Restorative Justice“ in der Ukraine: Die (fehlende) Aufarbeitung des Sowjetunrechts von 1991 bis heute
Nach dem Ende einer Diktatur (ebenso wie einer Kolonialherrschaft) stellt sich die Frage, wie das frühere Unrecht juristisch aufgearbeitet werden soll und kann. Das war nach dem Ende der Sowjetunion nicht anders. Die Ukraine ist, wie die meisten früheren Sowjetrepubliken, die juristische Vergangenheitsbewältigung nur sehr halbherzig angegangen. Das rächt sich jetzt, weil die offenen Fragen und Wunden der Vergangenheit einen Hebel für die russische Propaganda bilden, die ukrainische Gesellschaft zu entzweien. Daher ist seit 2014 eine verstärkte Hinwendung zur Bewältigung des Sowjetunrechts zu verzeichnen. Das Pilotprojekt stellt die vorhandenen rechtlichen Mechanismen der Bewältigung des sowjetischen Unrechts zusammen, analysiert sie auf Schwachstellen und weist auf bislang unbeantwortete Frage(felder) hin. Ziel ist es, in einem Anschlussprojekt die wissenschaftlichen Grundlagen für eine verbesserte Gesetzgebung in der Ukraine zu legen.
Dokumentation der Rechtsentwicklung in der Ukraine
Das Länderreferat Ukraine des Instituts für Ostrecht beobachtet kontinuierlich die Rechtsentwicklung in der Ukraine: Gesetzgebung, Rechtsprechung und Rechtswissenschaft. Darüber werden in der „IOR-Chronik der Rechtsentwicklung“ vierteljährliche, nach Rechtsgebieten geordnete Berichte verfasst, die der deutschsprachigen Rechtswissenschaft, Rechtspraxis und Politik zeitnah einen aktuellen Überblick über die wichtigsten Punkte der Rechtsentwicklung in der Ukraine verschaffen. Die „IOR-Chronik der Rechtsentwicklung“ wird in der Online-Zeitschrift „Wirtschaft und Recht in Osteuropa“ veröffentlicht, die auf der Webseite des Instituts für Ostrecht kostenfrei einsehbar ist.
Den Krieg vom Ende her denken. Einsichten für den Ukraine-Krieg
HER-UKR: Challenges and opportunities for EU heritage diplomacy in Ukraine
Das Projekt HER-UKR: Risiken und Chancen für EU Heritage Diplomatie in der Ukraine erforscht die Rolle von kulturellem Erbe in den EU-Außenbeziehungen. Das Regensburger Team widmet sich erstens einem Dilemma von aus der Sowjetzeit stammenden Literatur-Museen. Sie müssen ihr oft russozentrisches Narrativ im Kraftfeld von postsowjetischem Unabhängigkeitsdiskurs und Nationbuilding revidieren. Es untersucht zweitens anhand einiger Beispiele die Ausprägungen und den Wandel des politischen Totenkultes in der Ukraine seit 2022 und möchte drittens, auch im Vergleich mit Georgien, genauer die Bedrohung des sowie den Umgang mit dem Kulturerbe von Minderheitengruppen in der Ukraine erforschen.
Die Ukraine und die Mittelmächte im Jahr 1918: Kooperation und Konfrontation in der Schwarzmeerregion
Während des Ersten Weltkriegs befand sich der Süden der Ukraine in der Zone der geopolitischen Interessen der Weltmächte, die die nördliche Schwarzmeerregion als ein Gebiet potenzieller bewaffneter Konfrontation und wirtschaftlicher Präferenzen betrachteten. Im Rahmen der Studie werden Archivdokumente und -materialien in ukrainischer und deutscher Sprache präsentiert, die hauptsächlich in den Archiven von Odesa aufbewahrt werden und die Präsenz der Truppen der Mittelmächte in der Südukraine, vor allem in Odesa und den umliegenden Gebieten, widerspiegeln.