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Aktuelles


Die Lage der IT-Sicherheit in Deutschland 2022

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) beobachtet als nationale Cyber-Sicherheitsbehörde kontinuierlich die Gefährdungslage der IT-Sicherheit in Deutschland. Im Fokus des BSI stehen Cyber-Angriffe auf Unternehmen, staatliche so-
wie öffentliche Institutionen und Privatpersonen, aber auch Maßnahmen zur Prävention und Bekämpfung dieser Lagen. Damit greift der Bericht aktuelle und unter Umständen anhaltende Cyber-Bedrohungen auf. Er bewertet auch die IT-Sicherheitslage im Kontext des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine.

Insgesamt spitzte sich im Berichtszeitraum die bereits zuvor angespannte Lage weiter zu. Die Bedrohung im Cyber-Raum ist damit so hoch wie nie. Im Berichtszeitraum wurde – wie schon im Vorjahr – eine hohe Bedrohung durch Cybercrime beobachtet. Ransomware blieb die Hauptbedrohung, besonders für Unternehmen. Hinzu kamen verschiedene Bedrohungen im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, zum Beispiel durch Hacktivismus, insbesondere mittels Distributed-Denial-of-Service-Angriffen (DDoS-Angriffen), und Kollateralschäden bei Cyber-Sabotage-Angriffen im Rahmen des Krieges. Sowohl durch Cybercrime als auch durch Cyber-Aktivitäten im Rahmen des Kriegs in der Ukraine hat es darüber hinaus im Berichtszeitraum Störungen von IT-Lieferketten gegeben. Eine Erhöhung der Resilienz gegenüber Cyber-Angriffen und technischen Störungen ist daher eine Hauptaufgabe für alle beteiligten Akteure in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft.
 

Russischer Angriffskrieg gegen die Ukraine

Bislang gab es in Deutschland im Zusammenhang mit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine eine Ansammlung kleinerer Vorfälle und Hacktivismus-Kampagnen. Eine übergreifende Angriffskampagne gegen deutsche Ziele war nicht ersichtlich. Die Lage im Cyber-Raum von NATO-Partnern war dagegen teilweise angespannt und in der Ukraine teilweise existenzbedrohend kritisch.
 

Erpressungsmethoden im Cyber-Raum

Die im vergangenen Berichtszeitraum beobachtete Ausweitung von Methoden der Erpressungsmethoden im Cyber-Raum hat sich im aktuellen Berichtszeitraum fortgesetzt. Insbesondere das sogenannte Big Game Hunting, also die Erpressung umsatzstarker Unternehmen mit verschlüsselten und exfiltrierten Daten, hat weiter zugenommen. Sowohl die von IT-Sicherheitsdienstleistern berichteten Lösegeld- und Schweigegeldzahlungen als auch die Anzahl der Opfer, deren Daten etwa wegen ausbleibender Zahlungen auf Leak-Seiten veröffentlicht wurden, sind weiter gestiegen. Zudem kam es im aktuellen Berichtszeitraum auch immer wieder zu Erpressungen mit erbeuteten Identitätsdaten. Es ließen sich auch wieder mehrere, teils ungewöhnlich ausgeprägte Sextortion-Kampagnen beobachten. In diesen Spam-Mails behaupten Angreifer, über kompromittierende, intime Geheimnisse des Opfers zu verfügen und drohen, diese zu veröffentlichen. Um die Veröffentlichung der vermeintlich vorhandenen kompromittierenden Informationen zu verhindern, solle das Opfer einen bestimmten Betrag in einer Kryptowährung überweisen.
 

Schwachstellen

Im Jahr 2021 wurden zehn Prozent mehr Schwachstellen bekannt als im Vorjahr. Mehr als die Hälfte von ihnen wiesen hohe oder kritische Scores nach dem Common Vulnerability Scoring System (CVSS) auf. Als besonders kritisch war die Schwachstelle in Log4j zu bewerten, da sich diese in vielen frei verfügbaren Software-Bausteinen befand. IT-Sicherheitsverantwortliche konnten daher in der Regel nur schwer
einschätzen, ob die von ihnen eingesetzte Software die Schwachstelle aufwies. Aufgrund der hohen Verbreitung von Log4j war von einer großen Angriffsfläche für Cyber-Angriffe auszugehen.
 

Advanced Persistent Threats (APT)

Im aktuellen Berichtszeitraum waren vermehrt Angriffe auf Perimeter-Systeme, wie zum Beispiel Firewalls oder Router, zu beobachten. Während gezielte APT-Angriffe mittels Schadprogrammen in E-Mails in der Regel hohen Aufwand erfordern, sind Perimeter-Systeme direkt aus dem Internet erreichbar, vergleichsweise schlecht geschützt und daher leichter angreifbar. Mehr und mehr scannen APT-Gruppen das Internet nach bekannten Schwachstellen in Perimeter-Systemen, für die noch keine Patches verfügbar sind, um diese gezielt angreifen zu können.
 

Distributed Denial of Service (DDoS)

Nach Berichten verschiedener Mitigationsdienstleister hat die Zahl der DDoS-Angriffe weiter zugenommen. So verzeichnete etwa der deutsche Mitigationsdienstleister Link11 für das Jahr 2021 einen Anstieg der DDoS-Angriffe um rund 41 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insbesondere rund um das jährliche Onlineshopping-Event Cyber Week und in der Vorweihnachtszeit waren spürbar mehr Angriffe zu beobachten. Rund um die Cyber Week 2021 hat sich die Zahl der DDoS-Angriffe gegenüber der Cyber Week 2020 verdoppelt.
 

Die Lage der IT-Sicherheit in Deutschland 2022 im Überblick

Wenn Sie den vollständigen Lagebericht zur IT-Sicherheit in Deutschland 2022 lesen möchten, finden Sie diesen unter: Lagebericht 2022

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