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Aktuelles


Jeden Tag 2000 Cyber-Attacken auf unsere Regierung vom 19.10.2019

19. Oktober | von Elena Maria Kellinghaus

Die Cyber-Kriminalität erreicht eine neue Dimension!

Cyber-Kriminielle greifen Firmen und Infrastruktur in Deutschland an und sie werden dabei immer besser. „Die digitalisierte Welt ist gefährlicher geworden“, sagt Arne Schönbohm, Chef des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). 

Allein das gesicherte Netzwerk der Bundesregierung wird jeden Tag mehr als 2000 Mal angegriffen (64 000 im Monat).

Die Betreiber sogenannter kritischer Infrastruktur (KRITIS; Einrichtungen, die unverzichtbar zur Aufrechterhaltung des öffentlichen Lebens sind), meldeten im laufenden Jahr bereits 252 Angriffe. Im gesamten Vorjahr waren es mit 145 deutlich weniger. Und: Kaum fassbare 114 Millionen neue Varianten von Schadprogrammen fanden die Cyber-Experten der Bundesregierung im gleichen Zeitraum.


Wie überfordert Einrichtungen sind, zeigen allein die jüngsten Vorfälle:

  • Das Kammergericht in Berlin ist durch ein Cyberangriff lahmgelegt. Richter müssen dort wieder mit Stiften und Schreibmaschinen schreiben - am wichtigsten Gericht mitten in der Hauptstadt.
  • Im Sommer griffen Cyber-Kriminelle zwölf Krankenhäuser in Süddeutschland an, einige Notaufnahmen mussten daraughin geschlossen werden.
  • Erst im September zwangen Cyber-Kriminelle eine Kleinstadt in die Knie: In Neustadt am Rübenberge (Niedersachen, 44 000 Einwohner) fielen tagelang die Verwaltungsrechner aus.


"Wir müssen als Gesellschaft begreifen, dass unsere digitalisierte Zukunft untrennbar mit der konsequenten Umsetzung von IT-Sicherheit verbunden ist", betonte Bundesinnenminister Horst Seehofer und kündigte an, die Behörde für Cybersicherheit massiv auszubauen. Bis zu 350 neue Stellen sollen besetzt werden.


Seehofer: „Wenn wir die Chancen der Digitalisierung voll ausschöpfen wollen, müssen wir die mit ihr verbundenen Risiken beherrschbar machen.“ Jedoch sieht Seehofer nicht in erster Linie bei der Bundesbehörde in der Verantwortung für IT-Sicherheit zu sorgen, sondern bei Entscheidern vor Ort. Das gelte für Kommunen, Unternehmen und Krankenhäuser. 


Vertreter der Opposition kritisieren den CSU-Politiker scharf: Das seit Jahren angekündigte IT-Sicherheitsgesetz 2.0 liege immer noch nicht vor und alle BSI-Bemühungen seien zum Scheitern verurteilt, solange der Innenminister "diese mit seinen feuchten Träumen von ausufernden staatlichen Überwachungsmaßnahmen zu sabotieren versucht".

Weitere Informationen zu diesem Thema hier:

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Emotet-Botnetze-und-DDoS-BSI-attestiert-Nutzern-digitale-Hilflosigkeit-4561104.html

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/diginomics/emotet-wie-ein-trojaner-das-hoechste-gericht-berlins-lahmlegte-16442702.html

https://www.tagesspiegel.de/politik/verantwortungsloses-kammergericht-die-wurschtigkeit-muss-ein-ende-haben/25132448.html

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