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Weitere Dissertation im KOLEG-Projekt – Wir gratulieren Jana Heinze

Am 09. 02.2022 schloss Jana Heinze mit der Disputation erfolgreich Ihre Promotion ab, die Sie in der Physikdidaktik im Rahmen des Teilprojekts FALKE (Fachspezifische Lehrkräftekompetenzen im Erklären) anfertigte – wir gratulieren dazu!

Die Dissertation mit dem Titel „Einfluss der sprachlichen Konzeption auf die Einschätzung der Qualität instruktionaler Unterrichtserklärungen im Fach Physik“ wurde von Prof. Dr. Karsten Rincke betreut.

Einen Einblick in den Fokus der Arbeit können Sie in den folgenden Abschnitten lesen:

Mündliche Lehrererklärungen spielen eine wesentliche Rolle, wenn es um die Wissensvermittlung im Unterricht geht. Dabei trägt neben der inhaltlichen Aufbereitung auch die Sprache als zentrales Medium wesentlich zum Erfolg einer Erklärung bei. Die Sprachlichkeit des Physikunterrichts ist dabei maßgeblich durch die Diskrepanz zwischen Fach- und Alltagssprache bestimmt. Neben den Unterschieden auf Wort-, Satz- und Textebene variieren Fach- und Alltagssprache auch hinsichtlich ihrer jeweiligen Konzeption, die mithilfe des Modells Sprache der Nähe – Sprache der Distanz von Koch und Österreicher (1985) beschrieben werden kann. Dabei kann aufgrund der jeweiligen Konzeption Alltagssprache als Nähesprache und Fachsprache als Distanzsprache beschrieben werden. Im Rahmen der Promotion in FALKE-P wurde untersucht, inwiefern die sprachliche Konzeption die Qualitätseinschätzung und die Lernwirksamkeit mündlicher Erklärungen beeinflusst.

In einem multiperspektivischen Ansatz wurden hierfür mithilfe eines Online-Fragebogens Schüler:innen, Studierende, Lehrkräfte und Didaktiker:innen zu ihrer jeweiligen Einschätzung physikalischer Unterrichts-befragt. Die Lernwirksamkeit der Erklärungen wurde bei den Schüler:innen zudem mit einem Wissenstest im Prä-Posttest-Design überprüft.

Es zeigt sich, dass Erklärungen mit nähesprachlicher Konzeption unabhängig von der Gruppenzugehörigkeit besser bewertet werden, wenn auch jeweils andere Kriterien ausschlaggebend für die Bewertung sind. So gewichten Schüler:innen Aspekte des Sprech- und Körperausdrucks bei der Einschätzung der Qualität stark, während bei den Studierenden der Schwerpunkt eher bei Inhaltlichen Aspekten liegt. Lehrkräfte und Didaktiker:innen fokussieren bei der Qualitätseinschätzung neben inhaltlichen Aspekten auch die sprachliche Gestaltung. Festgestellt werden konnte zudem, dass Lehrkräfte und Didaktiker:innen den distanzsprachlichen Erklärungen gegenüber insgesamt eher negativ eingestellt waren, während die Schüler:innen diese als echte Alternative empfanden. Dies zeigt, dass vor allem für die Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften ein multiperspektivischer Blick auf den Unterricht von Vorteil ist.

In Bezug auf die Lernwirksamkeit der Erklärungen konnte kein Unterschied zwischen den Sprachkonzeptionen festgestellt werden. Es zeigte sich jedoch, dass der Lernzuwachs umso größer ausfiel, je niedriger das Vorwissen der Schüler:innen war. Damit kann der gezielte Einsatz von Lehrererklärungen im Unterricht der Wissens-Heterogenität der Schüler:innen entgegenwirken. Unabhängig von der sprachlichen Konzeption erweist sich der Einsatz von Lehrererklärungen im Unterricht folglich als positiv.

Informationen/Kontakt

Bei Interesse und weiteren Fragen können Sie per E-Mail Kontakt zu Frau Heinze (Jana.Heinze@ur.de) oder Herrn Rincke (Karsten.Rincke@ur.de) aufnehmen.

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