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PRIMA-AI

PRIMA – AI – „Prospektive Untersuchungen der Auswirkungen von künstlicher Intelligenz auf Shared Decision Making  nach Nierentransplantationen“

Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung

Laufzeit: 2022 - 2025

Kurzbeschreibung

Gesundheitsversorgung durchläuft einen Wandel, weg von einem paternalistischen hin zu einem stärker patienten-orientierten Ansatz. Medizinische Entscheidungsfindung ist demnach ein kooperativer Prozess zwischen Patient/-innen, ihren Angehörigen und Ärzt/-innen. Die Einbeziehung der Patient/-innen in ihre Behandlungsentscheidungen kann jedoch schwierig sein, da sich die Wünsche und Bedürfnisse von Patient/-innen und Ärzt/-innen mitunter unterscheiden und im Laufe der Zeit ändern können. Die Umsetzung partizipativer Entscheidungsfindung ("Shared Decision Making", kurz SDM) in der klinischen Praxis ist mit dem Aufkommen Künstlicher Intelligenz (KI) noch schwieriger geworden, da diese einen weiteren potentiellen Akteur in das kommunikative Netzwerk einbringt. KI kann die Arzt-Patienten-Interaktion verändern und Bedingungen für Vertrauenswürdigkeit, Transparenz und Verantwortung verschieben. Trotzdem wissen wir nur sehr wenig darüber, wie sich KI auf die Arzt-Patienten-Interaktion auswirkt und ob sie Patientenbeteiligung fördern und/oder behindern kann. Dieser Forschungslücke widmet sich der Forschungsvorbund PRIMA-AI. Darin eingebettet ist die erste systematische empirische Studie, die prospektiv die Ansichten von Nierentransplantationspatient/-innen, ihren Angehörigen und Ärzt/-innen darüber untersucht, wie sich KI auf SDM auswirkt und welche normativen Grundlagen für den Einsatz von KI in der Routineversorgung bestehen. Dazu nutzt PRIMA-AI einen innovativen, transdisziplinären Ansatz. Durch Weiterentwicklung und Implementierung eines bestehenden KI-Entscheidungssystems werden unter anderem Leitlinien für einen Ethik und Governance-Rahmen für KI-gestütztes SDM geliefert, um künftiger Forschung, Gesundheitspolitik und klinischer Praxis, den Weg für die routinemäßige Nutzung von KI zu ebnen, ohne die Autorität der Menschen zu gefährden, die die Informationen der KI nutzen oder von ihnen betroffen sind.

Projektleitung:

Prof. Dr. Anne Hermann – Johns

Mitarbeit

Sascha Eickmann

Zeineb Sassi

Verbund- und Kooperationspartner:

Prof. Dr. Peter Dabrock, Friedrich-Alexander Universität Nürnberg-Erlangen

Max Tretter, Friedrich-Alexander Universität Nürnberg-Erlangen

Prof. Dr. Klemens Budde, Charité Berlin

Dr. med. Bilgin Osmanodja, Charité Berlin

Prof. Dr. Sebastian Möller, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, Berlin

Roland Roller, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, Berlin

Dr. Aljoscha Burchardt, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, Berlin


  1. Fakultät für Medizin