Interdisziplinäres Symposium: Film | Bild | Emotion
Im SoSe 2017 findet zum sechsten Mal die filmwissenschaftliche Ringvorlesung ZOOM des Themenverbundes „Sehen und Verstehen“ an der Universität Regensburg statt. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Universität Regensburg wird die Ringvorlesung im SoSe 2017 um eine Tagung zum Thema „Film|Bild|Emotion“ ergänzt, die vom Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Universität Regensburg gemeinsam mit der filmgeschichtlichen Abteilung der Berliner DEKRA Hochschule für Medien initiiert wird.
„Film|Bild|Emotion“ soll den spezifischen Möglichkeiten nachgehen, wie bewegte Bilder Emotionen bei ihren Betrachtern erzeugen und mit welchen filmischen Mitteln verschiedene Emotionen auf die Leinwand gebannt werden können. Das Spektrum der relevanten Emotionen reicht dabei von sanften Empfindungen, wie Liebe und Zuneigung, über impulsive Gefühlsausbrüche, wie Wut und Zorn, bis hin zu elementar physischen Affekten, wie Angst oder Ekel. Die Vorträge sind entweder einem einzelnen Gefühl, einem Feld verwandter Gefühlsäußerungen, dem OEuvre eines Regisseurs oder Darstellers oder einem einzelnen filmischen Werk gewidmet. Sie beziehen sich dabei nicht nur auf Kino- oder Fernsehfilme, sondern auch auf Serien, Videoclips (insbesondere auch aus dem Internet), Videokunst oder den Einsatz von Filmen in Installationen.
Programm des Symposiums:
Donnerstag, 20. Juli 2017
13.30 Begrüßung
Prof. Dr. Christoph Wagner (Universität Regensburg), Prof. Dr. Marcus Stiglegger (DEKRA Hochschule für Medien, Berlin)
14.00 Dr. Gerhard Schneider (Mannheim)
Unbewusste Phantasie, Abwehr, Affekt. Eine psychoanalytische Perspektive zur emotionalen Wirkung von Filmen
14.45 Prof. Dr. Ralf Zwiebel (Kassel)
Der Film als ungeträumter Traum des Zuschauers – eine psychoanalytische Perspektive
15.30–16.00 Kaffeepause
16.00 Prof. Dr. Lothar Mikos (Potsdam)
Szenisches Verstehen als emotionale Aktivität in der Rezeption von audio- visuellen Medien
16.45 Prof. Dr. Dirk Blothner (Köln)
Bilddramatik und Filmwirkung. Können wir auf den Emotionsbegriff verzichten?
17.30 Prof. Dr. Marcus S. Kleiner (Berlin)
Atmosphärische Intimität. Das Leben von Ian Curtis in „Control“
19.00 Get together
Freitag, 21. Juli 2017
9.15 Prof. Dr. Bernhard Dotzler (Regensburg)
Einsamkeit. Über das Telefon im Bild von „Menschen im Hotel“
10.00 Prof. Dr. Julian Hanich (Groningen)
Accurate Feelings. Why film studies needs more fine-grained distinctions of emotions
10.45–11.15 Kaffeepause
11.15 Prof. Dr. Robin Curtis (Düsseldorf)
All Cried Out: Tränen und Exzess
12.00 Prof. Dr. Anton Escher (Mainz)
“The Sheltering Sky” – my weeping heaven. Atmosphäre, Ähnlichkeit und Authentizität generieren Tränen
Programm der Ringvorlesung:
03.05.2017 Prof. Dr. Andreas Mühlberger
Sehen – Erleben – Ändern. Wie virtuelle Realität Furcht auslöst und hilft Phobien zu heilen?
10.05.2017 Prof. Dr. Christiane Heibach
Emotion und Atmosphäre: Zur Raumwirkung neuer Technologien
17.05.2017 Prof. Dr. Marcus Stiglegger
Wunsch, Begehren, Emotion. Seduktive Strategien filmischer Inszenierung
24.05.2017 PD Dr. Robin Rehm
„Gestaute Aktion“. Das Affektbild bei Buster Keaton und Hergé
31.05.2017 Prof. Dr. Christoph Wagner
Der Schrei. Geburtsmomente der Filmästhetik
07.06.2017 Prof. Dr. Thomas Koebner
Die Inszenierung des einsamen Kindes
14.06.2017 Prof. Dr. Anke Steinborn
Bekleiden / Entkleiden. Hülle, Haut und emotionales Entfalten im Film
21.06.2017 Dr. Dominic E. Delarue
„Tore tanzt“. Ubi caritas? Oder die compassio Christi als filmisches Erzählprinzip
28.06.2017 Gerald Dagit
„Flesh and Blood“ – Absenz der Emotion bei Paul Verhoeven
05.07.2017 Dr. Kai Naumann
Im Auge des Betrachters – Zuschauerformen im Kino Dario Argentos
12.07.2017 Prof. Dr. Nina Gerlach
(Deus) Ex Machina – Zeitgenössische Bilder ‚künstlicher Intelligenz‘ und die Furcht vor dem Analogen
19.07.2017 Prof. Dr. Thomas Elsässer
Affekt des „Abjekten“