MOMENTE Fotografien von Wolfgang Kunz
MOMENTE
Fotografien von Wolfgang Kunz
Eine Ausstellung des Instituts für Kunstgeschichte, 7.11.2023 - 31.1.2024
Oberes Foyer der Zentralbibliothek
7. November 2023 bis 31. Januar 2024
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 8.00 bis 19.30 Uhr, Samstag 9.00 bis 18.00 Uhr
MOMENTE – das sind die kurzen Augenblicke, die flüchtigen Zeitfunken, die man mit allen Sinnen erfährt und sich als Erinnerung bewahrt.
Euphorisch, verletzlich, flüchtig und doch zeitlos. Die Ausstellung MOMENTE zeigt Schwarzweißfotografien des Berliner Fotografen Wolfgang Kunz und handelt von Menschen in all ihren Facetten – den Zuständen des Lebens und Seins zwischen Individuum und Kollektiv. Fotografien aus drei Jahrzehnten, mit Schwerpunkt in den ‚wilden‘ 1960er Jahren, zeigen sensibel und detailreich individuelle Portraits: von der berühmten deutschen Konzeptkünstlerin Hanne Darboven über Christian Schad, prominenter Maler der Neuen Sachlichkeit, bis hin zu Heinz Brenner, Mitglied der Weißen Rose, oder Leonard Bernstein, Komponist und Dirigent. Die unter anderem mit dem World Press Award ausgezeichneten Fotografien von Wolfgang Kunz dokumentieren auf eindringliche Weise Szenen einer Zeit, in denen sich Alltag, Protestkultur und menschliche Emotionen begegnen. Entdecken Sie Jean-Marie Serreau, den französischen Avantgarde-Regisseur und Schauspieler, der Werke von Samuel Beckett, Jean Genet und Eugène Ionesco inszenierte, die melancholischen Blue Notes von John Coltrane oder Miles Davis, Künstler wie Kilian Breier, Rudolf Hausner, Gustav Seitz oder Paul Wunderlich. Lassen Sie sich zu einer Friedensdemonstration der Peace-Women in Nordirland, zu der legendären antifaschistischen Lesung des großen österreichischen Kabarettisten Helmut Qualtinger mitnehmen oder begegnen Sie dem markanten Passanten in der Petticoat Lane. Schmunzeln Sie über Schauspieler:innen wie Inge Meysel oder Dieter Thomas Heck mit Lockenwicklern. Oder schauen Sie Studierenden aus den 1960er Jahren beim Aktzeichnen, in einer Kaffeepause oder in der Mensa über die Schulter.
Fotografien sind ein Medium der Erinnerung und schaffen durch den fotografierten Blick einen Zugang zu einem Ausschnitt einer gelebten Realität. Die Werke von Wolfgang Kunz zeugen von einer außergewöhnlichen kompositorischen Präzision und einem Blick für den Zauber der Kontingenz – Momente einer Zeit, die auch in unserer Gegenwart zum Erinnern und Begegnen einladen.
Der Fotograf Wolfgang Kunz, geboren 1942 in Augsburg als Sohn des Malers Karl Kunz, begann sein Fotografiestudium bei dem Meister der Subjektiven Fotografie, Otto Steinert, an der Folkwang Universität der Künste in Essen und setzte seine Ausbildung bei Kilian Breier in Darmstadt und Hamburg fort. Der Reportagefotografie zugewandt fotografierte er in seiner Laufbahn unter anderem bereits für den Spiegel, das ZEITmagazin und GEO, wobei er sich vor allem politischen Themen und Portraits von Menschen widmete. 1995 bis 1998 war er Lehrbeauftragter für Fotografie an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Wolfgang Kunz lebt und arbeitet in Berlin.
Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.
Kuratiert im Rahmen des Programms „Junges Kuratieren“ im Masterstudiengang Kunstgeschichte von Benedikt Greil und Carla Rösch unter wissenschaftlicher Betreuung von
Prof. Dr. Christoph Wagner.