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Themenschwerpunkte


1. Transformation fachlicher Bildungsprozesse

Fachliche Bildung in einer digitalen Welt erfordert Kompeten­zen, die über das Suchen, Aufbewahren, Kommunizieren, Ko­operieren (KMK 2016) hinaus auch fachlich konturiert sind. Im Lichte einer  von  digitalen  Techniken durchdrungenen  Lern-, Lebens- oder Arbeitsumgebung  sind damit spezifische Anfor­derungen und ein veränderter Bildungsauftrag des Fachunter­richt verbunden.

2. Transformation fachlicher Inhalte und Methoden

Fachliche  Inhalte und Methoden verändern  sich  im Zeichen der  Digitalisierung. Digitale Techniken  haben  neue quantita­tive und qualitative Optionen zur  Folge. Die Analyse großer Datenmengen (Big Data) geht mit veränderten Techniken der Erschließung einher. Zugleich werden Erkenntnisse generiert, deren Charakter im Grundsatz vom Tradierten abweicht (z.B. Computersimulation anstelle von Realexperiment).

3. Transformation der Sicht- und Tiefenstruktur

Das Angebot und die Nutzung digitaler Systeme verändern das, was im fachlichen Lehren und Lernen geschieht (Oberflä­ chenstruktur). Im günstigen Fall befördern sie die Realisierung einer Tiefenstruktur, die Kognition und Emotion gleicherma­ ßen anspricht und Bildungsprozesse vertieft.

4. Transformation von fachbezogenen Forschungsmethoden und Erkenntnisinteressen

Auch die Methoden und Inhalte der fachdidaktischen Forschung verändern sich im  Lichte neuer Möglichkeiten. Automatisierte Analysen großer Textcorpora oder die Verarbeitung von Ver­haltensdatensätzen von Probanden erlauben veränderte Fragestellungen und generieren entsprechende Erkenntnisse.

5. Transformation der Konzeption von Schule

Die mit der Digitalisierung einhergehenden Veränderungen wir­ken sich auf die Schule als entwicklungsfähige Organisation aus. Kollegien stehen vor der Aufgabe, sich gegenseitig in der Erschließung neuer Möglichkeiten zu unterstützen, sich zu ver­änderten Formen und Wegen der Kommunikation mit Schüle­rinnen, Schülern und Eltern zu positionieren und ständig den Verbleib bei Bewährtem und Tradiertem gegen den Übergang zu Neuem und noch Unbekanntem abzuwägen.

6. Transformation der Inhalte und Erwartungen an die Lehrerinnen- und Lehrerbildung eines Faches

Auch die fachbezogene Lehrerinnen-  und Lehrerbildung voll­zieht sich in einer digitalisierten Welt. Angehende Lehrkräfte sollen zu emanzipierten Mitgestaltern der Transformation von Unterricht und Schule herangebildet werden. Damit ergeben sich veränderte Anforderungen an die Formen und Konzepte fachdidaktischer  Lehrerinnen-  und Lehrerbildung.

7. Transformation außerschulischen Lernens

Auch außerhalb von Schulen wird und wurde stets fachbe­zogen und fachübergreifend gelernt. In tradierten Konzeptio­nen zum außerschulischen Lernen ist oft an Klassenbesuche von Kultureinrichtungen gedacht, ebenso von  Einrichtungen der öffentlichen Versorgung, von Wirtschafts- oder Wissen­ schaftsunternehmen. Hier erhalten Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften Einblicke in eine Welt außerhalb ihres durch Familie, Schule und Freunde gezogenen Gesichtskreises. Digitale Techniken ermöglichen es, virtuelle Ausstellungen zu besuchen, Archive zu durchsuchen, sich mit Experten virtuell zu vernetzen. Das außerschulische Lernen wird delokalisiert, individualisiert und organisatorisch vereinfacht. Potenziell ver­schwimmen die Grenzen zwischen schulischen und außerschu­ lischen Lernmaterialien, schulische Inhalte können im günsti­gen Fall überzeugend gerahmt werden.



  1. Fakultät für Physik
  2. Lehrstuhl Didaktik der Physik

Örtliche Tagungsleitung

Lehrstuhl Physikdidaktik

Prof. Dr. Karsten Rincke
0941/943-5035
Dr. Christian Maurer
0941/943-2139

Phyview

Tagung zusätzlich unterstützt vom Regensburger Universitätszentrum für Lehrerbildung RUL