Das Phänomen der Orden und religiösen Gemeinschaften mitsamt ihrer komplexen Entwicklung und Verankerung von Leitlinien, Regeln und Formen des Zusammenlebens prägt das Christentum von Anfang an. Den Gründungspersönlichkeiten, sofern sie bekannt oder gar prominent sind, wird nicht selten charismatische Ausstrahlung und mutiger Tatendrang zugeschrieben. Zumeist sind sie die zentralen Akteurinnen und Akteure, die unsere Kenntnis der Anfänge des religiösen Gemeinschaftslebens quer durch die Epochen der Kirchengeschichte bestimmen.
Der Fokus dieses Buches liegt hingegen auf den zweiten (und dritten) Generationen von Orden und religiösen Gemeinschaften. Denn häufiger als angenommen liegen die Anfänge religiösen Gemeinschaftslebens im Dunkeln oder werden erst (zum Teil erheblich) später im Sinne einer Erzählung der Anfänge konstruiert. Von großem Interesse sind die Übergänge von Fluidität und Experiment hin zu Dauer und Stabilität einer Gemeinschaft; vom jeweils im Einzelfall genauer zu definierenden Charisma hin zur Institution; vom Versuchscharakter hin zu einer rechtlich-stabilen Ordnung. Solche Übergänge waren – und sind – beinahe immer von Krisen, Konflikten und Narrativen geprägt, die die Ursprünge der Gemeinschaft im Licht der jeweils gegenwärtigen Spannungen lesen und tradieren oder Anpassungsprozesse durchlaufen, deren handelnde Personen häufig zu Unrecht im Hintergrund stehen. Dieser bisher wenig untersuchten Phase der Krise und des „Gärens“ religiösen Gemeinschaftslebens widmen sich die Autorinnen und Autoren dieses Buches.
Herausgeber:innen:
Prof. DDr. Marco G. Rainini, geb. 1967, Dipartimento di Scienze Religiose, Università Cattolica del Sacro Cuore, Milano, Italia
Prof. Dr. Andrea Riedl, geb. 1984, Lehrstuhl für Mittlere und Neue Kirchengeschichte, Fakultät für Katholische Theologie, Universität Regensburg, Deutschland
Weitere Angaben zum Buch finden Sie hier. Bei Interesse kann das Buch über den Lehrstuhl zum Autor:innenpreis erworben werden und wird ab Juli 2026 als Open-Access-Publikation verfügbar sein.
Die Wissenschaft von Tod und Sterben (Thanatologie) erlebt in den letzten Jahrzehnten multidisziplinären und praxisorientierten Aufschwung, zu dem die Theologie als Gesprächspartnerin beiträgt. Die Autor:innen dieses Buches aus Wissenschaft und Seelsorge diskutieren theologische Zugänge zur Verbindung zwischen Tod und Leben und stellen das Gebet für die Verstorbenen in den Mittelpunkt. Warum, mit welcher Hoffnung und Zielrichtung beten Christ:innen, wenn sie für ihre Verstorbenen beten? In ökumenischer Zusammenschau geht es um Jenseitsvorstellungen der Christentumsgeschichte, um Liturgie und Ritual im Angesicht des Todes, um Herausforderungen in kirchlicher Verkündigung und Begleitung, um kulturelle und gesellschaftliche Wandlungsprozesse im Dialog mit Theologie und Religion.
Hier gelangen Sie zum Flyer mit allen Informationen zur Print-Ausgabe (erscheint am 10. November 2024). Zum kostenfreien Download des Buches via Open Access Zugang gelangen Sie über die Website des Verlags hier.
Link zur Buchpräsentationsveranstaltung am 22. November 2024 um 16:30 Uhr
Der erstmals in deutscher Übersetzung publizierte Tractatus contra Graecos (1252) spiegelt die Beziehungen zwischen West- und Ostkirche im 13. Jahrhundert. Verfasst von einem gelehrten anonymen Dominikaner bringt der Traktat zudem Licht in die Frühgeschichte der Ordensprovinz Graecia und ihres wichtigsten Konvents in Konstantinopel. Wegen seines Charakters als Quellensammlung und Argumentationshilfe für die lateinischen Akteure wurde das Werk vor allem im 15. Jahrhundert häufig kopiert und zur Vorbereitung auf die theologischen Debatten mit den Griechen verwendet.
Mit heutigen Maßstäben gemessen ist das Werk ein wertvolles Zeugnis für den Status quo und die Zielvorstellungen des orthodox-katholischen Dialogs in einer Epoche, in der der Beginn des bis heute andauernden Schismas zwischen diesen beiden Kirchen verortet wird. Der Band (FC 5/102) ist ab 8. April 2024 im Handel und in den Bibliotheken erhältlich.
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Der von Papst Franziskus im Jahr 2021 angestoßene "Synodale Prozess" war für die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Graz der Anlass zu einer Vortragsreihe über aktuelle Fragen kirchlicher Synodalität, die in diesem Band dokumentiert ist. Aus unterschiedlichen Disziplinen der Theologie, von der Bibelwissenschaft über die Kirchengeschichte, die Ökumenische und Systematische Theologie bis hin zur Christlichen Soziallehre und zur Praktischen Theologie, bieten die Beiträge dieses Bandes wissenschaftlich fundierte Impulse zur Stärkung und Vertiefung von Mitverantwortung und Partizipation in der Kirche.
Besonders sei hingewiesen auf den Beitrag von Andrea Riedl und Bert Groen mit dem Titel: Das Verhältnis von Synodalität und Primat. Perspektiven des katholisch-orthodoxen theologischen Dialogs: Die Studie des Arbeitskreises St. Irenäus.
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Am 21. November 1964 wurde das Ostkirchendekret des Zweiten Vatikanischen Konzils, Orientalium Ecclesiarum, in Rom promulgiert. Mit ihm erfuhr das reiche ostkirchliche Erbe innerhalb der katholischen Kirche eine besondere Wertschätzung.
Internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nehmen das 60-jährige Jubiläum des Dekretes zum Anlass, um Herkunft, Geschichte und Gegenwart dieser Kirchen darzustellen.
Besonders hingewiesen sei auf den Beitrag von Prof. Dr. Andrea Riedl: Rom und der christliche Osten
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Büro: PT, Zi. 4.2.36
E-Mail: andrea.riedl@ur.de