Mehr Umverteilung in der gesetzlichen Rente
In der vergangenen Woche haben die Expert*innen des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, auch bekannt als die "Wirtschaftsweisen", dem Bundeskanzler ihr neues Gutachten zur Wirtschaftslage in Deutschland überreicht. Ein zentrales Kapitel des Gutachtens widmet sich der Umgestaltung der gesetzlichen Rentenversicherung. Diese ist notwendig, um das System fit zu machen für den demographischen Wandel. Bei der konkreten Ausgestaltung einer solchen Umstellung der Rentenberechnung orientiert sich das Gutachten des Sachverständigenrats maßgeblich an aktuellen Studienergebnissen von Forscher*innen der Universität Regensburg.
Ein wichtiges Thema: Zukünftig ist mit einer Absenkung des allgemeinen Rentenniveaus zu rechnen. Dabei sollten jedoch weiterhin angemessene Rentenleistungen garantiert werden, die das Risiko von Altersarmut reduzieren. Um dies zu erreichen, empfiehlt der Sachverständigenrat eine Umstellung der Rentenberechnung hin zu einer progressiven Rente: „Dabei erhalten Personen mit einem geringen Einkommen und folglich geringen Rentenanwartschaften überproportional hohe Rentenleistungen. Zur Finanzierung der Maßnahme werden die Rentenleistungen für einkommensstärkere Gruppen gekürzt.“ (Sachverständigenratsgutachten 2023/24, S. 329).
Bei der Ausgestaltung einer solchen Umstellung der Rentenberechnung orientiert sich das Gutachten maßgeblich an aktuellen Studienergebnissen der UR-Forschenden Prof. Dr. Fabian Kindermann und Veronika Püschel, MSc. Konkret schlagen diese eine Umgestaltung der Rentenberechnung vor, die Altersarmut bekämpft und gleichzeitig die Erwerbstätigkeit insbesondere bei Arbeitnehmer*innen mit geringen Einkommen fördert. Die vorgeschlagenen Reformmaßnahmen bekämpfen daher nicht nur Altersarmut auf wirksame Weise. Sie stärken auch die Idee der Eigenvorsorge durch die eigene Erwerbstätigkeit.
Kapitel 5 des Gutachtens des Sachverständigenrats 2023/24 (ab Ziffer 430)
Website zum Drittmittelprojekt „Die Zukunft der Rente zwischen Demographie und Altersarmut“