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Ein gefräßiger Gast

Als Halbparasit entzieht die Mistel ihrem Wirt Wasser und Mineralien; durch ihre Blätter ist sie aber in der Lage, selbst Photosynthese zu betreiben. Doch der Baum bemerkt die Mistel und versucht, sich zu wehren. Er beginnt, den Mistelsenker zu umwachsen. Eine Wulst entsteht als äußeres Zeichen des Zweikampfes an der Befallstelle. Einige Baumarten wehren sich erfolgreicher als andere - woran das liegt, ist noch unklar.

Wandkarte von Karl Tubeuf „Die Mistel“

Wandkarte von Karl Tubeuf „Die Mistel“. Mit freundlicher Genehmigung des Lehrstuhls für Ökophysiologie der Pflanzen an der Technischen Universität München.


Originaltexte C.v. Tubeuf (gekürzt)


1. Weiblicher, im Winter weiße Beeren tragender, grün belaubter Mistelbusch an einem Apfelbaumast. ……..


2. Männlicher Blütenstand und Mistelblatt. Die drei Blüten zeigen das vierteilige Perianth und gestattet den Einblick in die Innenfläche der geöffneten Perianthabschnitte. Jedem der vier Abschnitte ist ein Staubbeutel angewachsen, dessen zahlreiche Fächer je durch ein Loch geöffnet sind. Somit erscheint die Innenfläche des Perianthabschnittes siebartig durchbrochen. ……..


3. Weiblicher Blütenstand (nach Entfernung der darunter stehenden Laubblätter). Der Blütenstand zeigt drei Blüten. Bei der mittleren obersten Blüte ist das kleine Hochblättchen zu erkennen, in dessen Achsel diese Blüte steht. Die Blüte hat vier Perianthblätter. …….


4. Mistelsame nach Entfernung des Beerenfleisches. Das Wurzelende des grünen Embryos tritt knopfförmig hervor.


5. Durchschnitt durch den Samen. Der Embryo liegt im Eiweißkörper, welcher von der Fruchtschale umschlossen ist. Mit letzterer ist auch ein Teil der Blütenachse verschmolzen, so dass die sog. Mistelbeere eine Scheinfrucht darstellt.


6. Apfelbaumzweig, an dem vier Mistelsamen kleben. Zwei derselben sind gekeimt. …… Am unteren Astteil befindet sich eine im dritten Jahr stehende Mistelpflanze.


7. Längsschnitt durch einen Apfelbaumast mit einer mehrjährigen Mistelpflanze. In der Mitte hat die Mistel den primären Senker gebildet. Derselbe ist von drei Holzjahresringen umwallt. Nach oben und unten (rechts und links in der Figur) ist
eine im Bast verlaufende, grüne Rindenwurzel zu sehen, von der ….. Senker gegen das Holz gebildet sind.


8. Pinselförmige Spitze einer Rindenwurzel der Mistel im Bastgewebe eines Kiefernastes. ………….


9. Ein Weißtannenbrett, welches die querdurchschnittenen Mistelsenker - entsprechend ihrer Entstehung von den geradelaufenden Rindenwurzeln - in Längsreihen zeigt. ………


10. Entrindetes Weißtannenstammstück mit den auf der Außenseite und im Querschnitte sichtbaren, meist schon wieder ausgefaulten Mistelkern.


  1. Universität
  2. Universitätsbibliothek Regensburg

Die Mistel - Zwischen Himmel und Hölle


Eine Virtuelle Ausstellung

der Universitätsbibliothek Regensburg