In der grauen Winterzeit verwöhnt uns der Ritterstern mit seinen großen trichterförmigen Blüten in flammendem Rot. Nicht nur modernen Züchtungen, sondern auch den Naturformen des Hippeastrums haben wir eine Farbenvielfalt von Weiß, Rosa und Rot bis hin zu Violett zu verdanken. Sogar gelbe Varianten sind bekannt. Da die Naturformen meist nur zwei grazile Blüten pro Schaft bilden, wurden bereits im 18. Jahrhundert Kreuzungen in England vorgenommen, um die Blütengröße zu beeinflussen. Die Hybriden bieten zudem eine größere Auswahl an Farbenspiel sowie Blütenformen. Sie zeichnen sich durch eine längere Blühdauer gegenüber den Naturformen aus, die nach wenigen Tagen verwelken.
Oftmals wird im Handel der Ritterstern als „Amaryllis“ angeboten, was – botanisch gesehen – falsch ist. Der Grund für die nomenklatorische Verwirrung liegt in der jahrhundertelangen Schwierigkeit, die Pflanzenfamilie der Amaryllisgewächse eindeutig zu systematisieren.
Die folgenden Abbildungen aus der Familie der Amaryllisgewächse werden mit ihren historischen Benennungen wiedergegeben, wie sie in den alten Pflanzenbüchern beigefügt sind.