Zu Hauptinhalt springen

Mitteilungen der Universität Regensburg

„Todeszug in die Freiheit“

Filmvorführung des REAF in Kooperation mit dem IOS


vom 13. Dezember 2019

Muggenthaler Hebel 10-12-19

Mit der Reihe „REAF Events in Political Engagement and Responsibiliy“ hat das Regensburg European American Forum (REAF) es sich zum Ziel gesetzt, die Amerikastudien in ihrer gesellschaftlichen Verantwortungsperspektive und ihrem öffentlichen Engagement zu präsentieren. Am Dienstag, dem 10. Dezember 2019, fand mit der Filmvorführung von „Todeszug in die Freiheit“ eine weitere Veranstaltung dieser Reihe statt, diesmal in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropastudien (IOS).

Der mehrfach preisgekrönte Dokumentarfilm von Andrea Mocellin und Thomas Muggenthaler (Bayerischer Rundfunk) behandelt eindrucksvoll die Geschichte eines Gefangenentransports aus dem Außenlager Leitmeritz des KZ Flossenbürg in Richtung des KZ Mauthausen im Frühjahr 1945. Aufgrund des selbstlosen und mutigen Eingreifens der tschechischen Bevölkerung entlang der Bahnhöfe im damaligen Protektorat Böhmen und Mähren kam der Zug dort jedoch nie an und zahlreiche Häftlinge konnten befreit werden. Studierende und Wissenschaftler*innen unterschiedlichster Fachrichtungen sowie auch erfreulich viele externe Besucher*innen waren gekommen, um den Film zu sehen und mit Thomas Muggenthaler, einem der Macher, zu diskutieren.

Bauridl Publikum 10-12-19 Hebel-10-12-19 Muggenthaler-10-12-19

REAF Managing Director Dr. Birgit Bauridl eröffnete den Abend und wies bereits zu Beginn auf die Bedeutung der Reihe und der Thematik dieser Veranstaltung für das Selbstverständnis der Amerikastudien hin. Diesen Gedanken griff auch der Präsident der Universität Regensburg und Founding Director des REAF, Prof. Dr. Udo Hebel, in seinem Grußwort auf. Er betonte, dass es in der Verantwortung einer Universität liege, sich für eine offene, vielfältige und freie Gesellschaft einzusetzen und verwies in besonderer Weise dabei auf die Bedeutung der Partnerschaft zwischen der Universität Regensburg und der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. Thomas Muggenthaler erklärte sich dankenswerterweise im Anschluss an den Film dazu bereit mit den Gästen zu diskutieren. Er stellte seine Arbeiten, die sich immer wieder auch sehr prominent mit der Geschichte des Konzentrationslagers Flossenbürg beschäftigt, vor und gab dann vor allem einen Einblick in den nahezu zehn Jahre umfassenden Entstehungsprozess des Films. Zum zweiten Mal in kürzester Zeit nach der Präsentation des Podcastprojekts von Studierenden der Romanistik am 22. November 2019 im Haus der Begegnung arbeitete der Journalist mit der UR im Themenfeld der Erinnerungsarbeit zusammen.

Die Dokumentation „Todeszug in die Freiheit“ zeigt insbesondere auch, dass es unter der NS-Diktatur durchaus Handlungsspielräume für Individuen geben konnte, wie Dr. Jörg Skriebeleit, Leiter der Gedenkstätte Flossenbürg, am Ende des Films deutlich macht. Diese Handlungsspielräume waren eines der Themen in der anschließenden Diskussion zwischen Thomas Muggenthaler, Prof. Dr. Udo Hebel und dem Auditorium, die sich zugleich mit unterschiedlichen Formen des Gedenkens und Vergessens, den Dimensionen und Bedeutungen von Erinnerungsarbeit sowie der filmischen Umsetzung des Stoffs und der Rezeption des Films beschäftigte.

Kommunikation & Marketing

 

Anschnitt Sommer Ar- 35_