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Mitteilungen der Universität Regensburg

Neue salzartige Verbindungen

Maria-Weber-Grant für Grundlagenforschung in der Anorganischen Chemie


22. Juli 2024

Dr. Stefanie Gärtner wurde mit dem diesjährigen Maria-Weber-Grant ausgezeichnet. Die Hans-Böckler-Stiftung finanziert mit der Auszeichnung eine befristete Teilvertretung ihrer Lehrverpflichtung für zwei Semester mit insgesamt 40.000 Euro. Die Chemikerin, die sich derzeit in der finalen Phase ihrer Habilitation im Fach Anorganische Chemie befindet, arbeitet an salzartigen Strukturen. Bei ihr geht es nicht um herkömmliche, gut erforschte Salze, die in einer chemischen Reaktion aus einem Metall mit einem Nichtmetall entstehen. Ihr Forschungsgebiet sind spezielle salzartige Verbindungen, die ausschließlich aus Metallen entstehen und auch „Zintl-Phasen“ genannt werden. Dabei interessiert sie sich besonders für die intermetallischen Phasen der Elemente Thallium und Indium, die sie mit reaktiven Alkalimetallen zu neuen Verbindungen mit bisher unbekannten Eigenschaften kombiniert. Die beiden Metalle sind in solchen Strukturen bisher nur wenig erforscht. Thallium ist nicht nur besonders giftig, sondern entzog sich aufgrund seiner starken Absorption von Röntgenstrahlung auch lange Zeit der Analytik durch gängige Verfahren. „Messungen mit modernen Röntgendiffraktometer erlauben jetzt spannende neue Einblicke in die Strukturchemie dieses Metalls“, so die akademische Oberrätin. Mit ihrer Grundlagenforschung will die Leiterin einer Nachwuchsgruppe dazu beitragen, bestehende Wissenslücken zu schließen. Grundlagenforschung schafft Elementarwissen für viele Bereiche der weitergehenden Forschung und ist damit ein wesentlicher Ausgangspunkt für weitreichende Entdeckungen. 

Der Maria-Weber-Grant wird seit 2018 von der Hans-Böckler-Stiftung vergeben. Benannt ist der Grant nach der stellvertretenden Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes von 1972 bis 1982. Zielgruppe sind herausragende Habilitierende sowie Juniorprofessorinnen und -professoren. Die Bewerberinnen und Bewerber können für bis zu zwölf Monate eine Vertretung beantragen, die Teile der Aufgaben in der Lehre übernimmt, um sich so Freiräume für ihre Forschung zu verschaffen. Für das Teaching buyout werden Mittel zur Bezahlung der Teilvertretung von bis zu 40.000€ (pauschal 20.000€ pro Semester) gewährt. Juniorprofessorinnen und -professoren, die sich auf den Grant bewerben, müssen bereits eine positive Zwischenevaluation durchlaufen haben, Habilitierende ein fachliches Gutachten beilegen. Zusätzlich führt die Hans-Böckler-Stiftung ein Peer-Review-Verfahren durch.

Dr. Stefanie Gärtner im Labor. © Hans-Böckler-Stiftung/Karsten Schöne


Informationen/Kontakt

Dr. Stefanie Gärtner
Institut für Anorganische Chemie
Universität Regensburg
Tel.: +49 (0) 941 943 4446
E-Mail: stefanie.gaertner@ur.de

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