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Mitteilungen der Universität Regensburg

Diplomaten auf Zeit

Bei RegMUN können Studierende Debattenfähigkeit und Verhandlungsgeschick trainieren


17. Oktober 2022

Von 2. bis 4. Dezember 2022 organisiert die United Nations Society Regensburg (UNSR) mit Unterstützung der Professur für Internationale Politik der Universität Regensburg das Regensburg Model United Nations (RegMUN). Diese UN-Simulationskonferenz ist offen für Studierende aller Fachrichtungen - was sie dabei erwartet, darüber haben wir mit Jannik Steinwender, Student der Uni Regensburg und  Vorsitzender der UNSR gesprochen.


Hallo Herr Steinwender, Sie organisieren das diesjährige RegMUN, also das Regensburg Model United Nations. Können Sie kurz sagen, was das ist?

Die RegMUN-Konferenz ist ein Planspiel, genauer eine Simulationskonferenz, bei der Studierende die Arbeit der Vereinten Nationen simulieren. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schlüpfen für ein paar Tage in die Rolle internationaler Diplomatinnen und Diplomaten, sie debattieren über aktuelle Themen der internationalen Politik, handeln multilaterale Verträge aus, verabschieden Resolutionen, halten Reden und verhandeln Lösungen. Das Ziel ist es, wie bei der echten Generalversammlung, eine Resolution zu verabschieden, die den Konsens der Mitgliedsstaaten widerspiegelt.


Kann es da nicht sein, dass sich die Studierenden recht einig sind bei manchen Themen?

Im Privaten vielleicht schon, aber bei den MUN geht es eben darum nicht seine persönliche Meinung zu vertreten, sondern ausschließlich die Meinung des Landes zu vertreten. Da kann es natürlich auch vorkommen, dass die persönliche Meinung grundlegend anders ist. Jedoch liegt besonders in dieser Herausforderung auch der Reiz, sich in Positionen zu versetzen, die man selbst nicht unbedingt persönlich teilt. Wir ermuntern die Studierenden auch aktiv, sich mit solchen Perspektiven auseinanderzusetzen.



Organisator der 16. RegMUN: Jannik Steinwender


Wie wird bestimmt, welche Teilnehmerin für welches Land spricht?

Damit alles fair bleibt, werden die Länder am Anfang des Kurses den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zugelost, eine Liste der Länder wird zuvor von uns erarbeitet, selbstverständlich mit dem Ziel, dass es zu lebhaften und konstruktiven Debatten kommt!


Die Veranstaltung ist ja offen für Studierende aller Fakultäten – ich könnte mir vorstellen, dass sich eine Studentin der Politikwissenschaft dabei leichter tut als ein Student der Angewandten Bewegungswissenschaft. Werden die Teilnehmer denn ins sprichwörtliche Kalte Wasser geworfen oder gibt es Möglichkeiten, sich vorzubereiten?

Es gibt ganz klar Möglichkeiten, sich vorzubereiten. Fester Bestandteil des Kurses sind drei Workshops zur Vorbereitung, bei denen die Studierenden zunächst die Grundlagen zu den Vereinten Nationen erfahren, sowie ein paar Tipps zur Recherche in diesem Feld. Im nächsten Workshop geht es dann konkret um die Konferenz und deren Ablauf und im letzten bereiten wir für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer praktische Übungen vor, um das gelernte vor der Konferenz zu proben.


Wie werden die drei Tage Anfang Dezember ablaufen? Steht schon fest, um welche Themen es gehen wird und wen Sie als Gastrednerinnen begrüßen können?

Thematisch werden wir drei Themenfelder vorschlagen, die Teilnehmer dürfen dann selbst wie bei den Vereinten Nationen bestimmen, welches zuerst besprochen wird. Dieses Jahr bereiten wir Themen zur internationalen Sicherheit, nachhaltigen Entwicklung und Bildung vor, um auch eine gute Abwechslung zu erzielen.

Die Gastredner dürfen wir bereits am Freitag begrüßen! Zur Eröffnungsfeier wird uns Samir Felich, ehemaliger Mitarbeiter in der ständigen Vertretung zu den Vereinten Nationen und aktuell Attaché im Auswärtigen Amt, besuchen, am Abend dürfen wir die beiden deutschen Jugenddelegierten zur Generalversammlung, Johanna Lichtschlag und Franz Wacker begrüßen. Am ersten Tag der Konferenz einigen sich die Delegierten auf ein Thema und beginnen bereits mit den Verhandlungen zu den ersten Lösungsentwürfen. Der zweite Tag ist wahrscheinlich der arbeitsintensivste, die Entwürfe werden ausgearbeitet und bestenfalls finalisiert. Außerdem versuchen die Delegierten bereits am Samstag, andere von ihrem Vorhaben zu überzeugen und eine Mehrheit zu finden. Der dritte Tag bildet den Abschluss der Arbeit, die fertigen Lösungsvorschläge werden zu Wahl gestellt. Zuvor hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, durch Verhandlungen und Reden Zustimmung anderer Delegierter zu sichern.


Ganz platt gefragt: Was hat ein Student oder eine Studentin von der Teilnahme?

Zunächst natürlich einen einmaligen Einblick in die Arbeit der Vereinten Nationen und die Arbeit und Verhältnisse der Staaten untereinander dadurch, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst das Geschehen bestimmen. Außerdem können die Studierenden wertvolle Soft Skills erlernen und trainieren, beispielsweise Debattenfähigkeit, Verhandlungsgeschick und öffentliches Sprechen. Ein weiterer Punkt ist, dass das MUN-Programm bei Arbeitgebern im Bereich der internationalen Politik und Wirtschaft bekannt ist, sich dementsprechend auch gut auf dem Lebenslauf macht.


Und Sie als Organisator – was motiviert Sie ganz persönlich, sich bei der RegMUN zu engagieren?

Ich würde sagen, es ist die Atmosphäre und die Stimmung bei solchen Konferenzen, die mir immer wieder enorme Freude bereiten. Es ist immer wieder faszinierend, dieses zwar schon auch angespannte und seriöse Setting, aber auch die Begeisterung und die Freude aller Beteiligten mitzuerleben.


Lieber Herr Steinwender, vielen Dank für das Gespräch.

Informationen/Kontakt

Regensburg Model United Nations - RegMUN
Von 2. bis 4. Dezember 2022 im Großen Sitzungssaal im PT-Gebäude der UR
Anmeldung bis 03.11.2022 bei Christian Sigl (christian.sigl@ur.de)
Bei Fragen, wenden Sie sich bitte an Jannik Steinwender (jannik.steinwender@unsr.de)

Kommunikation & Marketing

 

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