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Mitteilungen der Universität Regensburg

Analyse und Bekämpfung des Rechtsextremismus in Bayern

Lehrstuhl für Strafrecht und Kriminologie, Jugendstrafrecht und Strafvollzug der Universität Regensburg an Forschungsverbund ForGeRex beteiligt


27. Februar 2024

Der interdisziplinäre Forschungsverbund ForGeRex – Forschungsverbund für Gegenwartsanalysen, Erinnerungspraxis und Gegenstrategien zum Rechtsextremismus in Bayern – hat seine Arbeit aufgenommen. Insgesamt 18 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von elf bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften, Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen arbeiten hier zusammen, um wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Rechtsextremismus zu vertiefen und Gegenstrategien zu entwickeln. Auch die Universität Regensburg ist beteiligt.

ForGeRex wird für vier Jahre mit einer Gesamtsumme von 4,5 Millionen Euro vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert. Der Forschungsverbund fokussiert sich speziell auf die Situation in Bayern und zielt darauf ab, Forschungslücken im Hinblick auf Akteurinnen und Akteure, Strukturen, Ideologien, Einstellungen und Handlungsweisen im Bereich Rechtsextremismus zu schließen. Die Erkenntnisse sollen nicht nur an bundesweite und internationale wissenschaftliche Diskurse anknüpfen, sondern auch die regionale Spezifik und das konkrete Handeln von Akteurinnen und Akteuren in Bayern berücksichtigen.

In neun Teilprojekten werden verschiedene Aspekte des Rechtsextremismus bearbeitet, zum Beispiel die Bedeutung von Rechtsextremismus in den sozialen Medien, antisemitische Verschwörungsmythen und Krisendiskurse als Bezugspunkte rechtsextremer Akquise oder verschwörungsideologische Bezüge in der Reichsbürger- und Selbstverwalterszene. Die Universität Regensburg ist mit dem Teilprojekt „Gewaltsamer Rechtsextremismus in Bayern - Eine empirische Analyse polizeilicher und justizieller Verfolgung rechter Gewaltstraftaten“ unter der Leitung von Professor Dr. Henning Ernst Müller, Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht und Kriminologie, Jugendstrafrecht und Strafvollzug, beteiligt. Der Schwerpunkt des Projektes liegt dabei in der Analyse der Verarbeitung rechter Gewaltstraftaten auf den Ebenen von Polizei und Justiz.

„Wir wollen unter anderem herausfinden, inwieweit sich gesetzliche Neuregelungen zur Berücksichtigung von menschenverachtenden Motiven in der Strafverfolgungspraxis bei rechtsextremistisch motivierten Gewaltstraftaten ausgewirkt haben“, führt Professor Dr. Henning Müller an. Projektmitarbeiterin Hannah Weinert verweist darauf, dass Taten politisch motivierter Kriminalität sich von anderen Delikten auch dadurch unterscheiden, „dass sie nicht nur das oder die Opfer angreifen, sondern auch die demokratischen Ideale unserer Gesellschaft“. Nicht zu unterschätzen sei zudem die Wirkung, die justizielle Entscheidungen in die ein oder andere Richtung innerhalb der rechten Szene entfalteten.

Ziel des Forschungsverbundes ist es, das Wissen über das Ausmaß von rechtsextremen Aktivitäten und Akteurinnen und Akteuren zu erweitern und zu vertiefen. Dies ist entscheidend, um den Einfluss der extremen Rechten in verschiedenen gesellschaftlichen Teilbereichen zu erfassen und Gegenstrategien zu entwickeln. Die Initiatorinnen und Co-Sprecherinnen des Verbundes, Professorin Dr. Martina Ortner und Professorin Dr. Clarissa Rudolph von der Fakultät Angewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften an der OTH Regensburg, erhoffen sich durch den Verbund die Verstetigung einer kritischen Rechtsextremismusforschung.

Unter der Koordination der OTH Regensburg gehören neben der Universität Regensburg, der Universität Passau, der Universität Augsburg, der Technischen Hochschule Nürnberg, die Münchner Ludwigs-Maximilians-Universität, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Akademie der Bildenden Künste, Hochschule für Politik und das Institut für Zeitgeschichte, sowie als assoziiertes Mitglied das JFF-Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis zum Verbund ForGeRex.

 
Photo by Markus Spiske on Unsplash.
 

Informationen/Kontakt

Die Homepage des Verbundes befindet sich im Aufbau.

Ansprechpersonen zum Verbund an der UR:

Prof. Dr. Henning Ernst Müller
Lehrstuhl für Strafrecht und Kriminologie, Jugendstrafrecht und Strafvollzug
Tel.: +49 (0) 941 943-2619
E-Mail: RexStraBay@ur.de

Hannah Weinert
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Tel.: +49 (0)941 943-2617
E-Mail: RexStraBay@ur.de

Kommunikation & Marketing

 

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