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Mitteilungen der Universität Regensburg

Industrielandschaften in kulturellen Grenzräumen

BMBF-Verbundprojekt zur Ukraine in Förderrichtlinie „Kleine Fächer – zusammen stark“ bewilligt


19. Januar 2022

Die Ukraine beherrscht in diesen Tagen erneut die europäischen Medien – dieses Mal im Kontext einer drohenden militärischen Großoffensive Russlands gegen sein Nachbarland. Die Ukraine wird reflexhaft mit Russland assoziiert, als sein Hinterhof oder Schlachtfeld imaginiert. Dies soll das neue Projekt „UnDisciplined: Pluralizing Ukrainian Studies“ (UNDIPUS) ändern und das Land mit Methoden und Instrumenten moderner Geisteswissenschaften als facettenreiche Kulturlandschaft untersuchen. Dafür fördert das BMBF ab Februar 2022 ein bundesweites Verbundprojekt, zu dem das mit 500.000 Euro geförderte Regensburger Teilprojekt „Poetiken der Industrielandschaft: Donbass und Oberschlesien im Vergleich“ gehört. Es wurde von Dr. Oleksandr Zabirko und Dr. Alina Strzempa (beide Lehrstuhl für Slavische Literatur- und Kulturwissenschaft) eingeworben und widmet sich der Untersuchung zweier Montanreviere an der ukrainisch-russischen und der deutsch-polnischen Kulturgrenze. 

Bild links: Spuren des Strukturwandels in der oberschlesischen Hauptstadt Katowice (Polen). Bild rechts: Zur Ästhetik der Relikte. Opava in der Mährisch-Schlesischen Region (Tschechien). © Alina Strzempa/UR
     

Als regionale Ballungsräume, die konstitutive Merkmale von Modernisierung und Globalisierung aufweisen, erweitern sie den Ukraine-Fokus des Verbunds durch wichtige Vergleichsperspektiven (etwa zwischen Mittel- und Osteuropa bzw. zwischen dem politischen Raum der EU und dem post-sowjetischen Raum) und verknüpfen diesen mit der Forschung zu anderen Industrieregionen. Im Rahmen des Projekts sind neben Publikationen und Lehrveranstaltungen eine Reihe von Events (Workshops, Tagungen, Ausstellungen) geplant, die in den kommenden Jahren am UR-Campus stattfinden werden. 

An dem Verbundvorhaben beteiligen sich darüber hinaus die Slavischen Institute der Universitäten Greifswald und Gießen. Ziel ist die Konsolidierung und Pluralisierung der deutschen Ukrainistik sowie ihre bessere Vernetzung innerhalb der Osteuropaforschung. Der Projekttitel signalisiert die zentrale Herausforderung des Faches – die Emanzipation von der bisher herrschenden nationalen Selbstdisziplinierung und einer Neuausrichtung entlang globaler Forschungsparadigmen.


Informationen/Kontakt

Dr. Oleksandr Zabirko
Institut für Slavistik
Lehrstuhl für Slavische Literatur- und Kulturwissenschaft
Universität Regensburg
Tel.: +49 (0)941 943-3365
E-Mail: Oleksandr.Zabirko@sprachlit.uni-regensburg.de
 

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