"Ende der Zeitzeugenschaft?"
Ausstellungseröffnung am 24. Oktober in der Universitätsbibliothek Regensburg
17. Oktober 2023
Die Zeitzeugenschaft des Holocaust geht ihrem Ende entgegen. Nur noch wenige Überlebende der NS-Herrschaft können aus eigener Erfahrung sprechen – oder von jenen Menschen berichten, die im Holocaust ermordet wurden. Was bleibt, sind literarische Zeugnisse und unzählige Videointerviews der Überlebenden – sowie die Frage, wie wir in Zukunft mit dieser Erbschaft umgehen wollen.
Diese Beobachtung ist der Ausgangspunkt der Ausstellung „Ende der Zeitzeugenschaft?“, die das Zentrum Erinnerungskultur der Universität Regensburg und die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg in der Universitätsbibliothek Regensburg zeigen. Die Ausstellung erkundet die komplexe Beziehung zwischen Zeitzeug*in und Interviewer*in, Medium und Gesellschaft über die letzten Jahrzehnte hinweg. Dabei steht die Erinnerung an den Holocaust, wie sie in Interviews und Aufnahmen von öffentlichen Auftritten der Zeitzeug*innen überliefert ist, im Fokus. Sie wird zur Erzählung – einem Trauma abgerungen und zugleich das Produkt von Beziehungen und Interessen, abhängig von ihrem jeweiligen Kontext in Politik und Gesellschaft, vor Gericht oder Schulklassen, für die Forschung, das Fernsehen oder Kino. Die Ausstellung hinterfragt die „Gemachtheit“ der Interviews mit Zeitzeug*innen und ihre gesellschaftliche Rolle seit 1945. Dazu greift sie auf die Videosammlung der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg zurück und zeigt Interviews, die bislang nie vorgeführt wurden. Entstanden ist die Ausstellung in Zusammenarbeit der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg mit dem Jüdischen Museum Hohenems.
Ausstellungseröffnung am 24. Oktober
Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich zur feierlichen Ausstellungseröffnung am 24.Oktober um 18 Uhr im Obere Foyer der Zentralbibliothek der Universität Regensburg eingeladen.
Nach einer Begrüßung durch Prof. Dr. Jörg Skriebeleit (Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg und Direktor des Zentrums Erinnerungskultur) und Prof. Dr. Bernhard Löffler (Direktor des Zentrums Erinnerungskultur), sowie Grußworten des Präsidenten der Universität Regensburg, Prof. Dr. Udo Hebel, und des Direktors der Universitätsbibliothek, Dr. André Schüller-Zwierlein, hält Dr. Axel Doßmann (Friedrich-Schiller-Universität Jena/Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung) einen Eröffnungsvortrag mit dem Titel „befragen, bezeugen, zuhören – ohne Happy End“. Anschließend führen die Kuratoren Julius Scharnetzky und Johannes Lauer von der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg in die Ausstellung ein, es besteht die Möglichkeit zur Besichtigung und zum Austausch.
Die Ausstellung ist vom 25. Oktober 2023 bis 31. Juli 2024 in den Räumlichkeiten der Universitätsbibliothek Regensburg zugänglich. Der Eintritt ist frei. Ein barrierefreier Zugang ist möglich. Führungen durch die Ausstellung sind nach vorheriger Anmeldung für bis zu 20 Personen möglich. Bei Interesse an einer Führung melden Sie sich bitte unter ausstellung.zeitzeugenschaft@ur.de an.
Bei besonderen Anlässen im Universitätsjahr sind ebenfalls öffentliche Führungen geplant. Über Termine hält Sie die Webseite (www.zentrum-erinnerungskultur.de) auf dem Laufenden. Begleitend zur Ausstellung wird ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm angeboten.
Ausstellungseröffnung „Ende der Zeitzeugenschaft?“:
Wann: Dienstag, 24. Oktober 2023, 18 Uhr
Wo: Oberes Foyer der Zentralbibliothek, Universität Regensburg
Anmeldung: bis Sonntag, 22. Oktober per Mail an ausstellung.zeitzeugenschaft@ur.de
Anmeldung für Medienvertreter*innen: bis Montag, 23. Oktober per Mail an presse@ur.de
Dauer der Ausstellung: 25. Oktober 2023 bis 31. Juli 2024
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 8 – 19.30 Uhr; Samstag: 9 – 18 Uhr
Informationen/Kontakt
Christoph Kaindl M.A.
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Zentrum Erinnerungskultur
Universität Regensburg
E-Mail: Christoph.Kaindl@zea.uni-regensburg.de