Rückblick auf die Öffentlichen Abschiedsvorlesungen von Prof. Dr. Maria Selig und Prof. Dr. Hans Rott
Am Mittwoch, den 23. Juli 2025, luden die Fakultät für Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften (SLK) und die Fakultät für Philosophie, Kunst-, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften (PKGG) gemeinsam zu den Öffentlichen Abschiedsvorlesungen von Prof. Dr. Maria Selig und Prof. Dr. Hans Rott in den Hörsaal H24 des Vielberth-Gebäudes ein, die zahlreiche Gäste von innerhalb und außerhalb der Universität anzogen.
Den feierlichen Auftakt machte die Dekanin der Fakultät PKGG, Prof. Dr. Jenny Oesterle-El Nabbout. Sie würdigte die langjährige Mitarbeit beider Kollegen in den Institutionen der Universität Regensburg.

Es folgte ein Grußwort des Präsidenten der Universität Regensburg, Prof. Dr. Udo Hebel. Er betonte, wie sehr die Universität von der Expertise von Prof. Selig und Prof. Rott und von ihrem Engagement profitiert habe.
Im wissenschaftlichen Teil der Veranstaltung wurden zwei Vorträge geboten:
- Prof. Dr. Maria Selig vom Lehrstuhl für Romanische Philologie hatte den Titel „Juristischer Fachwortschatz im Mittelalter. Oder: Ist das Wissenschaft oder kann das weg?“ gewählt. Sie bezog sich damit auf oftmals geäußerte Vorbehalte gegenüber wissenschaftlichen Traditionen wie zum Beispiel der etymologischen Forschung in der Romanistik. Ihr Gegenvorschlag: die Ergebnisse der älteren Forschungen in neue theoretische Rahmen einzugliedern und präzise interdisziplinäre Fragestellungen zu entwickeln, wie etwa die nach den Entwicklungen der juristischen Terminologie und der rechtlichen Institutionen in der mittelalterlichen Romania.
Im Anschluss an den Vortrag überreichten Laura Linzmeier, Evelyn Wiesinger und Alexander Kalkhoff die ihr gewidmete Festschrift.
- Prof. Dr. Hans Rott vom Lehrstuhl für Theoretische Philosophie ging in seinem Vortrag „Ist doch logisch! Über Autorität und Autoritarismus der Logik" dem gelegentlich geäußerten Vorwurf nach, dass die an den Universitäten gelehrte "klassische" Logik autoritäres Denken befördere. Nach einer Präsentation verschiedener Varianten des Vorwurfs argumentierte er – unter Rückgriff auf feministisch motivierte Stimmen – für ein pluralistisches Bild, wonach alternative, bereichsabhängige Logiken geeignet sind, uns von der vermeintlichen "Herrschaft" der klassischen Logik zu befreien und Raum für den Umgang mit Ambiguitäten und Widersprüchen zu schaffen.


Nach den Vorträgen waren alle Gäste herzlich zu einem Stehempfang eingeladen, bei dem die Gespräche in entspannter Atmosphäre fortgesetzt wurden und Raum für fachlichen wie persönlichen Austausch bestand.
Bilder: © Amelie Moser / Natascha Lehner /privat