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Staatsexamina



 1. Staatsexamen 

Allgemeines

Nachdem alle Klausuren des Grundstudiums bestanden sind, steht das 1. Staatsexamen bzw. offiziell der 1. Abschnitt der Pharmazeutischen Prüfung an. An vier aufeinander folgenden Tagen werden folgende Prüfungsfächer in Multiple Choice Fragen abgefragt:

  1. Allgemeine, anorganische und organische Chemie (100 Fragen, 2,5h)
  2. Grundlagen der pharmazeutischen Biologie und der Humanbiologie (100 Fragen, 2,5h)
  3. Grundlagen der Physik, der physikalischen Chemie und der Arzneiformenlehre (80 Fragen, 2h)
  4. Grundlagen der pharmazeutischen Analytik (80 Fragen, 2h)

Die Fragen sind bundeseinheitlich und werden vom IMPP (Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen) gestellt. Die prüfungsrelevanten Themen können im aktuellen Gegenstandskatalog nachgelesen werden.

Die Prüfung gilt als bestanden, wenn in jedem Fach 50% der Fragen richtig beantwortet wurden. Falls du eines der Prüfungsfächer nicht bestanden hast, kannst du dieses beim nächsten Termin nachholen.

Prüfungstermine gibt es einmal im Herbst (Ende August) und im Frühling (Mitte März).


Zulassung

Die Zulassung zum 1. Abschnitt der Pharmazeutischen Prüfung muss beim Landesprüfungsamt der Regierung von Oberbayern eingereicht werden. Die nötigen Unterlagen für den Antrag beinhalten in der Regel beglaubigte Kopien folgender Unterlagen

  • Geburtsurkunde
  • Abizeugnis
  • Bescheinigung über die Famulatur
  • Studiennachweis
  • Meldebeleg für den Ersten Abschnitt der Pharmazeutischen Prüfung
  • Scheine für die Teilnahme an den nötigen Veranstaltungen

Informiert euch bitte nochmal selbst auf der Seite des Landesprüfungsamt über die aktuell nötigen Unterlagen und Scheine, sowie die Einreichfristen. Wichtig ist, KEINE Orginale wegzuschicken, da ihr die Unterlagen nicht zurückbekommt!

In der Regel findet im 4. Semester auch eine Infoveranstaltung der Studiengangskoordination bezüglich des 1. Staatsexamens und des Übergangs ins Hauptstudium statt.

Falls du das 1. Stex nicht gleich nach dem 4. Semester ablegst, mach dir bitte keine Gedanken! Es gibt viele, die das auch so machen. Wie das geregelt wird, was du beachten musst und welche Möglichkeiten du hast, wird auch in der Infoveranstaltung geklärt oder du kannst bei der Studiengangskoordination nachfragen.


Vorbereitung

Die wichtigste Vorbereitung besteht sicherlich darin, alte Staatsexamensfragen auf keine-bange.de durchzuklicken. Den nötigen Zugangscode erhaltet ihr kostenlos bei uns in der Fachschaft! Die Seite enthält allerdings nur die Antworten auf die Fragen und keine Erklärung dazu. Kommentare zu den Fragen erhaltet ihr bei pharma4u. Die Mitgliedschaft kostet 95€ im Jahr und ihr erhaltet noch viele weitere Vorteile.

Stellt ihr beim Klicken fest, dass an einigen Stellen noch die Grundlagen fehlen, ist es sinnvoll, sich mit Lehrbüchern zu behelfen. Wir haben eine Liste der gängigsten Bücher für das 1. Stex erstellt:

  • Ehlers: Chemie I
  • Ehlers: Chemie II
  • Ehlers: Analytik I
  • Ehlers: Analytik II
  • Rücker/Neugebauer/Willems: Instrumentelle Pharmazeutische Analytik
  • Dominik/Steinhilber: Instrumentelle Analytik
  • Reinhard: Pharmazeutische Biologie 1
  • Leistner/Breckle: Pharmazeutische Biologie kompakt (inkl. Humanbiologie)
  • Barth: Physik
  • Harms: Physik für Mediziner und Pharmazeuten

Neben den klassischen Lehrbüchern kann auch das Internet hilfreich sein. Gerade auf Youtube gibt es viel anschauliches Material, das hilft Grundlagen aufzufrischen. Dazu gehören beispielsweise simpleclub, Physikcoach, AMBOSS oder Professor Dave Explains, um hier nur einige zu nennen.


Tipps

Das 1. Staatsexamen ist die erste wirklich große Prüfung im Studium und man fühlt sich erst einmal erschlagen von der Fülle an Themen. Denkt aber immer daran, dass auch schon viele Studierende vor euch da durchmussten und am Ende bestanden haben. Ihr könnt das also auch schaffen!

Bei Fragen meldet euch gerne bei unserer Studiengangskoordinatorin Frau Dr. Sarah Sutor. Bei Sorgen und Problemen könnt ihr gerne unseren Kummerkasten nutzen!


2. Staatsexamen

Nach nunmehr 4 Jahren harter Arbeit an der Uni naht auch schon das Zweite Staatsexamen.

Sind alle Klausuren, Referate, Kolloquien und Praktika erledigt, dann kann man sich umgehend erneut beim Prüfungsamt für den Zweiten Prüfungsabschnitt anmelden. Etwa im August erfährt man dann die angesetzten Termine dafür, die noch vom Prüfungsamt - meist ohne Beanstandung - abgesegnet werden müssen.

Zur Sache geht es dann von etwa Anfang / Mitte September bis Mitte Oktober. Mit gelegentlich kleinen Abweichungen in der Reihenfolge werden nacheinander

  • "Pharmazeutische/Medizinische Chemie"
  • "Pharmazeutische Biologie"
  • "Pharmazeutische Technologie"
  • "Pharmakologie und Toxikologie"
  • "Klinische Pharmazie" 

vom jeweiligen Lehrstuhlleiter mit einem Beisitzer geprüft. In MedChem wird man einem der zwei Professoren zugewiesen. Die Prüfungen erfolgen manchmal auch mit einem kleinen Stopp von 2 Wochen normalerweise im wöchentlichen Turnus. D.h. man hat immer eine Woche Zeit, um das neue Stoffgebiet noch einmal nachzuschleifen. Die Prüfungszeit variiert dafür als evtl. Vorteils- oder Nachteilsausgleich zwischen vormittags und nachmittags.

Das Stoffpensum ist enorm. Wer bis hier nur halbherzig mitgelernt hat, wird es spätestens jetzt bereuen, denn das Verständnis aus 2 Jahren kann man nur schlecht in wenigen Monaten bzw. Wochen aufholen.

In jeweils ca. einer halben Stunde wird man im wahrsten Sinne des Wortes "auf Herz und Nieren" geprüft. Anschließend wird man kurz aus dem Raum gebeten, damit sich der Professor mit dem Beisitzer kurz über die Benotung beraten kann. Anschließend bekommt man das Ergebnis mitgeteilt und kann dann zurück an die Arbeit für die nächste Prüfung oder auf eine kleine Party zum Abschalten.

Am letzten Examens-Prüfungstag findet dann nach dem letzten Prüfungstermin von uns ein kleiner Sektempfang für euch statt, an dem ihr alle herzlich eingeladen seid. Nachdem es auch Wiederholer oder Nachzügler des Jahrgangs im Frühjahr geschafft haben, findet dann noch der festliche Abschluss der universitären Ausbildung im Rahmen eines Examensballs statt.

Damit steht wirklich fest, dass ihr mit der Uni abschließen könnt und nun auf dem Weg zu Approbation nur noch das Praktische Jahr und der Dritte Abschnitt fehlen...


Literatur:

  • Mutschler: Arzneimittelwirkungen
  • Aktories: Pharmakologie, Toxikologie
  • Hänsel/Sticher: Pharmakognosie, Phytopharmazie
  • Voigt/Fahr: Pharmazeutische Technologie
  • Bauer/Frömming/Führer: Lehrbuch der Pharmazeutischen Technologie
  • Jaehde/Radziwill/Kloft: Klinische Pharmazie: Grundlagen und Anwendungen

 3. Staatsexamen 

Auch wenn man sich schnell in den Apothekenalltag im Praktischen Jahr eingewöhnt hat und man eigentlich den ganzen Prüfungsstress vor und um das Zweite Staatsexamen abgeschlossen hat, wird man spätestens bei den Begleitenden Unterrichtsveranstaltungen erinnert, dass da noch ein Examen bevorsteht.

Das Anmeldeformular bekommt man normalerweise mit der Urkunde des Zweiten Staatsexamens vom Prüfungsamt mitgeschickt. Nur den Anmeldeschluss sollte man im Auge oder Terminkalender behalten, damit man ihn nicht vergisst. Über den eigentlichen Prüfungszeitraum oder -termin kann man zu diesem Zeitpunkt nur spekulieren. Den genauen Termin erhält man erst ca. zwei Wochen vor der eigentlichen Prüfung. Und im Gegensatz zum zweiten Examen weiß man erst, wer die Prüfer sind, wenn sie am betreffenden Tag vor einem stehen.

Irgendwann, bei manchen ein paar Monate, bei anderen ein paar Wochen vor Ende des Praktikums setzt dann die Lernphase ein. Die einfachste Möglichkeit ist hier bei den Unterrichtsskripten anzufangen, da diverse Referenten auch selbst Prüfer für ihr Thema sind. Aktualisierte bzw. überarbeite Unterrichtsskripte stellt die Bayrische Apothekerkammer auf ihrer Webseite bereit. Es ist aber durchaus sinnvoll sich alle (nicht nur die den Unterricht betreffenden) Skripte zu jedem Blockseminar und kurz vor dem letzten Examen herunter zu laden. Teilweise werden die Themengebiete neuen Referenten/Prüfern zugewiesen und der eine erklärt es etwas besser oder schlechter oder einfach anders. Etliche Unterrichtsthemen kann man aber auch unter "ferner Liefen" abhaken und mit Mut zu Lücke nur mal durchlesen. Als Ergänzung zum Themengebiet Betriebswirtschaftslehre ist das kostenlose Sanacorp-Buch zu empfehlen, was die Skripte der verschiedenen (Sanacorp-)BWL-Referenten noch im praktischen Kleinformat zusammenfasst.

Trotz der ganzen Lernerei denkt man sich mit jedem Tag, der Richtung Examen verstreicht, dass man noch weniger weiß, als tags zuvor. Das ist ganz natürlich und war, von wenigen Ausnahmen abgesehen, bei jedem so. Denn das eigentliche Stoffgebiet des Dritten Staatsexamens ist uferlos. Und man wird, wie in der Praxis auch, nie alles ad hoc wissen, was auch dort niemand verlangt. Eher geht es darum, sich nicht aus dem Tritt bringen zu lassen und bei Lücken lieber zu sagen, dass man das jetzt nicht genau beantworten kann, aber man es dort und da nachschauen kann, als gequirlten Mist zu erzählen. In der Praxis später können davon Menschenleben abhängen und wenn man sich unsicher ist, geht man lieber auf Sicherheit als auf Halbwissen.

Ist der große Tag dann endlich gekommen, kann man es schon nicht mehr erwarten in seinen guten Anzug zu schlüpfen, da man die Nacht kein Auge zugebracht hat. Vor dem Richtort trifft man dann auf ein, zwei weitere seinesgleichen, denn es werden meist zwei Leute gleichzeitig pro Prüfung geprüft. Schlägt dann endlich auch die besagte Stunde, wird man von dem Prüfungsleiter in den entsprechenden Raum gebeten. Hier steht ein großer Tisch, an dessen einer Seite zwei freie Stühle sind, auf ihm einiges an Papier und Literatur liegt, und am anderen Ende die vier Prüfer und der Schriftführer (meist in Personalunion mit einem der Prüfer) sitzen.

Hat man sich gesetzt bzw. ist auf seinen zugeteilten Platz hingesetzt worden, gibt der erste der Prüfer dem einen Prüfling meist ein Rezept oder ein anderes Schriftstück und meint "darüber werden wir uns dann gleich unterhalten". Dann beginnt er den anderen Prüfling auszufragen bis die Eieruhr schellt (wirklich!). Dann ist wieder der erste Prüfling dran, der dann sogleich Rechenschaft über das ihm gegebene Textstück ablegen darf. Die anderen Prüfer hüllen sich derweil in Schweigen oder Desinteresse am Geschehen. Ist der aktuelle Prüfer mit beiden Prüflingen durch, beginnt das gleiche Spielchen mit dem nächsten Prüfer

Irgendwann nach geschätzten dreißigtausend Stunden - gemessenen knapp zwei Stunden - ist die Prüfung vorbei und beide Prüflinge werden aus dem Saal gebeten. Den seelischen Zustand in den nun folgenden Minuten kann man nur schwer in Worte fassen. Dies ist aber unerheblich, da man kurze Zeit darauf wieder in die Kammer des Schreckens gebeten wird, wobei im Normalfall dies mit einem händeschüttelnden „Glückwunsch! Sie haben bestanden" des Prüfungsleiters erfolgt. Dieser verkündet einem dann anschließend noch die Einzelwertungen in den beiden Prüfungsfächern, woraufhin man auch schon wieder am Hinausgehen ist. Der nun folgende Zustand ist ebenfalls kaum in Worte zu fassen. Es ist geschafft, worauf man Jahre hingearbeitet hat. Jetzt bleibt nur noch den verdienten Erfolg entsprechend zu feiern, bevor man sich wenige Tage oder Wochen später in den Berufsalltag stürzt. Auf eines muss man jedoch verwaltungstechnisch bedingt noch gut zwei Monate warten – die Approbationsurkunde.


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