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Mitteilungen der Universität Regensburg

Von CITAS zu DIMAS

Im Gespräch zur Entwicklung der Regensburger Area Studies


1. Dezember 2022

Die Regensburger Area Studies sind interdisziplinär und multiskalar ausgerichtet. Sie verfügen damit über ein besonderes Erkenntnispotenzial. Expertise aus verschiedenen Fakultäten und zu unterschiedlichen Regionen, darunter das südöstliche, östliche, westliche Europa, Nordamerika und Lateinamerika, fließt in eine gemeinsame Forschungsagenda. Die Universität Regensburg (UR) hat sowohl Potenzial als auch Agenda ihrer Area Studies in den vergangenen Jahren durch vielfältige Initiativen gefördert, entwickelt und institutionalisiert: So im forschungsübergreifenden, 2017 gegründeten Center for International and Transnational Area Studies (CITAS) an der UR, das nun in eine forschungsorientierte kooperative Departmentstruktur übergeht: In ein Department für Interdisziplinäre und Multiskalare Area Studies, kurz DIMAS.

Unlängst sprach Universitätspräsident Professor Dr. Udo Hebel mit Mitgliedern der DIMAS- und CITAS-Vorstände und -Geschäftsführung über den zukunftsweisenden Übergang.  Der Universitätspräsident würdigte bei dem Treffen die wegweisende Arbeit von CITAS und erörterte mit den Wissenschaftler:innen laufende Initiativen der Regensburger Area Studies ebenso wie die aus der Departmentstruktur entstehenden Möglichkeiten und Veränderungen.


Universitätspräsident Prof. Dr. Udo Hebel (r.) mit Mitgliedern der DIMAS- und CITAS-Vorstände und -Geschäftsführung, (v. l.) Prof. Dr. Jochen Mecke, Prof. Dr. Anna Steigemann, Prof. Dr. Rike Krämer-Hoppe, Dr. Birgit Hebel-Bauridl und Dr. Paul Vickers. Foto: Margit Scheid/UR

Interdisziplinärer und multiskalarer Ansatz

DIMAS führt unterschiedliche inhaltliche und methodische Expertise der Forscher:innen zusammen und kann damit interdisziplinär systematische Erkenntnisse über verschiedene Räume hinweg – vertikal sowie horizontal – hervorbringen. Zudem erlaubt das Department, dessen neue Professuren jenseits klassischer Fächergrenzen ausgerichtet sind, gesellschaftliche und kulturelle Phänomene unterschiedlich zu skalieren, sowohl auf der Achse des Raumes als auch der Zeit. Damit wollen die Wissenschaftler:innen ein besseres Verständnis von der realen Verflochtenheit der Welt und der Komplexität dieser Verflechtungen erzielen. Der multiskalare Regensburger Ansatz zielt darauf ab, Ereignisse, Strukturen und Sachverhalte im mikro-, meso- und makroregionalen Bereich wahrzunehmen, ohne diese zu hierarchisieren. Erkenntnisse ergeben sich insbesondere aus der Gleichzeitigkeit der Betrachtungsweisen. Interdisziplinär ist das Department, weil der Blick auf die Phänomene im Zusammenspiel verschiedener theoretischer und methodische Zugänge erfolgt, die ihre Spezifika einbringen und den anderen Disziplinen zur Verfügung stellen.

Beginn mit CITAS

Seinen Schwerpunkt im Bereich der Area Studies hatte und hat insbesondere das forschungsübergreifende, 2017 gegründete Center for International and Transnational Area Studies (CITAS) an der UR. CITAS diente als Plattform für die Entwicklung der konzeptionellen und methodischen Grundlagen für multidisziplinäre, multiskalare und transregionale Ansätze und regte gemeinsame Forschungsprojekte an. So entstanden Forschungssynergien im Bereich der Area Studies zwischen der Universität Regensburg und dem Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS). Der Brückenschlag mündete im erfolgreichen Antrag für den ersten bayerischen Leibniz-WissenschaftsCampus Europe and America in the Modern World: Frictions and Transformations of Globality am Standort Regensburg. Hinzu kommen vielfältige Berührungspunkte und Kooperationen innerhalb der Universität Regensburg, beispielsweise mit dem Regensburg European American Forum (REAF) oder dem Forschungszentrum Spanien (Centro de Estudios Hispánicos), mit Einrichtungen wie der Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien der Universität Regensburg oder die von der VolkswagenStiftung geförderte Area-Studies-Initiative Seeffield.

Neue Departmentstruktur

Die Zahl der zum Forschungsgebiet Area Studies beitragenden Wissenschaftler:innen und Fakultäten steigt kontinuierlich. Besondere Impulse ergeben sich in Regensburg aus Schnittstellen zu den bestehenden Fächern und neuen UR-Einrichtungen, wie beispielsweise dem Zentrum Erinnerungskultur, oder via Lehre und Forschung, etwa im Bereich Public History und Kulturvermittlung. Im Februar 2021 haben die Fakultäten für Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften, für Philosophie, Kunst-, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften, für Rechtswissenschaft und für Katholische Theologie eine forschungsorientierte kooperative Departmentstruktur entworfen: das Department für Interdisziplinäre und Multiskalare Area Studies, kurz DIMAS. Mit ihm wird eine dynamische ebenso wie flexible Struktur geschaffen, welche bestehende Expertisen in Regensburg (an den beteiligten Fakultäten der UR in enger Kooperation mit dem IOS (Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung) zusammenführt und diese systematisch weiterentwickelt, nicht zuletzt, um kollaborative Projekte im Rahmen der koordinierten Forschungsförderung einzuwerben. Disziplinäre Verortungen werden damit nicht obsolet, sondern in einem regionalwissenschaftlichen Rahmen projektbezogen fokussiert. Damit lässt sich auch rascher auf neue Entwicklungen und Forschungsbedarfe reagieren. Gleichzeitig werden dadurch neue Schnittstellen zu den bestehenden Fächern geschaffen.

In DIMAS sind sechs neue integrierte Professuren, finanziert aus der High-Tech-Agenda Bayern, verankert. Fünf dieser Professuren sind bisher besetzt: Mit Professorin Dr. Anne Brüske (Räumliche Dimensionen kultureller Prozesse; Fakultät für Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften), Professorin Dr. Anna Steigemann (Soziologische Dimensionen des Raumes; Fakultät für Philosophie, Kunst-, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften), Professor Dr. Timothy Nunan (Transregionale Wissenskulturen, Fakultät für Philosophie, Kunst-, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften), Professorin Dr. Rike Krämer-Hoppe (Transregionale Normentwicklung, Fakultät für Rechtswissenschaft) und Professorin Dr. Astrid Ensslin (Dynamiken virtueller Kommunikationsräume; Fakultät für Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften). Die Besetzung einer weiteren Professuren folgt demnächst – ihre Denomination ist Transregionale Religionsgeschichte.

twa.

Informationen/Kontakt

Warum Area Studies?

Zu DIMAS und den Professuren der Area Studies

Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS)
Leibniz-WissenschaftsCampus "Europe and America in the Modern World“
Regensburg European American Forum (REAF)
Forschungszentrum Spanien - Centro de Estudios Hispánicos
Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien der Universität Regensburg

Seeffield

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