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Veranstaltungen

Ankündigung

Das Vorlesungsverzeichnis für das WS 2023/24 folgt in Kürze.


Vorlesung

VL Poleis, Ethne und Heroen: Greichenland in der Antike

Do 10:00-12:00 ct.    H2

Prof. Dr. Angela Ganter

Kommentar:

Die griechische Welt zwischen ca. 800 und 600 v. Chr. wird traditionellerweise als ,Archaisches Zeitalter‘ bezeichnet, weil man davon ausging, dass sich in dieser Epoche viele Phänomene der griechischen und damit auch der europäischen Kultur in nuce ausprägten. Inzwischen ist man davon abgekommen, diese Jahrhunderte lediglich als Zeit zu betrachten, welche die Klassik und damit den Höhepunkt griechischer Geschichte vorbereitet habe. Ebenso ist man davon abgekommen, diese Zeit lediglich im Hinblick auf spätere westeuropäische Entwicklungen zu deuten. Vielmehr betrachtet man sie inzwischen als eine Epoche mit Eigenwert, in der insbesondere Kontakte zu orientalischen Kulturen großen Einfluss auf Entwicklungen ausübten, die im Rückblick als genuin Neues erscheinen.Die Vorlesung setzt sich mit verschiedenen Phänomenen wie der Entwicklung von Poleis und ethnischen Gemeinschaften, der sogenannten ,Großen Kolonisation‘ und der Herausbildung lokaler, regionaler sowie panhellenischer Identitäten auseinander, für die Mythen sowie die Berufung auf gemeinsame Heroen eine herausragende Rolle spielten. Sich wandelnde soziale Ordnungsvorstellungen werden unter der Leitfrage beleuchtet, inwiefern man sie als archaische Strukturen einer Gesellschaft im Werden betrachten kann und inwiefern der traditionelle Epochenname der ,Archaik‘ haltbar scheint.

Grundlegende Literatur:

Auswahl Hall 2014 = J. M. Hall, A History of the Archaic Greek World. Ca. 1200 to 479 B.C., London 2014 (zuerst 2007. Hölkeskamp/Stein-Hölkeskamp/Wiesehöfer 2006 = K.-J. Hölkeskamp, E. Stein-Hölkeskamp, J. Wiesehöfer, Die Dark Ages und das archaische Griechenland, in: H.-J. Gehrke, H. Schneider (Hgg.), Geschichte der Antike. Ein Studienbuch, Stuttgart 2006 (zuerst 2000), 35-128. Osborne 2009 = R. Osborne, Greece in the Making 1200-479 B.C., London 2009 (zuerst 1996). Raaflaub/van Wees (Hgg.) 2009 = K. A. Raaflaub, H. van Wees (Hgg.), A Companion to Archaic Greece, Malden/Mass. 2009. Schmitz 2014 = W. Schmitz, Die griechische Gesellschaft – Eine Sozialgeschichte der archaischen und klassischen Zeit, Heidelberg 2014. Stein-Hölkeskamp 2015 = E. Stein-Hölkeskamp, Das Archaische Griechenland. Die Stadt und das Meer, München 2015.

Weiterführende einschlägige Literatur:

Fisher/van Wees (Hgg.) 1998 = N. Fisher, H. van Wees (Hgg.), Archaic Greece: New Approaches and New Evidence, London 1998. Murray 1980/1991 = O. Murray, Das frühe Griechenland, München 1991 (zuerst engl. 1980). Rollinger/Ulf (Hgg.) 2004 = R. Rollinger, Ch. Ulf (Hgg.), Griechische Archaik. Interne Entwicklungen – externe Impulse, Berlin 2004. Shapiro (Hg.) 2007 = H. A. Shapiro (Hg.), The Cambridge Companion to Archaic Greece, Cambridge 2007.Snodgrass 1980 = A. M. Snodgrass, Archaic Greece. The Age of Experiment, London 1980. Ulf (Hg.) 1996 = Ch. Ulf (Hg.), Wege zur Genese griechischer Identität. Die Bedeutung der früharchaischen Zeit, Berlin 1996. Welwei 2011 = K.-W. Welwei, Griechische Geschichte. Von den Anfängen bis zum Beginn des Hellenismus, Paderborn etc. 2011 (Kap. 1). Gehrke 1986 = H.-J. Gehrke, Jenseits von Athen und Sparta. Das Dritte Griechenland und seine Staatenwelt, München 1986. Welwei 1992 = K.-W. Welwei, Athen. Vom neolitischen Siedlungsplatz zur archaischen Großpolis, Darmstadt 1992 (ND 2011 in: Ders., Athen. Von den Anfängen bis zum Beginn des Hellenismus, Darmstadt). Welwei 2013 = K.-W. Welwei, Sparta. Aufstieg und Niedergang einer antiken Großmacht, Stuttgart 2013 (zuerst 2004).

Leistungsnachweis:

e-Klausur,  Anwesenheitsnachweis (Latinisten): Unterschriftenlisten Essay (Master)


Hauptseminare

HS Athen im Zeitalter des Perikles

Mo 14:00-16:00 ct.     ZH1

Dr. Heinrich Konen

Kommentar:

Kurz nach dem griechischen Sieg von 479 v. Chr. übernahm Athen die Führung des Delischen Bundes, einer Koalition von Staaten, die den Krieg gegen Persien fortzusetzen gedachten. Diese Liga erlebte eine Reihe von Erfolgen und war bald als dominante militärische Kraft der Ägäis etabliert. Die athenische Kontrolle über den Bund wuchs, als einige "Verbündete" auf den Status tributpflichtiger Untertanen reduziert wurden, und bis zur Mitte des 5. Jahrhunderts v. Chr. (die Schatzkammer des Bundes wurde 454 v. Chr. von Delos nach Athen verlegt) hatte sich der Bund in ein athenisches Imperium verwandelt. Athen profitierte fortan in hohem Maße von diesen Tributen und erlebte insbesondere unter dem zwischen 443-429 ohne Unterbrechung amtierenden Strategen Perikles eine kulturelle Blütezeit und unternahm gewaltige öffentliche Bauprojekte. Die athenische Demokratie entwickelte sich zugleich zu dem, was heute als „radikale“ oder „perikleische Demokratie“ bezeichnet wird, in der die Volksversammlung der Bürger und die von ihnen besetzten Gerichte eine nahezu vollständige Kontrolle über den Staat ausübten.

Literatur:

Davies, J.K.: Das klassische Griechenland und die Demokratie (dtv Geschichte der Antike), München 1983; Dahlheim, W.: Die Antike, Paderborn, 4. Aufl. 1995, 167ff.; Dreher, B.: Athen und Sparta, München 2001; Günther, L.-M.: Perikles. A. Francke Verlag (UTB Profile), Tübingen 2010; Schmidt-Hofner, S.: Das klassische Griechenland. Der Krieg und die Freiheit. C.H. Beck, München 2015; Emigs, R.: The Athenian Empire. Repr. with corr. Oxford u. a. 1979; Lehmann, G.A.: Perikles. Staatsmann und Stratege im klassischen Athen. Beck, München 2008; Loren J. Samons II. (Hrsg.): The Cambridge Companion to the Age of Pericles (Cambridge Companions to the Ancient World). Cambridge 2007.; Meyer, C.: Athen. Ein Neubeginn der Weltgeschichte. Siedler, Berlin 1993; 2016; Schubert, Ch.: Perikles. Tyrann oder Demokrat? Stuttgart 2012; Welwei, K.W., Das klassische Athen, Darmstadt 1999.

Leistungsnachweis:

Regelmäßige Teilnahme, Referat und Hausarbeit


PS Herarchie und Integration: Die römische Gesellschaft

Mi 10:00-12:00 ct.     

Prof. Dr. Angela Ganter    

wechselnde Räume: siehe SPUR/Einzeltermine

Kommentar:

Zwischen Mann und Frau, Vater und Sohn, Patron und Klient, Freien und Unfreien, zwischen Kaiser und Reichselite, zwischen Latifundienbesitzern und Bauern, zwischen Feldherrn und Soldaten, zwischen Bürgern und Peregrinen sowie innerhalb der römischen Bürgerschaft: die römische Gesellschaft war in vielerlei Hinsicht hierarchisch strukturiert. Was hielt sie zusammen? Im Rahmen des Seminars sollen verschiedene gesellschaftliche Gruppierungen nicht nur in ihrer kaiserzeitlichen Ausprägung beschrieben, sondern Verhältnisse zwischen Vertretern verschiedener gesellschaftlicher Schichten analysiert und auf ihre Interaktionsräume sowie Abhängigkeiten untersucht werden.

Literatur:

Alföldy, G., Römische Sozialgeschichte, Stuttgart 42011. Peachin, Michael (Hg.), The Oxford Handbook of Social Relations in the Roman World, Oxford 2011.

Leistungsnachweis:

Regelmäßige Teilnahme, Referat und Hausarbeit


Proseminare

PS Augustus, Princeps und Monarch

Mo 8:00 -10:00ct  ZH1

Dr. Heinrich Konen

Kommentar:

Das Zeitalter des Augustus, das gemeinhin auf 30 v. Chr. bis 14 n. Chr. datiert wird, war eine entscheidende und prägende Periode der Weltgeschichte. In dieser ersten Phase des römischen Prinzipats gab es enorme Veränderungen in Rom, Italien und der gesamten Mittelmeerwelt. Das Proseminar erforscht dabei nicht nur die geschickte Machtpolitik des ersten römischen Kaisers sondern auch den facettenreichen Charakter der Periode und die zahlreichen Verflechtungen zwischen sozialen, religiösen, politischen, literarischen und künstlerischen Entwicklungen.

Literatur:

Ernst Baltrusch, Christian Wendt (Hrsg.): Der Erste. Augustus und der Beginn einer neuen Epoche, Zaberns Bildbände zur Archäologie. Sonderbände der Antiken Welt, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2016; Jochen Bleicken: Augustus. Eine Biographie. Berlin 1998. Neuauflage mit Nachwort von Uwe Walter, Reinbek 2010; Alan K. Bowman (Hrsg.): The Cambridge Ancient History. Vol. 10. The Augustan Empire. Cambridge 1996; Klaus Bringmann, Thomas Schäfer: Augustus und die Begründung des römischen Kaisertums. Berlin 2002; Werner Dahlheim: Augustus. Aufrührer – Herrscher – Heiland. Eine Biographie. München 2010; Werner Eck: Augustus und seine Zeit. 6. durchgesehene Auflage. München 2009; Jörg Fündling: Das Goldene Zeitalter. Wie Augustus Rom neu erfand. Darmstadt 2013; Karl Galinsky: Augustus. Sein Leben als Kaiser. Aus dem Englischen von Cornelius Hartz, von Zabern, Mainz 2013; Dietmar Kienast: Augustus. Prinzeps und Monarch. 4., bibliographisch aktualisierte und um ein Vorwort ergänzte Auflage. Darmstadt 2009.

Leistungsnachweis:

Regelmäßige Teilnahme, Referat, Hausarbeit


PS Römer und Germanen (113v.Chr-235n.Chr)

Mo 12:00-14:00 ct.    ZH 1

Dr. Heinrich Konen

Kommentar:

Mit dem Erscheinen der Kimbern und Teutonen setzt eine Kette von schweren Konflikten zwischen der machtbewussten Weltmacht Rom und den seit Caesar als „Germanen“ bezeichneten Völkern des Nordens ein. Diese Konflikte, die z.B. in der Varus-Schlacht und in den germanischen Großangriffen der Markomannenkriegszeit (166 – 183 n.Chr.) kulminierten, aber auch die jeweiligen Phasen des friedlichen Kontakts und Austauschs zwischen den hochentwickelten Provinzen des Imperiums und den Siedlungsgebieten der angrenzenden Stämme an Rhein und Donau sollen bis zur ersten großen Krisenphase des römischen Imperiums im 3. Jahrhundert n.Chr. in ihren Grundzügen nachgezeichnet und bewertet werden.

Literatur:

Th. Fischer: Gladius. Roms Legionen in Germanien. C.H. Beck, München 2020.; H.-W. Goetz/K.-W. Welwei: Altes Germanien. Auszüge aus den antiken Quellen über die Germanen und ihre Beziehungen zum Römischen Reich, Bd. 1 a u. b, Darmstadt 1995; H.-W. Goetz, S. Patzold, K.-W. Welwei (Hrsg.): Die Germanen in der Völkerwanderung. Auszüge aus den antiken Quellen über die Germanen von der Mitte des 3. Jahrhunderts bis zum Jahre 453 n. Chr. Teil I, Darmstadt 2006, Teil II, Darmstadt 2007. Latein/griechisch/Deutsch; Chr. Liebhardt: Der Zug der Kimbern und Teutonen: Hintergründe, Ablauf und Rückschlüsse. Saarbrücken 2013; B. Bleckmann: Die Germanen. Von Ariovist zu den Wikingern. München 2009; W. Pohl: Die Völkerwanderung. Eroberung und Integration. 2. Aufl., Stuttgart u. a. 2005; P. Heather: The Fall of the Roman Empire. London u. a. 2005.

Leistungsnachweis:

Regelmäßige Teilnahme, Referat, Hausarbeit


PS Eliten und Aristokraten in der frühgriechischen Polis

Di 14:00-16:00 ct.   S0.08

Dr. Oliver Grote

Kommentar

Als Einführung in die Alte Geschichte bietet dieses Seminar Zugänge zu den methodischen, quellenkundlichen und theoretischen Grundlagen des Fachs, die v.a. anhand des folgenden Seminarthemas eingeübt und in die Praxis umgesetzt werden sollen: Nach dem Untergang der mykenischen Paläste entstanden im Zuge einer vielschichtigen und längeren Entwicklung seit der sog. geometrischen oder früharchaischen Epoche (ab ca. 900 v. Chr.) die griechischen Poleis mit ihren großen Tempeln, Versammlungsplätzen und anderen kulturellen und künstlerischen Errungenschaften. Geradezu symbolhaft steht die Polis aber v.a. für ihre vielleicht wirkungsmächtigste Errungenschaft, die Erfindung des Bürgerstaates mit der Beteiligung breiter Bevölkerungsschichten an der politischen Macht. Gleichzeitig (oder eigentlich etwas früher) können wir die Herausbildung elitärer Gruppen mit einer ganz eigenen adligen Kultur beobachten, zu der die Teilnah-me an Mahl- und Trinkgemeinschaften sowie an sportlichen Wettkämpfen, die Jagd oder auch das Kämpfen in der Schlacht gehörten. Zudem hatten die Mitglieder dieser Eliten herausragende sozio-politische Stellungen in ihren jeweiligen Gemeinden inne, was die Frage nach Zusammenhängen und Widersprüchen zwischen elitären Strömungen auf der einen und egalitären Entwicklungen auf der anderen Seite aufwirft. Plakativ formuliert wird sich das Seminar v.a. der Frage widmen, ob die griech. Polis trotz, mithilfe oder gar auf Grund des Adels entstand. Zur Beantwortung dieser und verwandter Fragen werden auf der Grundlage sowohl archäologischer Zeugnisse (z.B. sog. Heroengräber, adliger Banketthäuser oder auch ganzer Siedlungsbefunde) als auch schriftlicher Quellen (wie des homerischen Epos, lyrischer Zeugnisse oder politischer Inschriften der Poleis) die Eliten und politischen Strukturen verschiedener Gemeinden in den Blick genommen. Fallbeispiele werden u.a. Sparta, Athen, Samos, Lefkandi oder Eretria sein, aber auch die sog. Homerische Gesellschaft, wie sie sich in den homerischen Epen und auch in Hesiods ‚Werken und Tagen‘ widerspiegelt Auf dieser soliden historischen Grundlage können wir dann möglicherweise moderne Forschungsansätze diskutieren, die die Charakterisierung frühgriechischer Eliten als aristokratische oder adlige Gruppe ablehnen oder gar die Stratifizierung der archaischen Gesellschaft leugnen.

Literatur:

J. Ma: Elites, Elitism, and Community in the Archaic Polis, in: Annales 71.3 (2016), 395–418 J. Meister: ‚Adel‘ und gesellschaftliche Differenzierung im archaischen und frühklassi-schen Griechenland, 2020 I. Morris: Archaeology as Cultural History. Words and Things in Iron Age Greece, 2000 R. Osborne: Greece in the making, 1200–479 BC, 1996 W. Schmitz: Die griechische Gesellschaft. Eine Sozialgeschichte der archaischen und klassischen Zeit, 2014 Ders.: Nachbarschaft und Dorfgemeinschaft im archaischen und klassischen Griechen-land, 2004< E. Stein-Hölkeskamp: Das archaische Griechenland, 2015 Chr. Ulf/E. Kistler: Die Entstehung Griechenlands, 2020 U. Walter/R. Schulz: Griechische Geschichte, ca. 800–322 v. Chr., 2 Bde., 2022

Leistungsnachweis:

Regelmäßige Teilnahme, Referat, Hausarbeit


PS Judentum und Antisemitismus in der griech.-röm. Antike

Mi 08:00-10:00 ct.   R 005

Dr. Oliver Grote

Kommentar:

Als Einführung in die Alte Geschichte bietet dieses Seminar Zugänge zu den methodi-schen, quellenkundlichen und theoretischen Grundlagen des Fachs, die v.a. anhand des folgenden Seminarthemas eingeübt und in die Praxis umgesetzt werden sollen: Heutige Betrachter*innen mag es verwundern, dass so manche Stereotype und Ver-schwörungstheorie über die Juden und das Judentum, die wir leider nur allzu gut aus Gegenwart und Zeitgeschichte kennen, bereits in griech. und röm. Texten der Antike begegnen, etwa die Verbindung mit Krankheiten sowie Vorwürfe wie Fremdenfeindlich-keit oder der heimlichen Unterwanderung staatlicher und gesellschaftlicher Strukturen. Führt also eine direkte Linie von der antiken Judenfeindschaft hin zu so unfassbaren Taten der ‚Moderne‘ wie der Shoa, dem millionenfachen Massenmord an den europäi-schen Juden? Oder handelt es sich beim antiken Judenhass um ein ganz spezifisches Phänomen, das einzig und allein vor dem Hintergrund der damaligen Kultur und Gesell-schaft zu verstehen ist und mit heutigen Formen des Antisemitismus nichts gemein hat? Und worauf bezog sich der antike Antisemitismus eigentlich? Gab es soziale, politische oder religiöse Konflikte, die den Auslöser für den Judenhass unter den Griechen und Römern bildeten? Um sich diesen Fragen zu nähern, sollen – neben einem eher diskurs-, ideen- und erin-nerungsgeschichtlichen Teil, der u.a. den Judenhass bei Autoren wie Diodor, Manetho, Tacitus oder Cicero untersucht – im Rahmen eines sozial- und politikgeschichtlichen Ansatzes v.a. konkrete Ereignisse wie Pogrome in Alexandria, Elephantine und Rom mits-amt ihren sozialen und kulturellen Voraussetzungen in den Blick genommen werden. Dass die beiden erstgenannten Ereignisse auf ägyptischem Boden stattfanden, legt be-reits nahe, den Ursprung des antiken Judenhasses möglicherweise gar nicht in Griechen-land oder Rom, sondern in Ägypten zu suchen.

Literatur:

E. Baltrusch: Die Juden und das Römische Reich. Geschichte einer konfliktreichen Bezie-hung, 2002 B. Eckhardt (Hg.): Private Associations and Jewish Communities in the Hellenistic and Roman Cities, 2019 Feldman, L. H.: Studies in Hellenistic Judaism, 1996 Gager, J. G.: The Origins of Anti-Semitism: Attitudes toward Judaism in Pagan and Chris-tian Antiquity, 1983 Gruen, E. S.: The Construct of Identity in Hellenistic Judaism, 2016 P. Schäfer: Judenhaß und Judenfurcht. Die Entstehung des Antisemitismus in der Antike, 2010 J. N. Sevenster: Roots of Pagan Anti-Semitism in the Ancient World, Leiden 1975

Leistungsnachweis:

Regelmäßige Teilnahme, Referat, Hausarbeit


PS Der Staat der Athener. Untersuchungen einer auf Papyrus überlieferten Schriftquelle zu Geschichte und Verfassung des klassischen Athen

Mi 12:00-14:00 ct.     ZH1

Dr. Heinrich Konen

Kommentar:

In dem vielleicht von Aristoteles selbst oder aber von jemanden aus seiner Philosophenschule verfassten Athenaion Politeia wird im historischen Überblick ausführlich die Zeit im antiken Athen von Solon bis zur Herrschaft der Dreißig (Ende des 7. Jahrhunderts bis 403 v. Chr.) behandelt. Anschließend folgt eine detaillierte Beschreibung der Amtsträger und Institutionen der athenischen Großpolis. Das erst spät im 19. Jahrhundert auf Papyrusblättern entdeckte Werk ist damit eine der wichtigsten Quellen über die Geschichte und Verfassung dieses kulturell und politisch selbst für unsere Zeit noch bedeutenden antiken Gemeinwesens. Im Verbund mit weiteren wesentlichen antiken und moderner Forschungsergebnissen, so in dem Proseminar ein fundiertes Bild von der Genese und dem Charakter der attischen Demokratie entwickelt werden.

Literatur:

Aristoteles, Athenaion Politeia. Übers. und Komm. v. Chambers, M., Leipzig 1986; Aristoteles: Der Staat der Athener, übers. von Martin Dreher, Reclam, Stuttgart 1993; Bleicken J.: Die athenische Demokratie. 4. Auflage. Paderborn 1995; Rhodes, P.J., A Commentary on the Athenian „Athenaion Politeia“, Oxford 1993; Welwei, K.-W.: Das klassische Athen. Demokratie und Machtpolitik im 5. und 4. Jahrhundert. Darmstadt 1999.

Leistungsnachweis:

Regelmäßige Teilnahme, Referat, Hausarbeit


Übungen

Ü: Der goldene Esel des Apuleius - Schelmenstück, Gesellschaftskritik und Panorama des hochkaiserzeitlichen Griechenland

Mi 14:00-16.00 ct.     ZH 1

Dr. Heinrich Konen

Kommentar:

Die „Elf Bücher Metamorphosen“ des Apuleius, besser bekannt unter dem Titel “Der Goldene Esel“, gehören zu den bedeutenden und z.T. rätselhaften Werken der Weltliteratur. Es lässt ein ungemein farbiges und facettenreiches Bild des Alltags in den römischen Provinzen des südlichen Balkanraums im 2. Jahrhundert n.Chr. entstehen und liefert eine authentische Quelle der römischen Religions- und Geistesgeschichte.

Literatur:

Rudolf Helm (Hrsg.): Apuleius: Metamorphosen oder Der goldene Esel. 7. Auflage, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1978 (kritische Ausgabe mit Übersetzung); Niklas Holzberg: Der Goldene Esel, oder, Metamorphosen: Lateinisch – deutsch. Mit einer griechisch-deutschen Ausgabe von (Ps.?-)Lukian, Lukios oder Der Esel. (Sammlung Tusculum). De Gruyter, Berlin 2023; Gerald Sandy: The Greek World of Apuleius. Apuleius and the Second Sophistic. Brill, Leiden 1997; Carl C. Schlam: The Metamorphoses of Apuleius: On Making an Ass of Oneself. Duckworth, London 1992; Stefan Tilg: Apuleius’ Metamorphoses: A Study in Roman Fiction. Oxford University Press, Oxford 2014

Leistungsnachweis:

Regelmäßige Teilnahme und Referat


Ü: Roma aeterna. Geschichte der Stadt in der Antike

Do 08:00-10:00 ct.       Pt 2.09

Prof. Dr. Angela Ganter

Kommentar:

Orte sind mehr als bloße Schauplätze geschichtlicher Ereignisse, denn Geschichte hat nicht nur eine zeitliche, sondern auch eine räumliche Dimension. Orte prägen geschichtliche Abläufe und bezeugen vergangenes Geschehen, werden von Menschen gestaltet und spiegeln gesellschaftliche Strukturen, bergen Vergessenes und stimulieren die Erinnerung. Ob aus der Perspektive eines Dorfes am Tiber oder des Zentrums eines Weltreiches – römische Geschichte lässt sich auch als Geschichte der Stadt Rom erzählen. Exemplarisch soll die Bedeutung bestimmter Plätze, Monumente bzw. topographischer Anordnungen analysiert und als Spiegel politisch-sozialer Entwicklungen verstanden werden.

Literatur:

Einführende Literatur F. Coarelli, Rom: ein archäologischer Führer, erweiterte und überarbeitete Neuauflage, Mainz 2000. K.-J. Hölkeskamp, E. Stein-Hölkeskamp (Hgg.), Erinnerungsorte der Antike. Die römische Welt, München 2006. F. Kolb, Rom. Die Geschichte der Stadt in der Antike (Beck's Historische Bibliothek), München 22002. F. Kolb, Das antike Rom. Geschichte und Archäologie (Beck Wissen), München 2007.

Leistungsnachweis:

Regelmäßige Teilnahme und Referat


Ü: Römische Arbeitstechniken im Holz- und Metallhandwerk. (Blockveranstaltung zur experimentellen Archäologie)

Einzeltermin:  Do 13:00-14:00  01.02.2024      ZH3

Dr. Heinrich Konen & Frank Schad M.A.

Kommentar:

Im März 2024 beginnen an verschiedenen Arbeitsorten wieder die Wartungs- und Ausstattungs-arbeiten an dem bzw. rund um das universitätseigene römische Donaukriegschiffs (navis lusoria). Damit verbunden sind kleinere experimentalarchäologische Versuche und Übungen mit den genannten Werkmaterialien und antiken Arbeitsgeräten, in die die Studierenden eingebunden werden sollen. Die verschiedenen Arbeitsorte sind Bootshalle i.d. Pionier-Kaserne die Feinmechanische Werkstatt Chemie und Schmiedewerkstatt des Instituts f. Kunsterziehung. Von den Teilnehmer*Innen wird eine Mitarbeit an insg. 5 Werktagen erwartet.

Leistungsnachweis:

Regelmäßige Teilnahme und Bewertung nach Werkstück



  1. Fakultät für Philosophie, Kunst-, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften
  2. Institut für Geschichte

Lehrstuhl für Alte Geschichte

Lehrstuhlinhaberin

Prof. Dr. Angela Ganter


Gebäude PT, Zi. 3.1.49 

Tel.: 0941/ 943 - 3538 

E-Mail an Prof. Dr. Ganter

E-Mail an die Fachstudienberatung