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Navis Lusoria

Forschungsprojekt am Lehrstuhl für Alte Geschichte, in dessen Rahmen ein römisches Kriegsschiff nachgebaut wurde


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Das Lusoria Projekt

Am 1. August 2004 wurde mit der ‚Regina‘ der erste schwimmfähige Nachbau eines antiken Flusskriegsschiffs zu Wasser gelassen. Sie ist damit der Pionier und Vorreiter bei der praktischen Erforschung der römischen Militärschifffahrt auf Rhein und Donau und auch heute noch ein vielbesuchtes und –beachtetes Aushängeschild der Universität Regensburg resp. des Lehrstuhls für Alte Geschichte. Herausragend ist dabei ferner, dass die innerhalb eines Jahres entstandene Konstruktion weitgehend auf die Arbeit von Studierenden der Philosophischen Fakultät zurückgeht. Natürlich ist das Fahrzeug, welches mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die spätantike Schiffsgattung ‚Navis Lusoria‘ repräsentiert, in den letzten Jahren einer Reihe von wissenschaftlichen Untersuchungen unterzogen worden. Die Ergebnisse aus diesen Untersuchungen haben zu einer Reihe von neuen Erkenntnissen über die Funktion, Gliederung und Bedeutung der spätantiken römischen Flussflotten auf den Grenzflüssen Rhein und Donau beigetragen.


Aktuelles:

Taufe und Wasserung des Einbaums "Franconia-Franziska":

Am 29. Juni 2023 war es endlich soweit: Der im Rahmen einer gemeinsam betreuten Masterarbeit der Lehrstühle für Alte Geschichte sowie für Vor-& Frühgeschichte entstandene Einbaum konnte feierlich getauft und zu Wasser gelassen werden. Die Student*Innen der Übung „Experimentalarchäologische Versuche am raetischen Donaulimes“ traten vor Beginn der wöchentlichen Rudersession auf der unteren Naab an und verfolgten gemeinsam mit drei Professor*Innen des Instituts für Geschichte – namentlich Angela Ganter (Alte Geschichte), Jenny Oesterle-El Nabbout (Mittelalterliche Geschichte; Geschäftsführung des Instituts) und Thomas Saile (Vor-& Frühgeschichte) –, einigen Stipendiat*Innen der Studienstiftung des Deutschen Volkes sowie zahlreichen Freund*Innen und Passant*Innen den feierlichen Akt: Als centurio classicus (etwa Flottenhauptmann) führte der Projektmitarbeiter Frank Schad die feierliche libatio durch, um die Flussgötter gewogen zu stimmen. Nach diesem Trankopfer und der Taufe des Einbaums auf den Namen „Franconia-Franziska“ übergab er dem Baumeister Thomas Hauke ein vexillum (Feldzeichen), um auch auf diese Weise den Einbaum symbolisch in den aktiven Versuchsbetrieb des navis-lusoria-Projekts aufzunehmen.

Unter großem Applaus erfolgte die Wasserung und Inbetriebnahme des neuen Fahrzeugs. Im Verband mit der universitätseigenen Galeere Regina brach Franconia-Franziska nun zu einer ersten, sehr gelungenen Versuchsfahrt auf. In den folgenden Wochen werden die Fahreigenschaften des Einbaums genauen Tests unterzogen. Auch erste gemeinsame Experimente mit der navis lusoria stehen auf dem Programm. Das Zusammenspiel zwischen dem germanischen Kleinfahrzeugs und dem römischen Grenzpatrouillenboot wird in der nächsten Zeit ein wichtiger Untersuchungsgegenstand des navis-lusoria-Projekts bleiben. Das Institut für Geschichte der Universität Regensburg wünscht allzeit gute Fahrt!

Das Römerschiff der Universität geht in das 20. Einsatzjahr!

Vergangenen Samstag, den 22.04.2023, war es wieder so weit. Die Regina, das im Jahre 2003/2004 nachgebaute spätantike Flusskriegsschiff der Universität Regensburg, verließ die Winterhalle und wurde per Kran in die Fluten der Donau gesetzt. Nach einigen Tagen ist nun klar, dass es nun auch in diesem Jahr voll funktionstüchtig in den Einsatz gehen kann. Mittlerweile hat sich die zwischen Anfang Mai und Ende September in Mariaort stationierte Galeere zum sehr gut besuchten außerschulischen Lernort entwickelt. Auch dieses Jahr werden rund 200 Schulklassen und Besuchergruppen dem Schiff ihre Aufwartung machen. Mit Rundfahrten auf der Natur belassenen unteren Naab können sie in Teamarbeit ihre persönlichen Erfahrungen im Umgang mit antiker Schiffstechnologie machen und zugleich Einblicke in die Verhältnisse am spätantiken römischen Donaulimes gewinnen.

Darüber hinaus findet auch dieses Semester wieder eine experimentalarchäologische Übung mit Student*Innen statt. Dabei liegt heuer der Schwerpunkt auf der Erforschung und Erprobung möglicher Einsatzszenarien der alltäglichen Kontrolle des Grenzverkehrs am „nassen Limes“ als Kontakt- und Austauschzone verschiedener Kulturen.

Kranung Navis 202304

Kranung Navis 202304



  1. Fakultät für Philosophie, Kunst-, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften
  2. Institut für Geschichte

Navis Lusoria Projekt

Lehrstuhlinhaberin
Prof. Dr. Angela Ganter 

Kontakt
Dr. Heinrich Konen

Telefon 0941/943 - 3716

Sekretariat

Telefon 0941/943 - 3539