Juan M. Lima Ojeda, Dr. Barbara Heckel, Dr. Christina Zirngibl, Dr. Caroline Nothdurfter, Karin Völlner, Prof. Thomas Wetter, Prof. Rainer Rupprecht, Prof. Thomas C. Baghai
In dieser prospektiven Diagnostikstudie wird Patienten ab dem Alter von 18 Jahren, die zur stationären oder teilstationären Behandlung einer depressiven Störung in die Klinik aufgenommen werden, über die klinische Routine hinausgehende Diagnostik angeboten. Die Studie beinhaltet neben der genauen Erhebung von Diagnose und Krankheitsverlauf (HAMD-21, BDI, MADRS, Dokumentation der Medikation etc.) für maximal 12 Wochen bzw. bis zum Zeitpunkt der Entlassung aus der stationären Behandlung zusätzlich die Erhebung von Biomarkern im Blut (Proteine, Lipide, Metabolite, Lipid Rafts etc.) und eines diagnostischen Tests zur Bestimmung der Stresshormonregulation (kombinierter Dex/CRH-Test). Die Studie hat rein beobachtenden Charakter; eine Teilnahme wirkt sich nicht auf die Behandlung des Patienten aus. Ziel ist es, Variablen zu identifizieren, welche den Krankheitsverlauf der depressiven Erkrankung beeinflussen und Einfluss auf das Risiko einer späteren kardiovaskulären Erkrankung nehmen können.
Juan M. Lima Ojeda, Dr. Barbara Heckel, Dr. Christina Zirngibl, Dr. Nina Sarubin, Dr. Caroline Nothdurfter, Dr. Roland Popp, Karin Völlner, Prof. Thomas Wetter, Prof. Petra Jansen (Institut für Sportwissenschaft), Prof. Rainer Rupprecht, Prof. Thomas C. Baghai
In dieser therapiebegleitenden Untersuchung wird der Einfluss von Ausdauer- und Krafttraining auf den klinischen Verlauf während einer antidepressiven Therapie gemessen. Zudem werden die Aktivität der HPA-Achse, der Inflammations- und Lipidstatus (Omega3-Index, Lipid rafts), Aktivitätsprofile und die „Mentale Rotationsfähigkeit“ bei depressiven Erkrankungen untersucht. Die Studie beinhaltet die Erhebung von Diagnose und Krankheitsverlauf bis zum Zeitpunkt der stationären Entlassung sowie die Erhebung von Biomarkern aus Blutentnahmen und eines diagnostischen Tests zur Bestimmung der Stresshormonregulation (Dex/CRH-Test), Genetische Untersuchung, sportphysiologische und psychologische Untersuchung (Sporttherapie, Lehrstuhl für Sportwissenschaften). Alle Erhebungen zu soziodemografischen Stammdaten, Ethnizität, zur psychiatrischen und internistischen Krankengeschichte, Familienanamnese und Vormedikation sind als standardisiertes Interview (Case Report Form, CRF) zusammengestellt. Dieser Erhebungsleitfaden enthält auch alle Ratinginstrumente zur Erfassung der Behandlungseffizienz sowie Dokumentationsfelder für die Erfassung der aktuellen Medikation bzw. vorhandener Daten zum Medikamentenspiegel. mRNA, DNA, Dex/CRH-Test, Aktimetrie, sportpsychologische Untersuchung, Leistungstest. Ziel der Studie ist es, den klinisch gut belegten günstigen Einfluss von Kraft- und Ausdauertraining biologisch zu untersuchen und festzustellen, mit welchen Variablen dieser am besten abgebildet werden kann. Auch die Identifizierung von Subgruppen depressiv erkrankter Patienten, die möglicherweise besonders gut auf eine zusätzliche Sporttherapie ansprechen, ist Ziel des Studienprogramms.
Kooperationsprojekt mit Prof. Thomas Frodl (Zentrum 2 für Allgemeinpsychiatrie), Prof. Thomas Wetter und Frau Priv.-Doz. Monika Sommer, Juan M. Lima Ojeda, Dr. Barbara Heckel, Dr. Christina Zirngibl, Dr. Nina Sarubin, Dr. Caroline Nothdurfter, Dr. Roland Popp, Karin Völlner, Prof. Rainer Rupprecht, Prof. Thomas C. Baghai
-->In einem Neuroimaging-Subprojekt zu einer Therapiestudie werden 40 Patienten mit Depression, die an dem Sportprogramm teilnehmen, und 40 Patienten mit Depression, die als Kontrollgruppe an einem Fernsehprogramm teilnehmen mit bildgebenden Verfahren vor Start des Programms und nach Ende des Programms untersucht, um die Auswirkungen des Sportprogramms auf die bei der Depression bekannten mikrostrukturellen und funktionellen Gehirnveränderungen zu erforschen. Neben der Sporttherapie findet eine psychiatrische Standardtherapie nach Ermessen der behandelnden Ärzte statt sowie die Untersuchungen, die bereits im Hauptantrag beschrieben wurden. Ziel der Studie ist es, günstige Einflüsse der Sporttherapie auf den Verlauf depressiver Erkrankungen auch mit Hilfe der strukturellen Bildgebung und biologischen Variablen zu erfassen und Veränderungen im zentralen Nervensystem zu messen.
Dr. Nina Sarubin, Dr. Christina Zirngibl, Karin Völlner, Prof. Rainer Rupprecht, Prof. Thomas C. Baghai
-->Die prospektive Diagnostikstudie umfasst 310 Patienten ab 18 Jahren, die zur stationären oder teilstationären Behandlung mit einer depressiven Störung in die Klinik aufgenommen werden. Die Studie beinhaltet die Erhebung von Diagnose und Krankheitsverlauf (HAMD-21, CGI, MADRAS, BDI) für die gesamte Dauer des stationären Aufenthaltes. Die Studie hat rein beobachtenden Charakter; eine Teilnahme wirkt sich nicht auf die Behandlung des Patienten aus. Die erhobenen Daten werden verwendet, um eine Normierung des Dissonanz-Fragebogens (Sarubin, 2008), sowie korrelative Zusammenhängen zu klinischen Merkmalen der Depression (u.a. Prädiktion des Verlaufs) vorzunehmen. Langfristig sollen geeignete Screeninginstrumente bei hohen kognitiven Dissonanzerleben sowie therapeutische Manuale etabliert werden.
Dr. rer. nat. Cigdem Önal-Hartmann, Karin Völlner, Prof. Rainer Rupprecht, Prof. Thomas C. Baghai
Die schnelle, durchgreifende, jedoch nur über Tage anhaltende Wirksamkeit einer Schlafentzugsbehandlung auf depressive Symptome ist durch multiple Studien belegt. Kognitive Verzerrungsprozesse bei der Informationsverarbeitung spielen möglicherweise eine Schlüsselrolle bei der Entstehung und Aufrechtserhaltung der Depression. Studien der letzten Jahre konnten für serotonerge, noradrenerge und duale Antidepressiva innerhab von Stunden nach Einnahme eine Normalisierung kognitiver Verzerrungsprozesse, die der Wirkung auf Stimmmung und Antrieb um Tage vorausging, nachweisen. Wir planen die Wirkung einer im Rahmen der klinischen Routnebehandung durchgeführten Schlafentzugstherapie auf Depression und emotionale Informationsverabeitung zu untrsuchen. Eine Kontrollgrupe ohne schwerwiegende seelische oder körperliche Erkankung soll unter dem gleichen Paradigma untersucht werden.
Juan M. Lima Ojeda, Dr. Barbara Heckel, Dr. Christina Zirngibl, Dr. Nina Sarubin, Karin Völlner, Dr. Caroline Nothdurfter, Prof. Thomas Frodl, Prof. Thomas Wetter, Prof. Christian Wetzel, Dr. Kathrin Döhnel, Matthias Zunhammer, Somayeh Mohammadi Jooyandeh, Prof. Mark Greenlee, Prof. André Gessner, Priv.-Doz. Monika Sommer, Prof. Prof. Rainer Rupprecht, Prof. Thomas C. Baghai
Subprojekt 3 des BMBF-geförderten „Forschungsnetzes zu psychischen Erkrankungen – Novel strategies fort he optimized treatment of depression (OptiMD)“
Unipolare Depression ist eine chronische, mit Stress assoziierte Krankheit. Das komplexe klinische Bild der Depression setzt sich u.a. zusammen aus depressiver Stimmung sowie zahlreichen vegetativen und kognitiven Symptomen. Bei depressiven Patienten liegt eine Beeinträchtigung in der Verarbeitung und Regulation von Emotionen vor. Mittels genetischer, neuroendokrinologischer und neurochemischer Biomarker kann man diese emotionale Dysfunktion ebenso wie Behandlungserfolg in der Pharmakotherapie der Depression messen. Aktuelle Studien deuten zudem darauf hin, dass das Dickdarm-Mikrobiom Stress, Angst und depressive Verhaltensweisen über eine Modulation des neuroendokrinen Systems beeinflussen. Im Rahmen des geplanten Projekts soll ein Paradigma zur Aktivierung der Amygdala an gesunden Probanden erarbeitet werden, das dann bei depressiven Patienten eingesetzt wird, um die Effekte einer antidepressiven Pharmakotherapie mit Hilfe der funktionellen Kernspintomographie beurteilen zu können. Gleichzeitig soll die Aktivität der Streßhormonachse (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrindenachse, HHN-Achse) mittels des etablierten kombinierten Dexamethason/Corticotropin-Releasinghormon (Dex/CRH)-Tests wiederholt gemessen und in Relation zur Änderung der Amygdala-Aktivierbarkeit, zu Veränderungen des Dickdarm-Mikrobioms und zum klinischen Befund analysiert werden.
Ziel ist es, Änderungen der emotionalen Dysfunktion im Rahmen einer Pharmakotherapie bei Depressionen mit Hilfe der funktionellen Bildgebung, sowie der endokrinen, mikrobiologischen und klinischen Marker zu beschreiben, um biologische Zusammenhänge der verschiedenen Streßregulationssysteme besser verstehen zu können. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse könnten mithelfen, neue Therapien für depressive Erkrankungen zu entwickeln.