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Maximilian Scholler

Doktorand


Lebenslauf

Lebenslauf von Maximilian Scholler

Nach dem Abitur am Gymnasium Neutraubling studierte Maximilian Scholler von 2013 bis 2020 an der Universität Regensburg Erziehungswissenschaften, Geschichte, Latein, Sozialkunde und Deutsch. Das Studium, das von 2013 bis 2019 durch das Max Weber-Programm des Freistaats Bayern gefördert wurde, schloss er mit der Ersten Staatsprüfung für ein Lehramt an Gymnasien sowie dem Bachelor of Arts ab.

Von 2015 bis 2021 arbeitete er zunächst als Studentische, dann als Wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Neuere Geschichte (Frühe Neuzeit) der Universität Regensburg. Zudem hatte er im Sommersemester 2020 einen Lehrauftrag am Institut für Klassische Philologie der Universität Regensburg inne und unterrichtete ein Jahr als Lehrer an einer privaten Schule. Seit 2021 ist er im Rahmen des Marianne-Plehn-Programms, einer Kooperation der Studienstiftung des deutschen Volkes mit dem Elitenetzwerk Bayern, als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Regensburger Lehrstuhl für Neuere Geschichte tätig.

Maximilian Scholler promoviert derzeit zu den Handelsverboten des Alten Reiches gegen Frankreich in der Frühen Neuzeit. Das Projekt wird seit 2020 durch die Studienstiftung des deutschen Volkes mit einem Promotionsstipendium gefördert. Seine Forschungsinteressen gelten vorwiegend der Wirtschafts- und politischen Kulturgeschichte des Alten Reiches sowie der frühneuzeitlichen Konsum- und Umweltgeschichte.


Projekt

Economic Warfare in der Frühen Neuzeit. Das Alte Reich und die Handelsverbote gegen Frankreich (1676-1738)

Viermal verhängte das Heilige Römische Reich im 17. und 18. Jahrhundert offizielle Handelsverbote gegen Frankreich, die die Forschung bislang zumeist in staats- und wirtschaftszentrierter Perspektive unter merkantilistischem Vorzeichen untersucht hat. Eine kulturgeschichtliche Analyse, die den Blick auf die multiplen intendierten und nicht-intendierten Funktionen der Handelsverbote lenkt, macht diese demgegenüber als ein wesentliches Mittel eines Economic Warfare fassbar. Dieses Konzept betont einerseits den engen Zusammenhang der Maßnahmen zu Kriegssituationen und legt andererseits den Fokus besonders auf die Interessen, das Handeln und die Interaktionen der unterschiedlichen Akteure, die mit Beschluss, Umsetzung und Bewertung der Handelsverbote in irgendeiner Art konfrontiert waren.

Aus dieser Herangehensweise ergeben sich drei Analyseebenen: Zunächst untersuche ich die konkreten Verhandlungen, die die gesetzlichen Normen überhaupt erst hervorbrachten. Dabei rücken insbesondere der Kaiser, der Immerwährende Reichstag sowie die Reichsstädte und Reichskreise als institutionelle Akteure in den Mittelpunkt. Auf einer zweiten Ebene interessiert die Umsetzung der Handelsverbote vor Ort, der es sich anhand exemplarischer Fallstudien zu nähern gilt. Diese offenbaren die Strategien sowohl der Kontrolleure als auch der Kontrollierten – oft einfachen Militärs oder Kaufleuten – etwa bei Konfiskationen vermeintlich verbotener Waren. Die dritte Ebene stellen schließlich die übergeordneten Diskurse dar, die im Zusammenhang mit den Handelsverboten stehen. Dazu zählen vorrangig die Debatten um Luxusgüter und Konsum in der frühneuzeitlichen Ständegesellschaft, die Konstruktion von Identitäten und Feindbildern, die Auseinandersetzungen um die Reichsverfassung sowie die Entwicklung ökonomischer Denkansätze und Theorien.

Der im Dissertationsprojekt angewandte Analyseansatz ist folglich einer Kulturgeschichte des Politischen verpflichtet, die wirtschaftliche Themen explizit miteinbezieht. Praktische und theoretisch-diskursive Aspekte finden gleichrangig Berücksichtigung, sodass sich ein differenziertes und holistisches Bild der vielfältigen Funktionen von Handelsverboten in der Frühen Neuzeit ergibt, die nicht mehr in erster Linie zu bestimmenden Elementen eines sogenannten ‚Reichsmerkantilismus‘ stilisiert werden können.


Lehre

WS 2022/23

  • Übung: Zwischen Gefahr und Faszination. Eine Kulturgeschichte des Alpenraumes in der Frühen Neuzeit

WS 2021/22

  • Proseminar: « L’Etat, c’est moi! »? – Frankreich im Zeitalter Ludwigs XIV.

SoSe 2020

  • Sprachkurs zur Vorbereitung auf das Latinum: Latein II

Publikationen

Vortrag

  • Illegale Güter? Die Aushandlung von Grenzen durch Handelsverbote im Alten Reich, in: Brunet, Francesca/Clementi, Siglinde/Gottsmann, Andreas (Hgg.): Römische Historische Mitteilungen. Band zur Tagung "Crossing the Border. Illicit crossings, controls, strategies (16th-19th centuries)/Passare il confine. Attraversamenti illeciti, controlli, strategie (secoli XVI-XIX)" an der Universität Bozen, 1.-3. Dezember 2022, in Vorbereitung.

Tagungsbericht



  1. Fakultät für Philosophie, Kunst-, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften
  2. Institut für Geschichte

Lehrstuhl für Neuere Geschichte (Frühe Neuzeit)

Maximilian Scholler


PT 3.1.81

Telefon 0941 943-3574

E-Mail