
Neue Erscheinung des GRK Metropolität in der Vormoderne!
A new publication of the GRK Premodern Metropolitanism!
Using Spolia, (Re)building Cities
Metropolitan Perspectives on Forms and Meanings of the Antique from the Hellenistic Period to the Middle Ages
edited by Lorenzo Cigaina, Marco Esposito, Julian Zimmermann
with a methodological introduction by Paolo Liverani
contributions by Lorenzo Calvelli, Michele Campopiano, Lorenzo Cigaina, Arabella Cortese, Marco Esposito, Claudia Lamanna, Luigi Tufano, Jessica Windmaißer, Julian Zimmermann
Verlag: Universitätsbibliothek Regensburg
Publikationsort /-jahr: Regensburg 2025
292 Seiten, 17,6 x 25 cm, Softcover, zahlreiche schwarzweiße und farbige Abbildungen
ISBN (Print): 978-3-88246-513-6
ISBN (PDF): 978-3-88246-514-3
Onlineversion sowie Bestellmöglichkeit des Buches: https://epub.uni-regensburg.de/59471
oder per E-Mail: Buchbestellung.UB@ur.de
Spolien sind zentrale Zeugnisse der Rezeption der griechisch-römischen Kultur der Antike in nachantiken Epochen. Insbesondere aktuelle Forschungen verdeutlichen dabei die wichtige Rolle, die Spolien in diesen Rezeptionsprozessen spielten. Der vorliegende Band möchte diese Forschungserkenntnisse um eine stadtgeschichtliche Perspektive erweitern und dabei die umfangreiche Verwendung von Spolien in Prozessen des urbanen Wachstumes und der Darstellung städtischen Selbstverständnisses beleuchten. Spolien prägten das Stadtbild nicht nur als Baumaterial, sondern auch als schriftliche Dokumente wie auch als architektonisch-figürliches Dekor. Sie trugen dazu bei, das historische Bewusstsein einzelner Persönlichkeiten oder ganzer Gemeinschaften zu fördern sowie zu beeinflussen und waren daher zentrale Elemente der urbanen Wiederaneignung der durch sie repräsentierten Vergangenheit.
Die Aufsätze in diesem Band decken einen breiten geografischen Raum ab, der vom östlichen (Mazedonien, Kreta und Kilikien) bis zum westlichen (Italien) Mittelmeerraum reicht, wobei der Schwerpunkt auf Küstenstädten liegt. Ebenso umfasst der zeitliche Rahmen verschiedene historische Epochen, vom frühen Hellenismus bis zum Mittelalter und darüber hinaus. In den Beiträgen werden verschiedene Arten der Wiederverwendung diskutiert: architektonische, skulpturale, epigraphische und – verstanden als Zitate aus antiken literarischen Werken – „textuelle“. Die Wiederverwendung von Spolien in einem neuen Kontext öffnete nicht nur ein Fenster zur Vergangenheit, sondern schuf auch neue Bedeutungsnuancen, die sowohl die Gegenwart als auch die Zukunft einer Gemeinschaft prägen sollten. Der rote Faden, der sich durch dieses vielfältige Panorama an Beiträgen zieht, ist die Funktion von Spolien in Übergangsphasen, in denen sich Städte mit metropolitanen Charakteristika auf die Antike als wesentlichen Bezugspunkt ihrer Entfaltung und Bedeutung in der longue durée besinnen.
Spolia are significant documents for understanding the reception of Greek and Roman antiquity in later ages, as highlighted by recent research. Exploring a new viewpoint, this volume focuses on their special relation to cities, where their extensive use fostered processes of (re)birth, growth and prosperity. Spolia shaped cityscapes not only as building material, but also as written documents, decorative pieces and figural works. They helped to develop historical awareness of single figures and whole collectives. As such, they traced an enduring path of reappropriation of the past.
The essays in this volume cover a broad geographical scope, ranging from the eastern Mediterranean (Macedonia, Crete and Cilicia) to the West (Italy), with a focus on coastal cities. Similarly, the timeframe spans different historical periods, from early Hellenism to the Middle Ages, and beyond. Several types of reuse are here gathered: architectural, sculptural, epigraphical and ‘textual’ – learned citation of antique literary works. While opening a window onto the past, the insertion of spolia into a new ensemble generated original content, meant to impact both the present and the future of a community. The common thread running through this multifarious panorama is the role of spolia in phases of transition: those of cities with metropolitan features looking to the antique as an essential element in rethinking and shaping a long-term perspective.