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Ehrungen und Preise 2020

Im Rahmen des Dies academicus werden Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Personen, die sich in besonderem Maße um die Universität Regensburg verdient gemacht haben, mit Preisen und Ehrungen ausgezeichnet.


DAAD-Preis

Ismaeil Alaioush

Mit dem Preis gibt der Deutsche Akademische Austauschdienst den deutschen Hochschulen die Möglichkeit, ihre herausragenden internationalen Studierenden zu ehren.

Ismaeil Alaioush stammt aus Daraa in Syrien. Er studierte für knapp zwei Jahre in Damaskus Allgemeinmedizin, bevor er 2015 nach Deutschland fliehen musste. In kurzer Zeit lernte er hervorragend Deutsch und studiert seit Beginn des Wintersemesters 2018/19 Humanmedizin an der Universität Regensburg. Jedem Lehrenden fielen frühzeitig seine große Begeisterung für das Fach und seine hervorragenden Leistungen auf. Herr Alaioush ist ein sehr bescheidener, ungemein freundlicher Student, der immer höchste Ansprüche an sich stellt. Dies hält ihn allerdings nicht davon ab, sehr großes Engagement für seine Mitstudierenden zu zeigen. Für diese ist er unermüdlicher Ansprechpartner, der schwierige Sachverhalte mit großem Einsatz und viel Geduld vermittelt. Auch engagiert sich Herr Alaioush neben seinem zeitintensiven Studium seit langem für den Verein CampusAsyl e.V. So arbeitet er dort als ehrenamtlicher Deutschlehrer, fertigt Übersetzungen an oder hilft bei Umzügen.

Aufgrund seiner ausgezeichneten Leistungen im Kurs der makroskopischen Anatomie wurde Ismaeil Alaioush im Wintersemester 2019/20 aus einem Kreis von knapp 100 Bewerber:innen ausgewählt, als einer von 20 studentischen Hilfskräften im nächsten Semester im gleichen Kurs mitzuwirken. Bei dieser Aufgabe zeigte er eine absolute Spitzenleistung. Besonders beeindruckend waren seine studentischen Demonstrationen, in denen er mit großem didaktischem Geschick schwere anatomische Sachverhalte erklärte. Diese Demonstrationen wurden von den Studierenden in der vom Studiendekanat vorgenommenen Lehrveranstaltungsevaluation ganz besonders gelobt. Auch im Sommer 2020, als ein völlig neuer „Coronakurs“ mit umfangreichen digitalen Inhalten neu konzipiert werden musste, um diese praktische Pflichtveranstaltung im Wintersemester 2020/21 auf gleichbleibendem Niveau zu ermöglichen, stand Herr Alaioush trotz der anstehenden Vorbereitungen für den ersten Abschnitt des medizinischen Staatsexamens sofort zur Verfügung, um im Team des Lehrstuhls für Humananatomie und Embryologie Präparationen vorzubereiten und diese auf Video aufzunehmen.


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BioPark-Innovationspreis

Dr. Daniel Deuter

Die BioPark Regensburg GmbH, ein Unternehmen der Stadt Regensburg, und die im BioPark ansässige Kanzlei Dehmel • Bettenhausen Patentanwälte PartmbB sind Träger der BioPark-Innovationspreise. Dabei werden jedes Jahr herausragende Arbeiten aus den Regensburger Hochschulen in den Bereichen Lebenswissenschaften und Gesundheitswirtschaft prämiert.

Ausschlaggebend für die Vergabe des diesjährigen Innovationspreises waren die Kriterien Innovationskraft und Anwendungspotential. Den Preis erhielt Dr. Daniel Deuter aus der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie (Direktor: Prof. Dr. Nils Ole Schmidt) am Universitätsklinikum Regensburg (UKR). In seiner Dissertation am ehemaligen Lehrstuhl von Prof. Dr. Alexander Brawanski entwickelte er in der Arbeitsgruppe Flussdynamik (Leitung: Dr. Christian Doenitz) eine Software für ein bildgebendes Verfahren zur schnellen Risikoabschätzung von Aneurysmen, arteriellen Aussackungen der Hirngefäße. Die Brisanz dieser degenerativen Gefäßwanderkrankungen liegt in ihrer potentiellen tödlichen Rupturgefahr (also Rissbildung) mit nachfolgender Hirnblutung.

Computational Fluid Dynamics (CFD), ursprünglich aus den Ingenieurswissenschaften stammend, stellt eine etablierte Methode zur Abschätzung hämodynamischer Bedingungen in Gefäßsystemen dar. Am Regensburg Center of Biomedical Engineering (RCBE) konnte Deuter einen CFD-Workflow entwickeln, der erstmals der Hämodynamik von Aneurysmen innerhalb von 30 Minuten berechnen kann und damit den behandelnden Klinikern zeitnah Informationen zur ersten Risikoabschätzung zum Wohle des Patienten ermöglicht.

(Pressemitteilung BioPark Regensburg GmbH)


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Förderpreis "Sprache und Recht"

PD Dr. Jörn Weinert

Der Förderpreis wird vom Arbeitskreis „Sprache und Recht“ der Universität Regensburg für eine in deutscher Sprache verfasste wissenschaftliche Arbeit zum interdisziplinären Thema „Sprache und Recht“ vergeben.

Jörn Weinert hat sich in seiner Habilitationsschrift mit der Frage befasst, ob Eike von Repgow tatsächlich der Verfasser des ihm zugeschriebenen Sachsenspiegels ist. Dieses in mehreren Handschriften überlieferte Werk entstand zwischen 1220 und 1235 und gilt als das bedeutendste und älteste Rechtsbuch des deutschen Mittelalters. Zugleich ist der Sachsenspiegel die erste in mittelniederdeutscher Sprache verfasste Prosaliteratur.

Weinert stellt in seiner Untersuchung heraus, dass die Autorschaft Eikes für die lehnrechtlichen Teile des Sachsenspiegels unsicher ist. Bezüglich der landrechtlichen Abschnitte stellt sich der Germanist der Aufgabe, die Sprache des Werkes näher zu verorten und den Entstehungsort zu identifizieren. Den Schwerpunkt legt er dabei auf das Verhältnis sprachlicher Kennzeichen der ältesten Textzeugen zu weiteren Quellen, die dem Lebensumfeld Eikes von Repgow zuzuordnen sind. Letztendlich arbeitet Weinert die Stellung Eikes in der deutschen Sprachgeschichte heraus.

Die Vorgehensweise des Autors ist weitgehend philologisch, teils ausgeprägt namenkundlich. Die Untersuchung von Jörn Weinert ist sowohl rechtshistorisch als auch rechtssprachlich höchst beeindruckend und eine wichtige Bereicherung unseres  Wissens um die Entwicklung des mittelalterlichen Rechts und seiner Sprache.


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Habilitationspreis

PD Dr. Sébastien Ferreira-Cerca

Die Universitätsstiftung Pro Habilitatione vergibt jährlich einen mit 5.000 Euro dotierten Forschungspreis für eine Habilitation oder eine gleichwertige wissenschaftliche Leistung, die an der Universität Regensburg erbracht wird. Stifter ist der Verein der Freunde der Universität Regensburg e. V.

Eines der zentralen Forschungsthemen von Sébastien Ferreira-Cerca ist die Aufklärung der Ribosomen-Biogenese. Ribosomen sind komplexe zelluläre Maschinen, die sämtliche Proteine der Zelle herstellen. Eine spannende Frage der gegenwärtigen biologischen Grundlagenforschung ist, wie diese Maschinen, die aus mehr als 80 Einzelteilen bestehen und für deren Produktion mehr als 200 zelluläre Faktoren benötigt werden, zusammengebaut werden.

Bisher fehlte ein wichtiges Bindeglied, um generelle Prinzipien der Ribosomen-Biognese verstehen zu können: Von der dritten Domäne des Lebens, den Archaeen, war nur sehr wenig über diesen komplexen Biogeneseweg bekannt. Ferreira-Cerca setzte sich zur Aufgabe, sowohl genetische als auch biochemische Methoden zu etablieren, mit denen es möglich ist, sowohl die Entstehung von archaeellen Ribosomen im Überblick als auch in Einzelschritten zu untersuchen. In seiner Habilitationsarbeit schafft er es tatsächlich, die entsprechenden experimentellen Ansätze in zwei archaeellen Modellorganismen – Haloferax volcanii und Sulfulobus acidocaldarius – zu etablieren und damit als „proof of principle“ die Funktion von einzelnen Biogenesefaktoren bzw. rRNA-Prozessierungsschritten aufzuklären. Seine Arbeit wird von der wissenschaftlichen Gemeinschaft als Pionierarbeit gewürdigt und außerordentlich geschätzt. Sie dient anderen Forschergruppen als Einstieg in die komplexe Materie dieses Biogenesewegs und erlaubt in der Zukunft spannende Einblicke in die Evolution von Mikroorganismen bis hin zu Eukaryonten.

Der Erfolg der wissenschaftlichen Arbeit des Preisträgers spiegelt sich auch in seinen bisherigen Publikationen in ausnahmslos renommierten Zeitschriften wieder. Auch als Hochschullehrer zeigt er außerordentlichen Enthusiasmus und vermittelt Lehre auf höchstem Niveau. Dabei versteht er sich auf die Kunst, Studierende für wissenschaftliche Fragestellungen zu begeistern.


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Ehrennadel der Universität Regensburg

Die Universität Regensburg verleiht ihre Ehrennadel an Personen in Anerkennung ihrer besonderen Verdienste um die UR.


Ines Bauer

Frau Ines Bauer war von 1986 bis 2020 als Bibliotheksamtfrau an der Universität Regensburg tätig.

Neben ihrer durch große Fachkenntnis gekennzeichneten Arbeit in der Universitätsbibliothek selbst sind besonders ihre unermüdliche Bereitschaft zu würdigen, sich in einer Vielzahl an Gremien und Funktionen für die Belange der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität Regensburg einzusetzen.

Ihr jahrelanges Wirken an der Universität – u.a. als Personalrätin, als Vertretung der sonstigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Senat, als Mitglied des Universitätsrates sowie als Gleichstellungsbeauftragte – zeichnete sich stets durch Tatkraft, Einsatzfreude und Gestaltungswille im Interesse der gesamten universitären Gemeinschaft aus.


Claus Eska

Herr Claus Eska war von 1995 bis 2020 an der Universität Regensburg als technischer Angestellter tätig – zuletzt als stellvertretender Leiter der Technischen Zentrale.

Dabei verantwortete er ab 2001 als Leiter des neugeschaffenen Referats für Facility Management nicht nur alle Fragen des Gebäude- und Anlagenmanagements, sondern u.a. auch die erfolgreiche Entwicklung und Implementierung eines computergestützten Systems zur Veranstaltungs- und Raumverwaltung an der Universität Regensburg.

Herrn Eskas Wirken in der Technischen Zentrale für alle Bereiche der Universität war stets durch Pflichtgefühl, Sorgfalt und Kollegialität geprägt, sodass er aufgrund seiner ausgezeichneten Fähigkeiten und seiner Hilfsbereitschaft große Wertschätzung auf dem gesamten Campus erfahren hat.



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Universitätsmedaille "Bene Merenti"

Die Universität Regensburg verleiht die Universitätsmedaille „Bene Merenti“ an Personen in Anerkennung ihrer besonderen Verdienste um die UR.


Barbara Neumann-Trüb

Frau Barbara Neumann-Trüb war mehr als drei Jahrzehnte an den Pindl-Privatschulen in Regensburg tätig, deren Gymnasium und Realschule sie von 1987 bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 2014 leitete. Über Jahrzehnte hinweg blieb sie ihrer Alma Mater stets auf besondere Art und Weise verbunden: So prägte sie u.a. als Gründungs- und Vorstandsmitglied des ältesten Alumni-Vereins „Ehemalige Studierende der Universität Regensburg“ (ESdUR) das Alumni-Wesen unserer Universität.

Darüber hinaus vertritt Frau Neumann-Trüb seit 2016 als Mitglied und stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums die Interessen der Universität in der Öffentlichkeit und setzt in diesem Gremium vielfältige Impulse bei der Erfüllung des Forschungs-, Lehr- und Transferauftrags ihrer Alma Mater.


Dieter Daminger

Herr Dieter Daminger leitete zunächst von 1991 bis 2005 das Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Regensburg, ehe er zum berufsmäßigen Stadtrat und Leiter des Referates für Wirtschaft, Wissenschaft und Finanzen berufen wurde. In dieser Funktion setzte er sich bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand zum Ende des Jahres 2019 in ganz besonderem Maße für den Wissenschafts- und Innovationsstandort Regensburg und dessen Weiterentwicklung ein.

Darüber hinaus engagiert er sich auch als einer der Primärstifter der Universitätsstiftung ‚Die besten Köpfe für die Universität Regensburg‘, als Vorsitzender des Alumnivereins der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften roots e. V. sowie als langjähriges Vorstandsmitglied der Freunde der Universität Regensburg e.V. auf vielfältigste Weise für die Belange der Universität Regensburg und aller ihrer Mitglieder.


Thierry Tricot

Herr Thierry Tricot ist seit 2008 Geschäftsführer der Schneider Electric Sachsenwerk GmbH in Regensburg und darüber hinaus Mitglied des Führungsgremiums mehrerer internationaler Standorte der Schneider Electric-Gruppe. Die Erfahrungen seiner Managementtätigkeit in einem weltweit agierenden aber gleichermaßen auch in der Region Regensburg verankerten Wirtschaftsunternehmen brachte Herr Tricot von 2012 bis 2020 als Mitglied des Universitätsrates der Universität Regensburg ein. So initiierte er u.a. auch die Veranstaltung „University meets Economy / Economy meets University“ und trat als deren erster Partner auf.

Über die im Bayerischen Hochschulgesetz verankerten Aufgaben hinaus war er dabei stets ein wichtiger und wertvoller Impulsgeber und prägte die Entwicklung der Universität Regensburg in den vergangenen Jahren auf besondere Weise mit.



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  1. Universität Regensburg

Dies academicus

 30. November 2023


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