Ringvorlesung: Gerlinde Groitl - Vom amerikanischen Frieden zum Rosenkrieg? Die sicherheitspolitische Beziehungskrise zwischen Europa und den USA
Die Sicherheit Europas ist seit der Gründung der NATO im Jahr 1949 eine transatlantische Angelegenheit. In historischer Perspektive war für die USA ein solches allianzpolitisches Engagement keineswegs selbstverständlich. Doch letztlich waren es gerade die USA als langfristiger, verlässlicher Sicherheitsgarant, die maßgeblich zum Aufbau einer stabilen Friedensordnung in Europa beigetragen haben. Selbst nach dem Ende des Kalten Kriegs gelang es, das transatlantische Bündnis an neue Herausforderungen anzupassen. Doch in den letzten Jahren dominierte zunehmend der Streit, die Themen reichten von der Lastenteilung im Bündnis, der Bündnissolidarität im Afghanistaneinsatz über den richtigen Umgang mit Russland und die europäischen Fähigkeitslücken. Die Amtszeit von US-Präsident Donald Trump hat das ohnehin angespannte Verhältnis in den vergangenen vier Jahren auf eine weitere harte Probe gestellt. Die Vorlesung beleuchtet die Entwicklung und die Perspektiven der transatlantischen Sicherheitspartnerschaft und ordnet aktuelle Debatten im Gespräch mit dem Publikum ein.
Gerlinde Groitl ist Politikwissenschaftlerin im Bereich Internationale Politik und transatlantische Beziehungen an der Universität Regensburg, wo sie auch promoviert hat. Sie hat auch an der Johns Hopkins University in Washington und der London School of Economics and Political Science (LSE) geforscht. Ihre Schwerpunkte sind die US-amerikanische, deutsche und europäische Außen- und Sicherheitspolitik, die transatlantischen Beziehungen sowie Großmachtbeziehungen, Strategiestudien und Weltordnungsfragen.
Weiterführende Informationen zum Inhalt dieses Vortrags finden Sie in Gerlinde Groitls kürzlich erschienener Veröffentlichung: “Die USA und die transatlantischen Beziehungen: Ende einer Ära?“ Handbuch Politik USA. 2nd ed. Ed. Markus B. Siewert, Christian Lammert und Boris Vormann. Wiesbaden: Springer, 2020. 633-43.