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Förderkalender

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Schwerpunktprogramm „Jüdisches Kulturerbe“ (SPP 2357)

Mittwoch 28. August 2024

Deadline: 28. August 2024

Der Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat im März 2021die Einrichtung des Schwerpunktprogramms „Jüdisches Kulturerbe“ (SPP 2357) beschlossen. Als Laufzeit sind sechs Jahre vorgesehen. Die DFG lädt hiermit ein zur Antragstellung für die zweite dreijährige Förderperiode.

Das Schwerpunktprogramm erforscht interdisziplinär und multiperspektivisch die Entwicklungen sowohl des gesellschaftlichen und kulturpolitischen Stellenwerts als auch des Umgangs mit jüdischem Kulturerbe in Europa sowie in seinen globalen Verflechtungen. Übergeordnetes Ziel des SPP 2357 ist die (Re-)Diskursivierung des kulturellen Erbes von Jüd*innen unter Bezugnahme auf die Critical Heritage Studies. Letztere zeigen auf, wie das kulturelle Erbe der Vergangenheit in der Gegenwart aktiviert wird und wie es sozial konstruiert sowie mit einer Reihe sozialer, wirtschaftlicher, kultureller und politischer Prozesse verbunden ist.

In der ersten Phase des SPP (2022–2024) konnten Desiderate in der wissenschaftlichen Erforschung, kulturpolitischen Repräsentation und gesellschaftlichen Nutzung jüdischen Erbes identifiziert und auf der Basis interdisziplinärer Forschung in Fragestellungen übersetzt werden. Die zweite Phase legt den Fokus auf empirisch basierte sowie gegenwartsbezogene Grundlagenforschung, die anhand der Entwicklung konkreter Modelle und Konzepte zur Lebendigkeit und Nachhaltigkeit jüdischen Erbes Potenziale der praktischen Umsetzung aufzeigt.

Wenn beispielsweise jüdisches Kulturerbe in seiner materiellen wie immateriellen Form in die gegenwärtigen Lebenswelten von Jüd*innen und Nichtjüd*innen eingebunden ist, stellt sich die Frage, ob und inwiefern eine empirische Erforschung jener Lebenswelten wichtige Einblicke in die zeitgenössischen, oft transformierten Formen, Nachklänge, Bedeutungen und Kontexte des jüdischen Erbes liefert. Wie bedingen Kenntnisse zur gesellschaftlichen Einbettung jüdischen Kulturerbes konkrete Maßnahmen zu dessen Erhalt und Weitergabe? Inwiefern können empirisch erhobene Daten zum gesellschaftlichen Umgang mit jüdischem Erbe eine Neuausrichtung des Diskurses zu kultureller Nachhaltigkeit bedingen und letztlich dazu führen, dass die Umsetzung der Sustainable Development Goals überdacht wird?

Das Schwerpunktprogramm richtet sich an Wissenschaftler*innen aller Fachrichtungen, die sich interdisziplinär mit Gegenständen und Konzepten des jüdischen Kulturerbes in der Gegenwart unter kritischer Berücksichtigung von Fragen kultureller Nachhaltigkeit befassen. Voraussetzungen zur Teilnahme am Schwerpunktprogramm bilden neben der inhaltlichen Ausrichtung im Sinne der o.g. wissenschaftlichen Zielsetzung

  1. formal die interdisziplinäre Struktur der Einzelprojekte als Tandem (Beteiligung von mindestens zwei Disziplinen);
  2. methodisch die Integration sozialkonstruktivistischer Perspektivierungen im Sinne der Critical Heritage Studies, die über rein affirmative und dokumentierende Ansätze zum jüdischen Kulturerbe deutlich hinausgehen; und
  3. ein empirischer Zugang als Grundlage zur Erarbeitung von Transferkonzepten zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.

Wünschenswert sind darüber hinaus die partizipative oder dialogische Einbindung von

  1. jüdischen Akteur*innen und Institutionen im Wirkungsbereich lokaler und/oder globaler Kulturerbe-Politik;
  2. Citizen-Science-Ansätzen, etwa an der Schnittstelle zwischen akademischen und praxisorientierten Bereichen des Kulturerbes; oder
  3. Akteur*innen kultureller Arbeit auf den Ebenen der Bildung, Kulturvermittlung, Kultur-/Minderheitenpolitik, Community Work, der Museumspraxis, der Erinnerungspolitik oder auch des Zivilschutzes.

Weitere Informationen.

Förderkalender

Illustration: Kalenderblatt mit Einträgen zur Forschungsförderung