Förderung von Forschungsverbünden auf dem Gebiet der Friedens- und Konfliktforschung „Stärkung und Weiterentwicklung der Friedens- und Konfliktforschung“
Deadline: 30. November 2020
Als interdisziplinäres Forschungsfeld befasst sich die Friedens- und Konfliktforschung insbesondere mit Ursachen, Formen, Dynamiken und Folgen von Konflikten und Gewalt, mit deren Prävention, Einhegung oder Beilegung sowie mit der dauerhaften Stabilisierung von Frieden. Die hochschulische und außeruniversitäre Friedens- und Konfliktforschung in Deutschland meistert die Herausforderungen, die sich aus der Komplexität ihrer Forschungsgegenstände und deren dynamischer Veränderung ergeben, insgesamt sehr erfolgreich, wenngleich in einzelnen Bereichen noch Verbesserungspotential besteht. So mangelt es beispielsweise an gemeinsamen Forschungs- und Transferstrategien, die dazu beitragen, die auf zahlreiche Standorte verstreute und vielfach kleinteilige Forschung wirkungsvoll zu verknüpfen, Synergien zu nutzen, Transferangebote sinnvoll zu bündeln und internationale Sichtbarkeit zu erzielen. Entwicklungsbedarf wird zudem mit Blick auf die Interdisziplinarität und Methodenvielfalt des Forschungsfelds gesehen.
Die strukturelle Stärkung der Friedens- und Konfliktforschung wird dabei in zwei Förderlinien verfolgt:
- hochschul- bzw. einrichtungsübergreifend durch die Vernetzung regional verstreuter Kompetenzen für spezifische Themen oder Fragestellungen in sogenannten Kompetenznetzen sowie
- standortbezogen durch die Bildung regionaler Zentren als Zusammenschlüsse von Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die nachhaltige Strukturen zur interdisziplinären Zusammenarbeit entwickeln, mit klaren Profilmerkmalen internationale Sichtbarkeit erlangen und über entsprechende Kooperationen die Internationalisierung der Friedens- und Konfliktforschung vorantreiben.
Die erste Förderlinie richtet sich dabei ausdrücklich an kleinere, regional verteilte Akteure, wie einzelne Lehrstühle oder Forschungsgruppen. Mit der zweiten Förderlinie werden Hochschulen und Forschungseinrichtungen innerhalb einer Region angesprochen, die im Bereich der Friedens- und Konfliktforschung arbeiten.
Damit die Fördervorhaben die entsprechende gesellschaftliche Relevanz entfalten, sind wirkungsvolle Transfer- und Kommunikationsformate vorzulegen, die im Antrag darzustellen sind. Bei den Vorhaben wird erwartet, dass deren Forschungsergebnisse adressatengerecht aufbereitet werden, damit sie als Hintergrund- und Orientierungswissen für Politik und Gesellschaft zu aktuellen Fragen der Friedens- und Konfliktforschung dienen können. Förderfähig sind insbesondere auch Vorhaben, deren Themenstellung mit praxisrelevanten Fragen und anwendungsbezogener Forschung verbunden wird.
Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt.