Aktuelles: Karies präziser und schonender behandeln

Dr. Sandra Pohl von der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie an der Universität Regensburg wurde auf dem internationalen Pulp Biology & Regeneration Satellite-Symposium in Madrid mit dem Young Investigator Award der Pulp Biology and Regeneration Group (PBRG) der International Association of Dental Research (IADR) geehrt.

Die Regensburger Forscherin überzeugte mit ihrer Arbeit zur zellulären Antwort der Zahnpulpa auf das Kariesbakterium Streptococcus mutans. In der Studie untersuchte sie, wie zwei klar abgegrenzte Zellgruppen der Zahnpulpa (das Gewebe im Inneren des Zahns) früh auf das Kariesbakterium Streptococcus mutans reagieren. Dabei zeigte sich, dass die Zellen direkt am äußeren Rand der Pulpa eine ausgeprägte Entzündungsreaktion entwickeln, während die Zellen aus der Pulpa-Mitte vor allem Programme aktivieren, die ihnen helfen, Stress zu bewältigen und ihren Stoffwechsel anzupassen. Diese unterschiedlichen Reaktionen machen deutlich, dass die Pulpa in funktionell spezialisierte Bereiche gegliedert ist. Die Erkenntnisse eröffnen neue Möglichkeiten, eine beginnende Karies gezielt zu beeinflussen und Behandlungen bei tiefer Karies noch präziser und schonender zu gestalten.

„Die Auszeichnung mit dem Young Investigator Award bestätigt nicht nur den Wert unserer Arbeit, sondern zeigt auch, wie wichtig die Grundlagenforschung zu Karies und zur Vitalerhaltung der Zahnpulpa ist und dass sie das Potenzial besitzt, die tägliche Zahnmedizin nachhaltig zu verändern“, so Sandra Pohl.

Die prämierte Studie wird in den Proceedings des Symposiums im Journal of Endodontics, einer führenden internationalen Fachzeitschrift auf dem Gebiet der Endodontie, veröffentlicht.