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Dr. Arabella Cortese

Wissenschaftliche Koordination

Universitätsstr. 31, PT 3.3.51 (Universität Regensburg) - 93053 Regensburg

Telefon: 0941/ 943 3597

E-Mail: Arabella.Cortese@ur.de


Vita

Kurzvita

2003 - 2005 : Studium der Archäologie an der Universität Pisa.
Titel der Bachelorarbeit: „Pisa come luogo d’incontro e di rielaborazione di culture diverse nelle testimonianze artistiche del Museo dell’Opera del Duomo di Pisa (secoli X-XIV)”.

2005 - 2008: Studium der Archäologie des Mittelalters an der Universität Pisa mit einer Arbeit über die Baugeschichte der mittelalterlichen Kirche von St. Andrea in Foriporta in Pisa.
Titel der Masterarbeit: “S. Andrea in Foriporta. Dal rilievo alle fasi costruttive: indagine preliminare per un futuro restauro”.

2017 - 2020: Promotionsstudium der Spätantiken und Byzantinischen Kunstgeschichte (HF) und der Klassischen Archäologie (NF) an der Universität München und wiss. Mitarbeiterin am Graduiertenkolleg DFG-GRK 2337 „Metropolität in der Vormoderne“ an der Universität Regensburg.
Der Titel der Doktorarbeit: „Cilicia as Sacral Landscape in Late Antiquity: A Journey on the Trail of Apostles, Martyrs and Local Saints“.

2021 - 2022: Stipendiatin des Freistaats Bayern am Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München.

Ab 2022: Koordinatorin des DFG-GRK 2337 "Metropolität in der Vormoderne" an der Universität Regensburg und erforscht für Ihr Postdoc-Projekt an der Universität Marburg (Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte) über das Thema "Die Inszenierung des heiligen Wassers in spätantiken und byzantinischen Kirchenbauten".

Forschungsschwerpunkte

  • Frühchristlicher Heiligen- und Märtyrerkult
  • Bauforschung
  • Pilgerwege und Wallfahrtsorte in der Spätantike
  • Spätantike und byzantinische Sakralarchitektur
  • Stadtraum, Erinnerungsorte und Sakrallandschaft in der Spätantike
  • Die Stadt in der Spätantike (mit Schwerpunkt Kleinasien)

Postdoc Projekt

Forschungsprojekt "Die Inszenierung des heiligen Wassers in spätantiken und byzantinischen Kirchenbauten"

Natur, Mythen und Religion charakterisieren die menschliche Vorstellungswelt und Lebensweise in der Spätantike und haben durch ihre Wechselwirkung zu einer Formierung sakraler Topographien geführt. Die Bibel, Apokryphen und andere christliche Texte sind reich an Erwähnungen von Schauplätzen, an denen die Natur prominent inszeniert wurde, die nicht nur Erinnerungsorte vergangener Ereignisse waren, sondern auch heilige Plätze. Die Heiligkeit des Ortes wurde dabei von einer monumentalen Architektur oder heiligen Objekten bestimmt, die für spezifische Riten handlungsleitend waren.

@ Arabella Cortese

Unter allen natürlichen Elementen spielte das Wasser in der Antike eine herausragende Rolle bei der Bestimmung der Heiligkeit eines Ortes. Natürliche Quellen und Wasseranlagen in Heiligtümern mit heilenden und magischen Kräften waren überall sehr verbreitet. Auch nach der Etablierung des Christentums als Staatsreligion im Imperium Romanum bestanden diese Kultorte weiter und wurden in Verbindung mit christlichen Heiligen oder in Erinnerung an biblische Ereignisse durch neue Elemente oder Narrative ergänzt. Brunnen und Aquädukte wurden Heiligen gewidmet, Kirchen über oder neben heiligen Quellen erbaut, besondere Flüsse in Pilgerwege integriert. Darüber hinaus wurde Wasser häufig in den verschiedensten Medien abgebildet.

In Anbetracht dieser Überlegungen ist es Ziel des Projekts, aussagekräftige Landschaften und Bauwerke sowie schriftliche Quellen zu analysieren, an denen der Kult des Wassers von der Spätantike bis zur byzantinischen Zeit eine bedeutende Rolle in Osten gespielt hat. Durch die kombinierte Analyse von literarischen Quellen, archäologischen Befunden und ikonographischen Darstellungen wird untersucht, wie das Wasser ein Mittel zur Konstruktion religiöser Räume war. Es wird analysiert, wie sich die rituelle und narrative Dimension des „Wasserkults“ auf die Schaffung neuer, um das Wasser herum organisierter heiliger Räume auswirkt und welche besonderen architektonischen Merkmale diese Pilgerstätten aufwiesen.


Projekt "Bauforschung"

Forschungsprojekt "Bauforschung in Concordia Sagittaria (VE)"

Die Inszenierung von Heiligkeit im Nordosten Italiens: der frühchristliche Komplex von Concordia Sagittaria

Förderung: Fritz Thyssen Stiftung
Laufzeit: Seit 2024
Kooperationen: Prof. Dr. Franz Alto Bauer (LMU), Prof. Dr. Andreas Merkt (Regensburg), Dr. Massimo Braini, Dr. Massimo Calosi

@ Ministero della Cultura - Direzione Regionale Musei Nazionali Veneto

Concordia Sagittaria, nur 60 Kilometer westlich von Aquileia gelegen, wurde um 40 v. Chr. zur römischen Kolonie erhoben. Seit der Kaiserzeit war sie eine bedeutsame Stadt an der nordöstlichen Adria und aufgrund der Kreuzung dreier wichtiger Wege – der Via Postumia, der Via Annia und der Route nach Noricum – ein relevanter Verkehrsknotenpunkt.
Diese günstige Lage ermöglichte nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt, die ab dem 3. Jhd. n. Chr. eine eigene Pfeilproduktion besaß, sondern machte die Stadt auch zu einem ethnisch und sozial vielfältigen Zentrum, in dem sich zahlreiche spezialisierte Handwerker aus dem Osten niederließen.
Darüber hinaus definierte sich Concordia im späten 4. und frühen 5. Jhd. als Bischofssitz, der mit der benachbarten Mutterkirche von Aquileia um den Erwerb von Reliquien der Apostel Andreas, Lukas und Thomas sowie Johannes des Täufers und des Evangelisten konkurrierte.

Das Projekt über Concordia zielt darauf ab, den spätantiken religiösen Komplex, der imposant außerhalb der Stadtmauern und an der Via Postumia gelegen war, im Hinblick auf die Inszenierung der Verehrung von lokalen (Donatus und Solon) und importierten Heiligen (Apostel) sowohl in der angrenzenden Basilika als auch im Trikonchos archäologisch zu untersuchen.
Da bisher nur die Stadt Aquileia im Mittelpunkt des Forschungsinteresses stand, obwohl sie nicht der einzige Anziehungspunkt für spätantike Pilger war, soll anhand von Bauforschung und Untersuchung literarischer Quellen herausgestellt werden, wie sich Concordia in die spätantike Sakrallandschaft Nordostitaliens einfügte.

@ Ministero della Cultura - Direzione Regionale Musei Nazionali Veneto


Vorträge

  • 01.-04.07.2024: International Congress on the Study of the Middle Ages, University of Leeds. Panel “Local perspectives on late ancient crises III: managing ecclesia”. Titel des Vortrags: “Venerating Saints in Times of Crisis: Urban Transformations in the Seventh-Century Byzantine Empire”.
     
  • 22.-23.04.2024: „Creating and transforming sacred landscapes in late antique Asia Minor: The nature and the sacred in Kanytelleis, Hagia Thekla and Zoodochos Pege”, Vortrag an der Tagung "Approaches to Sacred Landscapes: Theory, Methods and Case Studies", Universität Marburg.
     
  • 05.-07.09.2023: „Female Martyrdom in late antique Cilicia: the Passiones of St. Theodoula of Anazarbos and St. Charitine of Korykos in the shadow of St. Thekla of Ikonion",  an der "Second International Conference on Early Christian Literature, Late Antique and Byzantine Hagiography- Imitations Christi and Women Martyrs", Universidad de Valencia.
     
  • 30.03.2023: „Holy Water in the Late Antique Sacred Spaces in Asia Minor", DAI Istanbul
     
  • 25.05.2022: „Nature and Architecture in Late Antique Cilicia: Interaction and Perception of Local Peculiarities in light of Archaeological Findings and Literary Sources“, Vortrag bei der Ringvorlesung Mensch und Natur, Forum Mittelalter, Universität Regensburg.
     
  • 28.04.2022: „Spolia between Memory of the Pagan Past and Affirmation of New Symbolic Values. Two Case Studies from Late Antique Cilicia“, Workshop "Spolia und Metropolises. Reusing the Past to Shape the Future, Universität Regensburg".
     
  • 13 – 14.02.2020: „Archaeology and the Cult of the Saints: Making Sacred Landscape in Late Antique Isauria“ und Organisation der Tagung "Urban Space between the Roman Age and Late Antiquity", Universität Regensburg.
     
  • 11.12.2019: „Between Memory and Presence: The Topography of the Isaurian Coast and Anemurium according to the Acts of Barnabas“, Vortrag bei „Centre for Advanced Study Beyond Canon“, Universität Regensburg.
     
  • 18. – 19.05.2018: „Local Martyrs and Religious Architecture in Korykos“, Organisation der Tagung Identity and Cultural Exchange in Ancient Cilicia: New Results and Future Perspectives, Ludwig-Maximilian-Universität München.
     
  • 10.07.2018: „Kilikien als Sakrallandschaft: Heiligenverehrung und Metropolität in der Spätantike“, Vortrag an der Ludwig-Maximilians Universität München (PAW).
     
  • 18.04.2018: „Il paesaggio sacro nella Cilicia tardo antica: venerazione e culto dei santi“, Vortrag beim Deutsche Archäologische Institut (DAI) in  Rom.
     
  • 02.06.2010: „S. Andrea in Foriporta attraverso i secoli: sviluppi costruttivi e influssi mediterranei“, Vortrag im Rahmen der Renovierung der mittelalterlichen Kirche von S. Andrea in Foriporta (Pisa), FAI (Fondo Ambiente Italiano) Pisa – Lions Club Pisa.

Publikationen

Monographien

  • A. Cortese, Sant’Andrea in Foriporta a Pisa. Dal restauro alle fasi costruttive, EBook, Pacini Editore, 2022 Pisa.
  • A. Cortese, Cilicia as Sacral Landscape in Late Antiquity: A Journey on the Trail of Local Saints, Martyrs and Apostles (im Druck beim Reichert Verlag, voraussichtliches Erscheinen: Winter 2022).

Herausgeberschaften

  • A. Cortese, Identity and Cultural Exchange in Ancient Cilicia: New Results and Future Perspectives Internationales Kolloquium 18. –19. Mai 2018 in München, Mitteilungen zur Spätantiken Archäologie und Byzantinischen Kunstgeschichte 7 (Reichert Verlag, Wiesbaden 2020).
  • A. Cortese –G. Fioratto, Urban Space between Roman Age and Late Antiquity: Continuity, Discontinuity and Changes. Internationales Kolloquium 13. –14. Februar 2020 in Regensburg (Schnell&Steiner, Regensburg 2022).

Aufsätze und Kurzbeiträge

  • A. Cortese – G. Tucker, Metropolität und Geschichtlichkeit, in: Blick in die Wissenschaft 40 (2019), 8-12.
  • A. Cortese, Kilikien als Sakrallandschaft Heiligenverehrung und Metropolität in der Spätantike, in: Newsletter des Münchner Zentrums für Antike Welten und der Graduate School Distant Worlds, 2019, 6.
  • A. Cortese, Korykos und seine Heiligen in der Spätantike: Landschaft, Raum und Präsenz in der Grabeskirche extra muros, in: A. Cortese (Hrsg.), Identity and Cultural Exchange in Ancient Cilicia: New Results and Future Perspectives, Internationales Kolloquium 18.–19. Mai 2018 in München, Mitteilungen zur Spätantiken Archäologie und Byzantinischen Kunstgeschichte 7 (Reichert Verlag, Wiesbaden 2020) 110–137.
  • A. Cortese, Late Antique Monastic Foundations of Cilicia and Isauria as Landmarks of a Regional Sacred Topography, in: A. Cortese – G. Fioratto (Hrsgg.), Urban Space between Roman Age and Late Antiquity: Continuity, Discontinuity and Changes, Internationales Kolloquium 13.–14. Februar 2020 in Regensburg, (Schnell&Steiner, Regensburg 2022) 96–118.
  • A. Cortese, Holy Water and Healing Practices at the Pilgrimage Site of Hagia Thekla at Meryemlik, Seleucia XII, 2022, Mersin, 27–52.
  • A. Cortese, La Basilica delle Grandi Terme di Elaiussa Sebaste in età tardo antica: ipotesi interpretative, ricostruzione degli spazi e proposte comparative, in: A. Polosa, Elaiussa IV. Campagne di scavo 2015-2019 (eingerichtet).
  • A. Cortese, Spolia as means of local urban identity. Memorializing the past in late antique Rough Cilicia, in: L. Cigaina - J. Zimmermann - M. Esposito (eds.), Spolia and metropolises. Reusing the past to build the future (im Druck).


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Metropolität in der Vormoderne

DFG-GRK 2337

Sprecher

Prof. Dr. Jörg Oberste

St-grk 2337
Wissenschaftl. Koordination

Dr. Arabella Cortese

Kontakt und Homepage

Arabella.Cortese@ur.de

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