Im Jahr 1937 in Ansbach geboren, besuchte er bis 1956 die dortige Volksschule und das Gymnasium Carolinum. Anschließend studierte er bis 1962 Romanistik und Klassische Philologie an der Universität Erlangen-Nürnberg sowie von 1959 bis 1961 an der Universität La Sapienza in Rom. 1962 und 1964 legte Professor Dr. Ernst die beiden Staatsexamen für den höheren Schuldienst ab. Von 1962 bis 1965 arbeitete er als Studienreferendar in München bzw. Studienrat im Schuldienst in Gunzenhausen. 1967 promovierte er an der Universität Erlangen-Nürnberg bei Heinrich Kuen zum Thema „Die Toskanisierung des römischen Dialekts im 15. und 16. Jahrhundert“. In der Zeit von 1966 bis 1974 war Professor Dr. Ernst als wissenschaftlicher Assistent an der dortigen Universität tätig, wo er sich 1974 zum Thema „Der Wortschatz der französischen Übersetzungen von Plutarchs 'Vies parallèles' (1559–1564)“ habilitierte. Bis 1976 lehrte er als wissenschaftlicher Rat am Institut für Romanistik der Universität Erlangen-Nürnberg.
Im Jahr 1976 wurde Professor Dr. Ernst auf den Lehrstuhl für Romanische Philologie an der Universität Regensburg berufen. Seine Forschungsschwerpunkte lagen in der italienischen, französischen und rumänischen Sprachwissenschaft, mit einem klaren Fokus auf die Sprachgeschichte. Pionierarbeit leistete er mit seinen Forschungen zur Historischen Mündlichkeit bzw. zu standardferner Schriftlichkeit im Frankreich des 17. und 18. Jahrhunderts.
Von 1999 bis 2001 war Professor Dr. Ernst Dekan der Philosophischen Fakultät IV – Sprach- und Literaturwissenschaft. Von 1988-1996 war er Fachgutachter der DFG. Darüber hinaus war er Ehrenmitglied des Instituts für Linguistik "I. Iordan" der Rumänischen Akademie. Im Jahr 2002 wurde er emeritiert.
Die Universität Regensburg wird Herrn Professor Dr. Gerhard Ernst stets ein ehrendes Gedenken bewahren.
